Rezension: Sakura Succubus (Switch)

Fotograf Hiroki lernt in Sakura Succubus drei attraktive, übernatürliche Frauen kennen, wodurch sich sein Alltag unerwartet verändert.

Bei Sakura Succubus handelt es sich um das siebenundreißigste Spiel von Entwicklerstudio Winged Cloud. Anders als bei dem ebenfalls von Publisher Gamuzumi für Switch veröffentlichten Legends of Talia: Arcadia, handelt es sich um keine Fantasy-Visual-Novel mit Girls-Love-Romantik-Elementen, sondern um eine Romantik-Erotik-Visual-Novel. Bereits die Genreeinordnung deutet an, was Sakura Succubus bieten könnte. Wirklich phantastische Elemente fehlen, der Geschichte abseits der dämonischen Succubi allerdings. Stattdessen konzentriert sich die Visual Novel rein auf die erotische Beziehung zwischen Protagonist Hiroki Ogasawara und den drei hübschen, berühmten und reichen Frauen Ayu, Marina und Cosmo. Deshalb sei vorab davor gewarnt: Sakura Succubus erzählt vor allem eine auf Harems-Romantik und sexuelle Handlungen fokussierte Geschichte, die zudem noch reichlich plump, wenig erotisch und nicht mal wirklich amüsant präsentiert wird.

Glanzlose Succubi

Sakura Succubus beginnt mit Hiroki, der als Fotograf ein Konzert des überaus beliebten Idols Ayu besucht. Wirklich begeistert ist er von der Musik dort nicht. Allerdings plagt ihn ein ganz anderes Problem: Er hat sich verspätet, deshalb hat er keine gute Position zum fotografieren. Der Ärger von seinem Chef ist also vorprogrammiert. Entsprechend niedergeschlagen ist er nach dem Konzert, trifft dann aber ausgerechnet Ayu auf der Straße. Wie es der Zufall so will, überschlagen sich die Ereignisse und am Ende sitzt das niedliche Idol auf ihm. Spätestens hier zeigt Sakura Succubus die erotische Orientierung. Wirklich gut läuft es zwar weiterhin nicht für Hiroki, doch in einer Bar lernt er schließlich die überaus gut gebaute und erfolgreiche Geschäftsfrau Marina kennen, die ihn kurzerhand mit in ihr Büro schleppt. Die entsprechende Sexszene wird hier allerdings nur durch das anschließende Gespräch thematisiert. Gezeigt wird davon nichts. Allgemein hält sich Sakura Succubus trotz der Einordnung ins Romantik-Harem-Erotik-Genre ziemlich zurück. Den Erwachsenen-Patch, den Entwicklerstudio Winged Cloud für die PC-Version anbietet, gibt es für Switch natürlich nicht. Wer sich also für Sakura Succubus vor allem wegen möglicher Nackt- oder Sex-Szenen interessiert, sollte sich an den PC halten.

Wie bereits erwähnt, überzeugt die Geschichte nicht sonderlich. Schon zu Beginn fällt auf, dass sich alles ziemlich schnell entwickelt und auch sonst hetzt die Handlung manchmal voran. Dabei entsteht fast schon der Eindruck, als wäre der ganze Rahmen nur dafür da, um möglichst bald zur nächsten erotischen Szene, die auf Switch entweder angepasst ist oder ganz fehlt, zu kommen. Dazu gesellt sich eine eher plumpe Erzählweise. Die deutschen Texte sind zwar in Ordnung und auch die Zeichnungen können sich, ohne wirklich aus der Masse hervorzustechen, durchaus sehen lassen, aber die Handlung selbst bleibt oberflächlich und klischeebehaftet. Ähnliches gilt auch für die Charaktere, die kaum Tiefe zeigen. Hiroki ist ein recht stereotyper Protagonist. Wenig erfolgreich, alleinstehend, brav aber doch mit einer anzüglichen Tendenz und damit das perfekte Ziel für drei laszive, attraktive Succubi, die sich natürlich auch um ihn streiten. Immerhin ist sich Sakura Succubus der zahlreichen Klischees bewusst, versucht diese nicht zu verbergen. Das unterstreicht allerdings auch wie plump die Geschichte ist. Große Versuche alles irgendwie besser zu verpacken oder gestalten, haben sich die Entwickler nicht gegeben.

Immerhin können die Zeichnungen, wie bereits erwähnt, das Geschehen recht schön vermitteln. Zudem dürfen wir gelegentlich kleinere Entscheidungen treffen. Etwa, ob Hiroki sich über die auf ihm sitzende Ayu freut oder ihm das zu weit geht. Einfluss auf die Geschichte haben wir damit aber nicht wirklich. Lediglich die Texte ändern sich minimal. Entsprechend bietet Sakura Succubus auch keinen wirklichen Wiederspielwert. Gameplay-Elemente bleiben ebenfalls aus. Das ist allerdings nicht negativ, schließlich handelt es sich bei Sakura Succubus um eine klassische Visual Novel. Entsprechend lesen wir vorwiegend eine Geschichte, die mit den ordentlichen Bildern und den kleinen Entscheidungen begleitet wird. Letztlich dürfte Sakura Succubus höchstens Romantik-Harem-Erotik-Fans ansprechen, die auf Nacktszenen verzichten können. Alle anderen sollten sich lieber den zahlreichen besseren Visual Novels auf der Switch widmen.

Fazit

Sakura Succubus habe ich mir aus einer gewissen Neugier genauer angesehen. Nicht einmal meine eher niedrigen Erwartungen hat die Romantik-Harem-Erotik-Visual Novel erfüllt. Die plumpe, schwache Geschichte und die oberflächlichen, klischeehaften Charaktere sind wenig überzeugend. Zudem fehlt es Sakura Succubus an dem, was Genre-Fans wohl erwarten: der Erotik. Sämtliche Nackt- und Sexszenen fehlen. Das ist zwar scheinbar auch in der PC-Version so, für diese gibt es aber einen entsprechenden Erwachsenen-Patch. Das soll nicht heißen, dass Sakura Succubus mit diesen Szenen besser wäre oder nur deshalb wenig überzeugt. Keineswegs. Nur dürften erwähnte Genre-Fans daran interessiert sein, die Visual Novel, wenn überhaupt, komplett zu erleben. Ratsam ist das aber nicht. Zwar haben Ayu, Marina und Cosmo durchaus sympathische Seiten und mancher Moment kann zumindest kurzweilig unterhalten, das hält aber alles nicht wirklich lange an. Viel zu oft hatte ich den Eindruck, als wäre die Geschichte gehetzt, um einfach den nächsten erotischen Moment, der dann nicht einmal gezeigt wird, zu erreichen. Mit einem Fokus auf mehr Humor und typische Harems-Romantik hätte Sakura Succubus vielleicht besser funktioniert. So aber bietet die Visual Novel nur wenig erotische, plumpe und kaum unterhaltsame Genre-Kost, die selbst Romantik-Harem-Erotik-Fans kaum überzeugen dürfte.

Kurzfazit: Plumpe, kaum unterhaltsame Romantik-Erotik-Visual-Novel, die eine gehetzt wirkende, nicht erotische Geschichte mit stereotypischen Charakteren und zahlreichen Klischees erzählt.

Vielen Dank an Gamuzumi für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Sakura Succubus!

Details
Titel: Sakura Succubus
Genre: Visual Novel
Publisher: Gamuzumi
Entwickler: Winged Cloud
Spieler: 1
Syteme: Switch (getestet), PlayStation 4, PlayStation 5, PC
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungsdatum: 22. April 2021