Rezension: The Relative Worlds (Blu-ray)

Shin und Kotori werden in The Relative Worlds in den Kampf zwischen zwei miteinander verbundenen Parallelwelten gezogen.

Schon im Kindesalter hat Shin seine Mutter durch eine neue Krankheit namens Sekundentod verloren. Mittlerweile Oberschüler ist er verschlossen und nur seine Kindheitsfreundin Kotori steht ihm noch nah. Kurz nachdem auch Shins Vater durch den Sekundentod stirbt, taucht plötzlich Jin, eine andere Version von Shin aus einer Parallelwelt, auf. Jin stammt aus dem tyrannisch regierten Herzogtum Japan in dem Herzogin Kotoko, das Gegenstück zu Kotori, regiert. Stirbt eine Version, stirbt auch die andere Person in der Parallelwelt. Deshalb will Jin Kotori töten, um sich an der Herzogin zu rächen.

Kampf zweier Welten

Die Grundidee hinter dem Original-Anime-Film The Relative Worlds von Regisseur und Drehbuchautor Yuhei Sakuragi klingt mit den beiden verbundenen Welten überaus interessant. Nach dem Einstieg in die Geschichte, folgt eine kurze Erläuterung, wie es zur Trennung der beiden Welten gekommen ist. Wirklich relevant ist das jedoch nicht, woran sich bereits zeigt, dass The Relative Worlds eher seichte Science-Fiction-Action-Kost bietet. Dabei gelingt es dem Film, mit gelungenen Wendungen und einem angenehmen Erzähltempo, Anderthalbstunden zu unterhalten. Wirklich neu ist dabei zwar nichts und insgesamt bleibt The Relative Worlds hinter den gegebenen Möglichkeiten, dennoch wird ordentliche Genre-Unterhaltung geboten.

Zu verdanken ist das neben dem grundsätzlich interessanten Szenario mit den beiden Welten und dem Sekundentod, auch den Charakteren. Zwar bleiben diese zum Großteil etwas blass und erfüllen lediglich übliche Standards, trotzdem können sie die Geschichte ausreichend tragen. Immerhin ein paar interessante und individuelle Eigenheiten haben Shin, Jin, Kotori und die Androidenschwestern Miko und Riko zu bieten. Das reicht aus, um genügend Sympathie zu wecken und Interesse am Schicksal der Figuren zu wecken. Interessanterweise gilt das weitaus mehr für Kotori, Miko und Riko als für die eigentlichen Protagonisten Shin und Jin, die eher die üblichen vermeintlich harten Einzelgänger darstellen. Wirklich große Abwechslung oder neue Ansätze sollten von The Relative Worlds nicht erwartet werden.

Einen großen Anteil am kurzweiligen Unterhaltungswert hat auch die gut inszenierte Action. The Relative Worlds wurde vom Studio Craftar vollständig in CGI animiert. Bereits das dürfte nicht allen Anime-Fans gefallen. Objektiv betrachtet, fallen die Charaktermodelle, Bewegungen und Hintergründe aber durchaus gelungen aus und weisen keine auffälligen Fehler oder unschöne Animationen auf. Davon profitieren besonders, die bereits erwähnten, gut inszenierten Actionszenen. Im Kampf zeigt The Relative Worlds die Möglichkeiten der eingesetzen Technik und kann mit schnellen Angriffen und ansehnlichen Effekten auftrumpfen. Gerade in der zweiten Hälfte weiß The Relative Worlds damit zu überzeugen, während zuvor Charakter- und Storyaufbau stärker im Fokus stehen und trotz kleinerer Längen ebenfalls kurzweilige Unterhaltung bieten. Abgerundet wird The Relative Worlds von einer gelungenen deutschen Synchronisation.

Fazit

The Relative Worlds hat meine Erwartungen weder enttäuscht noch übertroffen. Obwohl Geschichte und Szenario interessant klingen, habe ich bereits durch den Trailer geahnt, dass der Film eher kurzweilige, seichte Science-Fiction-Action-Kost bietet. Das ist allerdings keineswegs negativ, da die zirka neunzig Minuten, trotz kleinerer Längen und manch holpriger Storyübergänge, durchaus unterhaltsam sind. Besonders die Actionszenen des komplett in CGI animierten Films wissen zu überzeugen. Dafür bleiben die Charaktere in ihrer Ausarbeitung insgesamt etwas blass und kleinere Versuche, der Geschichte etwas mehr Tiefe zu verleihen, scheitern. Am grundsätzlichen Unterhaltungswert ändert das aber nichts. Wer einen kurzweiligen, seichten Science-Fiction-Action-Film für zwischendurch sucht, liegt bei The Relative Worlds richtig, sollte aber keinen Genre-Hit erwarten.

Kurzfazit: Seichter Science-Fiction-Action-Film der trotz interessanten Ansätzen oberflächlich bleibt aber mit gut inszenierter Action, funktionierender Geschichte und grundsätzlich sympathischen Charakteren kurzweilige Genre-Kost bietet.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Relative Worlds!

Details
Titel: The Relative Worlds
Originaltitel: Ashita Sekai ga Owaru to Shite mo
Genre: Science-Fiction, Action, Drama, Romantik
Regie: Yuhei Sakuragi
Studio: Craftar Inc.
Produktionsjahr: 2019
Laufzeit: ca. 93 Minuten (Blu-ray), ca. 90 Minuten (DVD)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 21. Januar 2021
Herstellerseite: The Relative Worlds bei KSM Anime
Herstellershop: The Relative Worlds bei Anime Planet

© The Relative Worlds / Craftar Inc. / KSM Anime