Rezension: We Never Learn – Vol. 2 (Blu-ray)
Nariyuki muss sich in We Never Learn Volume 2 nicht nur mit seinen Schülerinnen, sondern auch mit einer Lehrerin und unerklärlichem Verhalten auseinandersetzen.
Endlich tragen Nariyukis Bemühungen bei Rizu, Fumino und Uraka Früchte. Alle drei haben sich deutlich in ihren schwachen Fächern verbessert und scheinen dem Ziel, an ihrer jeweiligen Wunschuniversität aufgenommen zu werden, näher gekommen zu sein. Möglich waren die Erfolge, dank der regelmäßigen, fast täglichen Lerntreffen bei denen Nariyuki gezielt auf die Schwächen der drei Schülerinnen eingehen konnte. Allerdings hat so viel Nähe auch unerwartete Gefühle, die schwer an der Konzentration zerren, geweckt. Zu allem Überfluss wurden Nariyuki und Rizu ausgerechnet von Frau Kirisu, Lehrerin an der Oberschule und beim Versuch Rizu und Fumino Nachhilfe zu geben gescheitert, in einer missverständlichen Situation beobachtet. Das könnte für Nariyuki Konsequenzen nach sich ziehen. Kurz darauf findet er aber heraus, dass Frau Kirisu privat ganz anders ist, als ihr hartes, kühles und überkorrektes Auftreten in der Schule vermuten lässt.
Gefühlsbedingte Konzentrationschwächen
Als würden Rizu, Fumino und Uraka nicht bereits genug Chaos in Nariyukis Leben bringen, mischt sich mit We Never Learn Volume 2 auch noch Lehrerin Frau Kirisu in den Versuch, die drei Schülerinnen zu unterrichten ein. Bereits am Ende des Vorgängers wurde Nariyuki zu einem Gespräch mit ihr gerufen und genau daran knüpft das zweite Volume direkt an. In einer überaus herrlichen, aberwitzigen Szene bleibt kaum etwas anderes übrig, als mit Nariyuki zu leiden. Wie in einem Verhörzimmer wird er von Frau Kirisu mit kühlem, hartem Blick ausgefragt. Die Hilfsversuche von Rizu, Fumino und Uraka tragen ihren Teil zur beklemmenden Situation, bei der kaum ein Auge vor Lachen trocken bleibt, bei. Das ist aber nur der Auftakt zum zweiten Volume und stellt eindrucksvoll die bereits zuvor kurz als Nebenfigur aufgetretene Lehrerin Frau Kirisu etwas genauer vor. Wenig überraschend nimmt sie im Laufe der vier Episoden eine deutlich größere Rolle ein und wird neben dem Hauptfiguren-Quartett die bisher vielleicht wichtigste Figur. Zugleich ergänzt sie Nariyuki, Rizu, Fumino und Uraka wunderbar und sorgt für so manche Überraschung mit hohem Humorfaktor. Wie die anderen Charaktere ist auch sie detailliert ausgearbeitet.
Natürlich liegt der Fokus nicht ausschließlich auf Frau Kirisu und Nariyukis regelmäßigen Kontakten zu ihr. Weitaus mehr Zeit wird für die Beziehungen von Rizu, Fumino und Uraka zu ihrem Nachhilfelehrer aufgewendet. Dabei treten romantische Gefühle immer stärker in den Vordergrund und sorgen auch in der Schülerschaft für so manches Missverständnis und Gerücht. Dazu gesellen sich diverse Szenen, in denen wieder allerlei Peinlichkeiten passieren, unter denen besonders Nariyuki zu leiden hat. Egal ob er nun ein nicht für ihn bestimmtes Gespräch mithört, unerwartet in der Wohnung einer Frau landet oder er seine kranke Mutter, bei deren für ihn unangenehmem Nebenjob, vertreten muss, stets ist für so manch witzige Szene mit hoher Lachgarantie gesorgt.
Gleichzeitig entwickeln sich die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander weiter. Wunderbar gelingt es We Never Learn in den vier Episoden des zweiten Volumes, keine der Figuren zu sehr in den Hintergrund treten zu lassen. So interagiert Nariyuki fast gleichermaßen mit Rizu, Fumino und Uraka und zu allen dreien verändert sich aufgrund gemeinsamer Erlebnisse seine Beziehung. Sei es nun freundschaftlich, missverständlich oder auf andere Weise. Zwar bleiben große Wendungen aus, dafür kann We Never Learn mit kleineren unerwarteten Ereignissen überraschen und beweisen, wie gut die Charaktere funktionieren und wie witzige Handlung und Hauptfiguren Hand in Hand gehen. Damit bietet We Never Learn Volume 2 wieder aberwitzgen Romantik-Comedy-Spaß, der gerade aufgrund des hohen Unterhaltungswertes Lust auf mehr weckt.
Fazit
Nach dem Serienauftakt erfüllt We Never Learn Volume 2 in vier Episoden genau das, was ich erwartet habe: witzige Romantik-Comedy-Unterhaltung auf beste Art und Weise. Peinliche Situationen gehen Hand in Hand mit Missverständnissen, romantischen Verwicklungen und sich näher kommenden Charakteren, während allerlei chaotisches passiert und zum Lachen animiert. Damit ist We Never Learn Volume 2 ein enorm großer Spaß, bei dem zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Selbst wenn die Serie ernster wird und sich auf Charakterentwicklung und Handlung konzentriert, wird hochwertige Genre-Kost geboten, die sich gut einfügt und viel zum Unterhaltungswert der Serie beiträgt. Schließlich sind Nariyuki, Rizu, Fumino und Uraka keine blassen, eindimensionalen Charaktere, sondern zeigen ausgearbeitete, vielfältige Persönlichkeiten, die wunderbar zum Tragen kommen. Das gilt auch für Frau Kirisu, die das Quartett hervorragend unterstützt. Wer das erste Volume mochte, kommt nicht drum herum auch bei We Never Learn Volume 2 zuzugreifen. Genre-Fans kann ich die Romantik-Comedy-Serie nur wärmstens empfehlen.
Kurzfazit: Chaotisch-witzige Fortsetzung, die gekonnt viel Humor mit Romantik, liebenswerten Figuren und schön erzählter Geschichte zu erstklassiger Romantik-Comedy-Unterhaltung vereint.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von We Never Learn – Vol. 2!
Details
Titel: We Never Learn – Vol. 2
Originaltitel: Bokutachi wa Benkyou ga Dekinai
Genre: Comedy, Romantik
Regie: Yoshiaki Iwasaki
Studio: Silver Co. Ltd., Arvo Animation Inc.
Produktionsjahr: 2019
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 01. Oktober 2020
Herstellerseite: We Never Learn – Vol. 2 bei Kazé Anime
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