Rezension: Tokyo Ghoul:re – Vol. 5 – 8 (Blu-ray)

Der Konflikt zwischen Ghulen und CCG konfrontiert in Tokyo Ghoul:re Volume 5-8 zum Serienfinale beide Seiten mit schweren Entscheidungen.

Der Krieg zwischen CCG und Ghulen spitzt sich nach der blutigen Operation Rose weiter zu. Durch einem Großangriff auf die Insel Rushima, auf der sich ein wichtiger Stützpunkt des Phoenixbaums befindet, will das CCG ihren Feinden einen entscheidenden Schlag verpassen. Akira, die Quinks und zahlreiche weitere CCG-Ermittler stürzen sich in die blutige Schlacht gegen die Ghule. Derweil bleibt ein Teil des CCG zum Schutz von Tokyo und des Ghul-Gefängnisses Cochlea zurück. Als die Hinrichtung der dort eingesperrten Hinami bevorsteht, beschließt Ken Kaneki seiner CCG-Identität Haise Sasaki endgültig den Rücken zu kehren und sie zu retten. Ähnliche Pläne verfolgen auch seine ehemaligen Freunde und so kommt es zu einem unerwarteten Wiedersehen. Allerdings muss sich Ken noch vor der geglückten Flucht seinem Mentor Kisho Arima entgegenstellen. Schon zuvor und während des Kampfes erfährt er die Wahrheit über die Familie Washu, die führenden Köpfe des CCG. Kann Ken nicht nur die Ghule vereinen, sondern endlich auch den blutigen Konflikt mit den Menschen beenden? Machtkämpfe innerhalb des CCG und die drohende Vernichtung Tokios bringen weitere Gefahren.

Folgenreiche Konflikte

Tokyo Ghoul:re Staffel 2, die aus den Volumes fünf bis acht besteht und die insgesamt vierte Tokyo-Ghoul-Staffel darstellt, beginnt bereits düster, blutig und actionreich. Das CCG greift die Insel Rushima an, um die dortige Basis des Phoenixbaums zu vernichten und den Ghulen einen schweren Schlag zu verpassen. Gleichzeitig bleibt Haise, genauso wie einige andere CCG-Ermittler, in Tokio zurück und werden Zeuge wie sich Sen Takatsuki bei einer Pressekonferenz selbst als Ghula enttarnt. Das bringt einige große Ereignisse ins Rollen, die genauso wie Hinamis bevorstehende Hinrichtung, enormen Einfluss auf Haise alias Ken Kaneki haben. Etwa ein Viertel der Serie befasst sich mit den folgenreichen Auseinandersetzungen auf Rushima und beim Kampf um das Ghul-Gefängnis Cochlea, das nicht nur Ken angreift, um Hinami zu retten. Auch Ayato, Toka und Renji wollen ihre Freundin retten. Bereits hier zeigt sich, dass Tokyo Ghoul:re Staffel 2 endlich wieder bekannte Charaktere aus Tokyo Ghoul und Tokyo Ghoul Root A stärker nutzt und in den Fokus der Handlung rückt.

Vor allem Toka nimmt in den zwölf Episoden wieder eine zentrale Rolle ein. Das ist nicht nur aufgrund von Kens Entscheidung im ersten Serienviertel logisch, sondern auch wichtig für seine Entwicklung. Wie schon in den ersten beiden Tokyo-Ghoul-Staffeln, hat sie einen großen Einfluss auf ihn. Spätestens durch die erneute Verbindung von Ken und Toka zeigt sich auch, dass Tokyo Ghoul:re Staffel 2 letzte noch lose Fäden aufgreift und diese weiterspinnt. Darunter fallen natürlich auch zahlreiche Schicksale von Charakteren und deren Beziehungen zueinander. Es kommt zu unerwarteten Wiedersehen, die interessante neue Verwicklungen mit sich bringen. Allgemein versteht es die Serie, mit so mancher Figurenzusammenführung und -konstellation zu überraschen. Aber gerade das trägt viel zur wendungsreichen, packenden Geschichte bei. Dass gleichzeitig der Eindruck entsteht, der Tod ist nicht endgültig und manche Rückkehr nicht ganz nachvollziehbar ist, fällt dabei nur bedingt negativ auf. Selbst einige zu schwach erklärte Entwicklungen, etwa wie ein bestimmter Charakter so viel Einfluss und Macht gewinnen konnte, können der spannenden Handlung nicht schaden.

Allgemein versteht es Tokyo Ghoul:re in den Volumes fünf bis acht immer wieder mit harten, teils unerwarteten Wendungen zu überraschen und gleichzeitig eine düstere, fesselnde Stimmung aufzubauen. Actionreiche Kämpfe gehen Hand in Hand mit der ereignisreichen Geschichte, einigen ruhigen Szenen sowie gefühlvollen Momenten. All das sorgt für ein Wechselbad der Gefühle, das zu keiner Zeit loslässt und stets eine hohe Spannungskurve hält. Zu verdanken ist das auch der Erzählweise, die sich nicht immer zwingend auf Ken, Toka und ihr Umfeld konzentriert, sondern auch andere Charaktere in den Mittelpunkt von Episoden rückt. So erhalten etwa die Quinks-Mitglieder Kuki, Toru und auch Saiko erneut angenehm viel Aufmerksamkeit. Ähnlich ausgearbeitet sind die Handlungsstränge um weitere wichtige Figuren wie Nimura Furuta. Natürlich fügt sich alles zu einer Geschichte zusammen, die von Anfang bis Ende kaum an Tempo verliert und selbst die ruhigen, emotionalen Momente gekonnt zu nutzen weiß. Dadurch fällt es schwer, die zwölf Episoden nicht am Stück zu gucken, da die Handlung stets weitertreibt und unweigerlich einen Sog entwickelt, der bis zum gelungenen, zufriedenstellenden Ende nicht mehr verloren geht. Damit erhält Tokyo Ghoul ein mehr als würdiges Finale, das vielleicht nicht ganz an die Qualität der Serienanfänge anknüpfen kann, diesen aber mehr als gerecht wird.

Fazit

Glücklicherweise war die Wartezeit zwischen den beiden Tokyo-Ghoul:re-Staffeln nicht so lang. Packend, wendungsreich und emotional setzen die Volumes fünf bis acht die düstere Action-Horror-Mystery-Serie fort und bieten gleichzeitig ein gelungenes, für das nun vier Staffeln und zwei OVAs umfassende Franchise, würdiges Finale. Schon in der ersten Episode beginnt Tokyo Ghoul:re Staffel 2 actionreich und mit einigen heftigen Auseinandersetzungen zwischen CCG und Ghulen und lässt bis zum Ende nur für einige ruhige Momente, starke Charakterszenen oder emotionale Entwicklungen nach. Schon nach wenigen Minuten hat mich die Serie in ihren Bann gezogen und es ist mir schwer gefallen, eine Pause einzulegen. Folge für Folge habe ich Tokyo Ghoul:re Staffel 2 förmlich aufgesogen, mit Ken, Toka und den anderen mitgefiebert. Sicher, einige Wendungen sind vorhersehbar und auch das Ende ist – unter anderem aufgrund der Volume-Cover – in Teilen nicht wirklich überraschend, dank der packenden Atmosphäre und großartigen Erzählweise, hat mich das aber nicht gestört. Zudem habe ich mich darüber gefreut, das in der Vorgänger-Staffel vermisste Charaktere, allen voran Toka, endlich wieder größere Rollen einnehmen. Das trägt für mich viel dazu bei, dass Tokyo Ghoul:re Volume 5-8 ein so gelungenes, zufriedenstellendes Finale bieten. Tokyo-Ghoul-Fans kommen um den großen Serienabschluss nicht herum und sollten, trotz des immer noch erkennbaren Qualitätsverlustes im Vergleich zu den Anfängen, unbedingt zugreifen.

Kurzfazit: Packendes, wendungsreiches, düsteres Finale, das trotz kleinerer Schwächen mit der spannenden Geschichte und der hervorragenden Figurennutzung überzeugt und einen fesselnden, atmosphärischen und hervorragenden Serienabschluss darstellt.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Tokyo Ghoul:re – Vol. 5 – 8!

Details
Titel: Tokyo Ghoul:re – Vol. 5
Originaltitel: Tokyo Ghoul:re
Genre: Action, Horror, Drama, Mystery
Regie: Toshinori Watanabe
Studio: Pierrot
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet, Clean Opening & Ending
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 27. Mai 2020
Herstellerseite: Tokyo Ghoul:re – Vol. 5 bei Kazé Anime

Details
Titel: Tokyo Ghoul:re – Vol. 6
Originaltitel: Tokyo Ghoul:re
Genre: Action, Horror, Drama, Mystery
Regie: Toshinori Watanabe
Studio: Pierrot
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 04. Juni 2020
Herstellerseite: Tokyo Ghoul:re – Vol. 6 bei Kazé Anime

Details
Titel: Tokyo Ghoul:re – Vol. 7
Originaltitel: Tokyo Ghoul:re
Genre: Action, Horror, Drama, Mystery
Regie: Toshinori Watanabe
Studio: Pierrot
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 02. Juli 2020
Herstellerseite: Tokyo Ghoul:re – Vol. 7 bei Kazé Anime

Details
Titel: Tokyo Ghoul:re – Vol. 8
Originaltitel: Tokyo Ghoul:re
Genre: Action, Horror, Drama, Mystery
Regie: Toshinori Watanabe
Studio: Pierrot
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 06. August 2020
Herstellerseite: Tokyo Ghoul:re – Vol. 8 bei Kazé Anime

© Sui Ishida/Shueisha, Tokyo Ghoul:re Production Committee

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