Rezension: Rooster Fighter – Band 1 (Manga)
Um Rache zu üben und die Menschheit zu beschützen, kämpft in Rooster Fighter Band 1 ein Hahn gegen Monster.
Monster bedrohen das Leben der Menschen auf der Erde. Riesige Bestien zerstören Häuser und ganze Straßenzüge. Rücksichtslos greifen sie Menschen und Tiere an. Aber die Lage ist nicht so aussichtslos wie sie scheint. Ein tapferer Hahn stellt sich den Monstern entgegen. Obwohl er Kinder nicht mag und viele Menschen lästig sind, akzeptiert der Hahn das brutale Vorgehen der riesigen Angreifer nicht. Außerdem hat er mit einem von ihnen noch eine Rechnung offen und sinnt nach Rache.
Hahn gegen Monster
Mangaka Shu Skuratani nimmt sich eines recht klassichen Themas an: Monster sorgen für Chaos und greifen Menschen an. Das mag nicht neu sein, doch in Rooster Fighter Band 1 stellt sich ihnen ein ganz besonderer Kämpfer entgegen: ein Hahn. Flink und stark hält er die Monster auf und rettet Menschen und Tiere. Selbst Kinder, denen er nur wenig abgewinnen kann. So skurril die Geschichte klingt, ist sie auch präsentiert. Das ist angesichts des Protagonisten gar nicht anders möglich, schließlich handelt es sich bei ihm um einen Hahn. Alleine dieser Umstand sorgt dafür, dass in Rooster Fighter Band 1 immer eine leicht humorvolle Note mitschwingt. Doch ein Comedy-Manga ist Shu Sakuratanis Werk nicht. Vielmehr lässt sich Rooster Fighter als klassische Action-Rache-Geschichte mit etwas Humor bezeichnen. Wirklich ernst nimmt sich der Manga aber glücklicherweise nicht. Das wird nicht nur durch den Protagonisten, sondern auch seine Interaktion mit Menschen und anderen Tieren sowie regelmäßigen Anspielungen auf bekannte Manga- und Anime wie Attack on Titan oder Dragon Ball, deutlich.
Obwohl Rooster Fighter Band 1 auf den ersten Blick eigenwillig wirkt, versteht es Mangaka Shu Sakuratani, eine spannende, actionreich inszenierte und abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen. Episodisch wird der Hahn Kapitel für Kapitel bei einem neuen Abschnitt seiner Reise und seinen Kämpfen gegen Monster begleitet. Hier kommt, genauer betrachtet, die typische „Monster-of-the-Week“-Erzählweise zum Einsatz. Lediglich die ersten beiden Kapitel hängen direkt zusammen, was zum Auftakt und zur Charakterisierung des Protagonisten sinnvoll ist. Wer sich nun fragt, ob es nicht lächerlich wirkt, wenn ein Hahn gegen riesige Monster kämpft, sei beruhigt. Trotz des ungewöhnlichen Helden, fügt sich alles überraschend gut zusammen, und schon nach kurzer Zeit ist der tierische Krieger vollkommen natürlich inszeniert. Zu verdanken ist das auch seiner gut ausgearbeiteten Persönlichkeit. Der Hahn wird als typisch cooler Action-Held, der im Kern aber weitaus sanfter und normaler ist, inszeniert. Das sorgt für einige witzige Momente. Natürlich dürfen dabei auch flotte Sprüche, die er den Monstern entgegen wirft, sowie Spezialangriffe nicht fehlen.
Zwar wird Rooster Fighter Band 1 nie sonderlich tiefgründig, doch das war auch nicht zu erwarten. Stattdessen versteht es der Manga, mit schicken Zeichungen, gut inszenierter Action und genau der richtigen Prise Humor kurzweilige Unterhaltung zu bieten. Gerade das sorgt dafür, dass Rooster Fighter so gut funktioniert. Allerdings stellt sich die Frage, ob das Konzept über längere Zeit funktionieren kann. Immerhin deutet das Ende bereits mögliche Wendungen, die der Handlung zu Gute kommen könnten, an. Das ist wichtig, da so nicht nur das Interesse an der Reihe erhalten bleibt, sondern auch Potenzial für die weiteren Bände zu erahnen ist.
Fazit
Schon die Idee, einen Hahn gegen Monster kämpfen zu lassen, hat mein Interesse an Rooster Fighter Band 1 geweckt. Das Konzept ist so skurril und abgedreht, dass ich einfach wissen wollte, ob Shu Sakuratanis Manga wirklich funktioniert. Der erste Band hat mir schließlich wirklich gut gefallen. Kurzweilige Kämpfe, ein auf Action-Held getrimmter Hahn mit flotten Sprüchen und genau die richtige Prise Humor sorgen für kurzweilige Unterhaltung. Dabei hat mich Rooster Fighter manchmal an One-Punch Man erinnert. Ähnlich wie Saitama ist der Hahn ziemlich stark. Außerdem vereint beide Reihen eine ähnliche Art des Humors. Dazu gesellt sich die angenehme Kapitel-konzentrierte Erzählweise sowie einige gelungene Nebenfiguren, die für die nötige Abwechslung sorgen. Die Sorge, dass Rooster Fighter auf Dauer zu eintönig werden könnte, wird durch das Ende ein wenig aufgewogen. Hier zeigt sich genau die nötige Menge an Überraschung und Potenzial, um das Interesse an der Fortsetzung zu wecken. Fans ungewöhnlicher Helden und skurriler Action-Manga, sollten einen Blick wagen.
Kurzfazit: Kurzweiliger Action-Manga mit ungewöhnlichem Hahn-Protagonisten der mit einer gelungenen Mischung aus Kämpfen und Humor unterhält.
Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Rooster Fighter – Band 1!
Details
Titel: Rooster Fighter – Band 1
Originaltitel: Niwatori Fighter
Genre: Action
Verlag: altraverse
Mangaka: Shu Sakuratani
Seiten: 192
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-96358-777-1
Verlagsseite: Rooster Fighter – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 21. März 2022
© Shu Sakuratani / HERO’S Inc. / Shogakukan Inc. / altraverse