Rezension: We Never Learn – Vol. 1 (Blu-ray)

Nariyuki wird in We Never Learn Volume 1 zum Nachhilfelehrer dreier Genies, denen er helfen soll, an ihren Wunschuniversitäten aufgenommen zu werden.

Als strebsamer, immer mit vollem Eifer lernender Oberschüler hat Nariyuki Yuiga in allen Fächern gute Noten. Für sein Wunschstudium reicht das jedoch nicht, da seine Familie überaus arm ist. Deshalb versucht Nariyuki ein Stipendium des VIP-Programms seiner Schule zu erhalten, da dann sämtliche Studienkosten übernommen werden. Als er tatsächlich vom Direktor eine Zusage erhält, kann Nariyuki sein Glück nicht fassen, allerdings hat die Sache einen Haken. Um die Förderung wirklich zu erhalten, muss er Nachhilfelehrer werden und dafür sorgen, dass seine Schülerinnen an ihren Wunschuniversitäten aufgenommen werden. Nariyuki kann es kaum glauben, als er herausfindet, dass es sich bei seinen Schülerinnen um die Genies der Schule handelt. Rizu gilt als Mathe-Ass, das selbst die schwierigsten Aufgaben im Kopf ausrechent und Fumino ist ein Sprachgenie. Allerdings wollen die beiden genau in die Fachbereiche, in denen sie alles andere als begabt sind. Zu ihnen gesellt sich Schwimmstar Uruka, die zwar eine herausragende Sportlerin ist, es mit dem Lernen nicht so hat. Für ein Sportstipendium reicht das nicht. Auf Nariyuki kommen anstrengende Zeiten mit drei genialen Schülerinnen zu.

Romantisch-witziges Lernen

Basierend auf der Manga-Reihe von Taishi Tsutsui, ist We Never Learn bei den Studios Silver und Arvo Animationen unter der Regie von Yoshiaki Iwasaki (u.a. Love Hina) entstanden. Nariyuki Yuiga wird zum Nachhilfelehrer von drei Mitschülerinnen, denen er zur Aufnahme auf ihrer jeweiligen Wunschuniversität verhelfen soll. Nur wenn er das schafft, erhält der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Oberschüler ein Stipendium mit voller Kostenübernahme. Was ein wenig wie Erpressung durch die Schule und den Direktor wirkt, stellt sich schon in der ersten der fünf auf Volume eins enthaltenen Episoden als herrlich witzige Grundlage heraus. Es dauert nicht lange bis deutlich wird, dass Nariyuki eine überaus schwierige Aufgabe erwartet. Schließlich handelt es sich bei seinen ersten beiden Schülerinnen um wahre Genies. Zumindest in bestimmten Gebieten. Allerdings will Mathe-Ass Rizu lieber auf eine geisteswissenschaftliche Universität und Sprachgenie Fumino tendiert zu den Naturwissenschaften. Bei beiden offenbart sich, dass sie außerhalb ihrer persönlichen Fachgebiet absolute Nieten sind.

Dass Nariyuki die beiden nicht nur unterstützt, weil er dadurch sein Stipendium erhält, sondern weil er ihre Wünsche nachvollziehen kann, verleiht ihm sofort etwas sympathisches. Allgemein gelingt es We Never Learn die Charaktere sehr schnell ausführlich vorzustellen und glaubhaft und nachvollziehbar zu inszenieren, wodurch sie fast sofort ans Herz wachsen. Das gilt nicht nur für Nariyuki, sondern auch für die etwas verträumte Fumino, die roboterhaft wirkende Rizu und den aufgedrehten Schwimmstar Uruka, die Nariyuki bereits seit der Mittelschule kennt. Spätestens mit Urukas Auftritt werden auch die ersten romantischen Elemente in die Geschichte eingestreut. Setzt We Never Learn in der ersten Episode noch auf eher unangenehme und peinliche Situationen, wird ab der zweiten Folge auch Liebe ein Thema. Dabei gelingt es stets eine unterhaltsame Mischung aus Romantik und Humor zu erhalten. Meist geht beides gar Hand in Hand und so manche Situation bietet gleichzeitig knisternde Gefühle und amüsanten Witz. Nicht selten verleitet We Never Learn zum Lachen. Sei es nun über ein peinliches Missgeschick, unsicheren Umgang der Charaktere miteinander oder allgemein über die einfach amüsanten Interaktionen, die schon bald zwischen Nariyuki, Rizu, Fumino und Uruka entstehen. Die Nebencharaktere sind zudem nicht weniger gelungenen und oft genauso witzig wie die Hauptfiguren und ergänzen diese wunderbar.

Unterstützt wird das herrliche Geschehen von flüssigen Animationen, schönen Charakterdesigns und Hintergründen sowie einer sehr guten deutschen Synchronisation, die den Figuren glaubhaft Leben einhaucht. Mit dieser Mischung aus amüsanter Geschichte mit Lachgarantie, liebenswerten Charakteren und gelungener audiovisueller Präsentation gelingt We Never Learn Volume 1 ein hervorragender Serienstart, der das Potenzial zeigt, einer der besten Genrevertreter der letzten Jahre zu werden. Zudem trägt das Ende dazu bei, das Interesse an der Serie zu erhalten und deutet bereits an, dass es für Nariyuki in den weiteren acht Episoden nicht leichter wird, seine Schülerinnen zu unterrichten.

Fazit

We Never Learn Volume 1 stellt eindrucksvoll unter Beweis, wie ein unterhaltsamer und zugleich gelungener Serienstart aussehen muss. Bereits die erste Episode stellt drei der vier Hauptfiguren sehr gut vor und zeigt die amüsanten Stärken der Romantik-Comedy-Serie. Von Anfang an schafft es We Never Learn mich zum Lachen zu bringen und gleichzeitig mit den Charakteren mit zu fiebern. Dabei heißt es für Nariyuki, Rizu, Fumino und Uruka lediglich lernen, lernen und noch mehr lernen. Schließlich ist ihr jeweiliges Ziel ihre Wunschuniversität. Was aber alles dabei passieren kann, sorgt für exzellenten Humor mit Lachgarantie sowie einige knisternde romantische Momente. Gerade diese werden oft aber auch wieder für peinliche und witzige Situationen verwendet. We Never Learn Volume 1 zeigt bereits das Potenzial zu einem der besten Serienvertreter der letzten Jahre zu werden. Bleibt zu hoffen, dass die gezeigte Qualität auch in den kommenden Episoden gehalten wird, aber daran habe ich keinen Zweifel. Genre-Fans, besonders jene, die Serien wie Love Hina oder Nisekoi mögen, sollten sich We Never Learn nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Witziger Romantik-Komödienserienauftakt, der mit den liebenswerten Charakteren, ihrer genialen Interaktion sowie viel Humor großartige Genre-Unterhaltung mit Lachgarantie bietet.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von We Never Learn – Vol. 1!

Details
Titel: We Never Learn – Vol. 1
Originaltitel: Bokutachi wa Benkyou ga Dekinai
Genre: Comedy, Romantik
Regie: Yoshiaki Iwasaki
Studio: Silver Co. Ltd., Arvo Animation Inc.
Produktionsjahr: 2019
Laufzeit: ca. 125 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Manga-Leseprobe, Booklet, Schuber
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 24. August 2020
Herstellerseite: We Never Learn – Vol. 1 bei Kazé Anime

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