Rezension: Lucky Star – Vol. 1 (Blu-ray)
Konata, Kagami, Tsukasa und Miyuki verbringen in Lucky Star Volume 1 ihren fröhlichen und ruhigen Alltag zusammen.
Wie wird ein Schokohörnchen gegessen? Ist die Grippe nur eine stärkere Erkältung? Und wieso tragen Betrunkene ihre Krawatte auf dem Kopf? Darüber und über noch viel mehr unterhalten sich Vollblut-Otaku Konata und ihre Freundinnen Kagami, Tsukasa und Miyuki in ihrem kunterbunten Alltag. Die vier Oberschülerinnen verbringen viel Zeit in der Schule, zocken zu Hause zusammen oder fahren an den Strand.
Alltägliche Gespräche
Bereits 2007 lief die von Kyoto Animation umgesetzte Anime-Adaption von Kagami Yoshimizus Manga-Reihe Lucky Star im japanischen Fernsehen. Dank Animoon Publishing erhält die Slice-of-Life-Comedy-Serie fünfzehn Jahre nach ihrem Debüt erstmals eine deutsche Veröffentlichung. Schon die ersten sechs Episoden von Lucky Star Volume 1 stellen unter Beweis: Es war längst überfällig. Lucky Star erzählt vom Alltag der Oberschülerinnen Konata, Kagami, Tsukasa und Miyuki, die ihre Zeit mit unterschiedlichen Aktivitäten wie Zocken, Karaoke oder Strandbesuchen verbringen und über Gott und die Welt reden. Einen wirklichen roten Faden hat die Serie nicht. Stattdessen folgt die Geschichte grob dem Leben der vier Hauptfiguren und springt in den Episoden auch mal schnell und plötzlich von einer Szene zur nächsten. Dabei unterhalten sich die vier Mädchen über allerlei Themen. So kommt etwa die Frage auf, welches Ende des Schokohörnchens oben ist oder wie dieses am besten gegessen wird. Auch die Unterschiede zwischen ein- und zweieiigen Zwillingen oder zwischen Grippe und Erkältung beschäftigt die Schülerinnen.
Damit präsentiert sich Lucky Star als eindeutige Slice-of-Life-Serie und vermischt die flotten Unterhaltungen mit reichlich bodenständigem Humor. Es sind die Persönlichkeiten von Konata, Kagami, Tsukasa, Miyuki und den Menschen in ihrem Umfeld, die immer wieder Witz einbringen und zum Schmunzeln, Grinsen oder sogar Lachen animieren. Es fällt überaus leicht, die Charaktere ins Herz zu schließen. Egal ob Vollblut-Otaku Konata wieder Gaming-, Anime- oder Manga-Vergleiche bringt, sich Kagami über die Dusseligkeit ihrer Zwillingsschwester Tsukasa wundert oder Miyuki ganz natürlich niedlich – und zwar sowas von niedlich, um Konata zu zitieren – ist, Lucky Star versteht es hervorragend, den fröhlichen und kunterbunten Alltag der Hauptfiguren ohne großes Abenteuer, Action, Drama oder dergleichen zu erzählen. Das ist angesichts der lockeren, liebenswerten und witzigen Ausrichtung von Lucky Star aber auch gar nicht notwendig. Alleine die vier Protagonistinnen in ihrem Alltag zu begleiten, ist schon unterhaltsam genug und zeigt dabei, was Slice-of-Life-Comedy auszeichnet.
Dazu gesellen sich zahlreiche otakuhafte und nerdige Anspielungen auf Anime, Manga, Light Novels und Videospiele. Seien es ihnen ähnliche sehende Figuren, Objekte aus einem anderen Werk oder aber ein Spiel oder eine Light Novel selbst, die eingebaut ist, Lucky Star sprudelt in den ersten sechs Episoden bereits über vor kleinen und großen Easter Eggs, an denen sich Fans erfreuen können. Doch auch ohne das nötige Wissen, um diese zu entdecken, bietet die Serie reichlich erholsamen Gute-Laune-Anime-Spaß. Zu verdanken ist das auch der sehr guten deutschen Synchronisation, die den Figuren glaubhaft Leben einhaucht. Sei es Miyukis Niedlichkeit oder Tsukasas Verpeiltheit, jeglicher Charakterzug wird perfekt vermittelt. Das gilt auch für Nebenfiguren wie Akira, die gemeinsam mit ihrem Assistenten Minoru den Lucky Channel, der jede Episode abschließt, ausgezeichnet moderiert. Abgerundet wird das von den individuellen Ending-Songs, die von den deutschen Sprecherinnen von Konata, Kagami, Tsukasa und Miyuki vorgetragen werden, da die vier Schülerinnen diese beim Karaoke singen. Natürlich muss es sich entsprechend um bekannte japanische Anime- oder Popsongs handeln. Beim Animationsstil wurde auf sehr niedliche Charaktere und minimalistische Elemente gesetzt, der auch heute noch perfekt zur Serie passt und mit flüssigen Animationen aufwartet.
Fazit
Schon sehr lange steht Lucky Star auf meiner Liste von Anime-Serien, die ich unbedingt noch sehen möchte, weit oben. Dank Animoon Publishing ist die Serie fünfzehn Jahre nach ihrer Ausstrahlung endlich auf deutsch verfügbar. Lucky Star Volume 1 hat mich mit den ersten sechs Episoden ausgezeichnet unterhalten. Die Slice-of-Life-Comedy-Serie konzentriert sich eindeutig auf den Alltag der vier Protagonistinnen und verknüpft diesen mit reichlich Humor und so einigen Anspielungen auf Anime, Manga, Light Novels und Games. Alleine Konata, Kagami, Tsukasa und Miyuki können die Serie bereits tragen und schon nach kurzer Zeit habe ich die vier Oberschülerinnen ins Herz geschlossen. Doch auch die erzählten Alltagsgeschichten und ihre vollkommen bekloppten Gespräche über Gott und die Welt sind einfach hervorragende Slice-of-Life-Comedy-Unterhaltung. Da stört es mich auch nicht, dass der Humor oft eher seicht ist, zumal ich trotzdem schmunzeln, grinsen oder sogar lachen muss. Lucky Star Volume 1 ist einfach fröhliche und kunterbunte Gute-Laune-Anime-Unterhaltung über den lebhaften Alltag von vier liebenswerten Oberschülerinnen. Slice-of-Life- und Comedy-Fans sollten sich die Serie nicht entgehen lassen.
Kurzfazit: Fröhliche Slice-of-Life-Comedy-Serie die von den vier liebenswerten Protagonistinnen getragen wird und mit lockeren Alltagsgeschichte großartige Genre-Unterhaltung bietet.
Vielen Dank an AniMoon Publishing für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Lucky Star – Vol. 1!
Details
Titel: Lucky Star – Vol. 1
Originaltitel: Lucky Star
Genre: Comedy, Slice of Life
Regie: Yutaka Yamamoto, Yasuhiro Takemoto
Studio: Kyoto Animation
Produktionsjahr: 2007
Laufzeit: ca. 144 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 6
Extras: Schuber, Plüschkatze, Mediabook mit Booklet, Karaoke Endings
Erscheinungstermin: 24. Juni 2022
Herstellerseite: Lucky Star – Vol. 1 bei AniMoon Publishing
© Kagami YOSHIMIZU / Lucky Paradise / AniMoon Publishing