Rezension: Special 7 – Special Crime Investigation Unit (Blu-ray)
Jungpolizist Seiji Nanatsuki schließt sich in Special 7: Special Crime Investigation Unit einer Spezialeinheit zur Bekämpfung der Terrorgruppe Nine an.
Einst haben sich Menschen, Elfen, Zwerge und Vampire verachtet und bekämpft. Diese Zeiten sind jedoch vorbei und mittlerweile leben sie friedlich in der modernen Gesellschaft zusammen. Allerdings sorgt die drachenverehrende Terrororganisation Nine für Angst und Schrecken. Bei einem großen Anschlag auf den Flughafen, kommt es zu zahlreichen Opfern. Der Mittelschüler Seiji Nanatsuki überlebt nur, weil er von einem edlen und für Gerechtigkeit lebenden Polizisten gerettet wird. Neun Jahre später ist Seiji selbst ein frischgebackener Polizist und gerät ausgerechnet an seinem freien Tag in einen Banküberfall. Dort trifft er auf den ebenfalls als Geisel festgehaltenen Polizisten Ichinose. Erst später erfährt Seiji, dass Ichinose der Spezialeinheit Special 7 angehört, die sich mit Nine beschäftigen. Kurzerhand wird Seiji ohne zu wissen weshalb, von Special 7 rekrutiert.
Seichte Fantasy-Action
Unter der Regie von Harume Kosaka und Serien Composer Yuichiro Higashide, hat das Studio Anima&Co Special 7: Special Crime Investigation Unit als Originalanime für die Herbst-Saison 2019 umgesetzt. Die Action-Krimi-Fantasy-Serie trumpft dabei mit einem durchaus interessanten Ansatz auf. Menschen, Elfen, Zwerge und Vampire leben friedlich in der modernen Gesellschaft zusammen. Hier verknüpft die Serie Fantasy mit der heutigen Zeit und bringt phantastische Wesen in eine japanische Großstadt. Angereichert mit etwas Magie und einer drachenverehrenden Terrororganisation, verspricht das durchaus Spannung. Leider kann die Serie diese Hoffnung nur bedingt erfüllen. Schon in der ersten Episoden zeigen sich die seichte Erzählweise, diverse Logiklücken, nicht nachvollziehbare Verhaltensweisen der Verbrecher und oberflächliche Charaktere. Zwar legen sich einige dieser Schwächen mit der Zeit ein wenig und kleinere Probleme werden sogar im Laufe der Handlung geklärt, wirklich ausgleichen kann die Serie die Macken aber nie.
Stattdessen bleibt Special 7 in den zwölf Episoden und der OVA eher seichte Genre-Kost mit kurzweiligen Handlungssträngen, die relativ oft irgendwie mit Nine in Verbindung stehen. Das hebelt jedoch die immer wieder angesprochene Tatsache aus, dass die Spezialeinheit aufgrund der Festnahme des Anführers von Nine eigentlich keine richtigen Aufgaben mehr hat. Allgemein erlaubt sich die Serie immer wieder kleinere Widersprüche, die aber glücklicherweise nie zu groß werden, um dem kurzweiligen und seichten Unterhaltungswert zu schaden. Denn trotz aller Schwächen, kann Special 7 als seichte Action-Fantasy-Krimi-Serie für nebenbei durchaus funktionieren. Sofern die Bereitschaft vorhanden ist, über die zahlreichen Macken, eine zwar ordentliche, aber mau umgesetzte Geschichte und stereotypische Charaktere hinwegzusehen.
Ebenfalls nur teilweise überzeugen können Zeichenstil und Animationen. Beides ist zwar durchaus ordentlich, zeigt aber gelegentlich deutliche Schwächen. Besonders in schnellen Momenten und Action-Szenen zeigen sich die optischen Einschränkungen der Serie und diverse etwas plötzliche und abgehakte Übergänge. Immerhin fällt das alles nur teilweise ins Gewicht, so dass der grundlegende Eindruck nicht negativ ausfällt und animationstechnisch durchschnittliche Kost geboten wird. Etwas besser schneidet die deutsche Synchronisation ab. Besonders die Hauptfiguren und wichtige Charaktere sind gut besetzt, dafür fallen Nebenfiguren und Komparsen immer wieder eher durchwachsen aus. Da diese aber meist kleine Rollen einnehmen, fällt das kaum negativ auf. Da es der Serie gelingt, die Geschichte im letzten Viertel etwas anziehen zu lassen, einige lose Handlungsfäden zusammen zu führen und sogar ein paar Logiklücken zu füllen, ist Special 7 letztlich eine ordentlicher, wenn auch seichte Action-Fantasy-Krimi-Serie.
Fazit
Das Szenario mit Fantasy-Wesen in der modernen Gesellschaft und einer drachenanbetenden Terrororganisation, gehört nicht nur zu den größten Stärken von Special 7, sondern hat auch mein Interesse auf die Serie gelenkt. Leider dient die Grundlage der Welt vorwiegend als Schauplatz und die erzählte Geschichte nutzt das vorhandene Potenzial nur bedingt aus. Viel zu lange bleibt Special 7 seicht und mau erzählt, während die durchaus sympathischen Hauptfiguren kaum über ihre vordefinierten Rollen hinauswachsen. Dazu gesellen sich ein schwacher Spannungsaufbau, diverse Logiklücken und nicht immer überzeugende Animationen. Immerhin kann die Serie zum Ende etwas anziehen, so dass der Originalanime einen ordentlichen Abschluss erhält. Da bis dahin vorwiegend Durchschnitt, aber keineswegs schlechte Action-Fantasy-Kost geboten wird, eignet sich Special 7 trotz aller Schwächen als Genre-Kost für nebenbei. Zumindest dann, wenn keine besseren Alternativen zur Wahl stehen.
Kurzfazit: Durchschnittliche und seicht erzählte Action-Fantasy-Serie die trotz guter Ansätze unter zahlreichen Schwächen leidet, aber als ordentliche Genre-Kost für nebenbei taugt.
Vielen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Special 7 – Special Crime Investigation Unit!
Details
Titel: Special 7 – Special Crime Investigation Unit
Originaltitel: Keishichō Tokumu Bu Tokushu Kyōakuhan Taisaku Shitsu Dai Nana Ka: Tokunana
Genre: Action, Mystery, Fantasy
Regie: Harume Kosaka
Studio: Anima&Co
Produktionsjahr: 2019
Laufzeit: ca. 330 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet, OVA, Clear Opening & Ending, Trailer
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 07. April 2022
Herstellerseite: Special 7 – Special Crime Investigation Unit bei Anime House
Herstellerpartnershop: Special 7 – Special Crime Investigation Unit bei Anime Sugoi
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