Rezension: Die Tagebücher der Apothekerin – Band 2 (Manga)

Maomao erhält in Die Tagebücher der Apothekerin: Geheimnisse am Kaiserhof Band 2 einen kaiserlichen Auftrag und nimmt an einem offiziellen Fest teil.

Die ruhigen Zeiten als Waschmagd sind für Maomao mittlerweile vorbei. Stattdessen ist sie zu einer Zofe der kaiserlichen Gemahlin Gyokyou aufgestiegen. Als deren Vorkosterin, zeigt sie ihre Kenntnisse für Gifte und darf sich auch mit ihren geliebten Medikamenten befassen. Eines Tages erhält sie aufgrund ihres guten Rufes als Heilerin, vom Kaiser persönlich den Auftrag, Rinfa, eine der anderen Gemahlinnen des Kaisers, von ihrer Krankheit zu heilen. Keine leichte Aufgabe, da die Zofen Rinfas sie abweisend behandeln und ihre Entscheidungen anzweifeln. Außerdem steht schon bald das Gartenfest, an dem die vier Ehefrauen des Kaisers, seine erstrangigen Gemahlinnen, teilnehmen. Ausgerechnet hier kommt es zu einem gefährlichen Zwischenfall.

Heilerin und Zofe

Seit Maomao durch ihre Einmischung in die Todesfälle der kaiserlichen Kinder die Aufmerksamkeit des seiner Exzellenz Jinshi und der kaiserlichen Gemahlin Gyokyou geweckt hat, sind mittlerweile einige Monate vergangenen. Zu Beginn von Die Tagebücher der Apothekerin: Geheimnisse am Kaiserhof Band 2 geht sie ihren Pflichten als Zofe und Vorkosterin ihrer Herrin nach, als der Kaiser persönlich ihr einen Auftrag erteilt. Maomao soll die schwererkrankt Rinfa, ebenfalls eine Gemahlin des Kaisers, heilen. Schon lange leidet diese unter unerklärlichen Symptomen, die sie ans Bett fesselt und ihr Erscheinungsbild sichtlich verändert hat. Hier setzt die Historien-Drama-Reihe auf bereits aus dem Vorgänger bekannte Elemente und präsentiert Maomao erneut als gebildete Heilerin mit einer schnellen Auffassungsgabe. Es dauert nicht lange, bis sie weiß, was zu tun ist, um Rinfa zu helfen. Allerdings stellen sich ihr die Zofen der kaiserlichen Gemahlin in den Weg. Das Auftaktkapitel ist dadurch eine gewohnte Episode aus dem Leben Maomaos am inneren Hof des Kaiserpalastes.

Allerdings darf sich die Protagonistin auch von ihrer harschen, einschüchternden und wenig zurückhaltenden Seite zeigen. Ein Moment, der grandios inszeniert und gezeichnet ist und Maomao noch mehr Persönlichkeit verleiht. Dass sie einer verrückten Wissenschaftlerin gleicht und mit Vorliebe Gifte und Medikamente erforscht, ist bereits aus dem Vorgänger bekannt. Nun zeigt sie deutlich, wie sie auf unsinniges und Patienten schädigendes Verhalten reagiert. Aber natürlich konzentriert sich nicht der gesamte Manga nur auf ihre Aufgabe als Heilerin. Die restlichen drei Kapitel drehen sich um die Vorbereitungen und den Ablauf des Gartenfestes. Dabei handelt es sich um einen zweimal im Jahr stattfindenden offiziellen Anlass, zu dem dieses Mal nicht nur zwei, sondern direkt alle vier erstrangigen Gemahlinnen des Kaisers eingeladen sind. Natürlich bedeutet das auch, dass Maomao daran teilnehmen muss. Allerdings sind Kälte, die Ablehnung der Zofen der anderen Gemahlinnen sowie für Maomao unbekannte Traditionen eine kleine Herausforderung.

Doch obwohl sich der größte Teil des zweiten Bandes um ein Ereignis dreht, gelingt es wieder, reichlich Abwechslung und Witz zu bieten. Im Kern bleibt, trotz etwas stärkerem Historien-Drama-Anteil und den angedeuteten Romantik-Elementen, Die Tagebücher der Apothekerin Band 2 weiterhin ein angenehmer Alltagshistorien-Manga, der sich mit dem Leben der Protagonistin im Inneren Palast befasst. Das dazu auch politische Anlässe, Intrigen und werbende Beamte gehören, ist wenig überraschend, wirkt aber weitaus bodenständiger und natürlicher als in anderen Reihen. Der Geschichte gelingt es, einfach eine schöne Balance zwischen Drama, Humor und Historien-Alltag zu finden. Gerade das trägt viel zum hohen Unterhaltungswert bei und garantiert angenehmen Lesespaß.

Fazit

Nach dem Vorgänger war ich gespannt, wie Maomaos Leben als Zofe der kaiserlichen Gemahlin Gyokyou weitergeht. Die Tagebücher der Apothekerin: Geheimnisse am Kaiserhof Band 2 bleibt weiterhin ein abwechslungsreicher Mix aus humorvollen Alltagsgeschichten und kurzweiligem Historien-Drama. Allerdings nimmt zweiteres gerade zum Ende des Mangas einen etwas größeren Teil ein, was wunderbar zur Handlung passt und natürlich eingeleitet wird. Allgemein gelingt es hervorragend, die Geschichte bodenständig zu halten, ohne auf notwendiges Drama zu verzichten. Zu verdanken ist das neben dem Erzählstil selbst auch den gelungenen Charakteren, die vielleicht nicht alle überaus tiefgründig, dafür aber dennoch gut geschrieben sind. Besonders Maomao als Protagonistin versteht es wieder zu überzeugen und zeigt viel Tiefe. Damit weckt sie noch mehr Sympathien und selbst die angedeuteten Romantik-Elemente ändern nicht die Richtung ihrer Charakterentwicklung oder der Geschichte. Fans ruhiger und ungewöhnlicher Historien-Dramen, sowie alle die Band eins mochten, können wieder bedenkenlos zugreifen.

Kurzfazit: Charmantes Historien-Drama das unterhaltsame Alltagsgeschichten der sympathisch-exzentrischen Protagonistin erzählt und eine gelungene Mischung aus Humor und ernsten Themen bietet.

Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Die Tagebücher der Apothekerin – Band 2!

Details
Titel: Die Tagebücher der Apothekerin – Band 2
Originaltitel: Kusuriya no Hitorigoto
Genre: Drama, Mystery, Historie
Verlag: Manga Cult
Story Light Novel: Natsu Hyuuga
Story Manga: Itsuki Nanao
Zeichnungen: Nekokurage
Charakterdesign: Touco Shino
Seiten: 178
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-96433-558-6
Verlagsseite: Die Tagebücher der Apothekerin – Band 2 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 13. Januar 2021

© Natsu Hyuuga / Shufunotomo Infos Co., Ltd. / Nekokurage, Itsuki Nanao / Square Enix Co., Ltd. / Manga Cult

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