Rezension: Elainas Reise – Band 1 (Manga)
Als Hexe bereist Elaina die Welt und erlebt in Elainas Reise Band 1 allerlei unterschiedliche Abenteuern in verschiedenen Städten und Ländern.
Elaina hat sich ihren Kindheitstraum erfüllt. Inspiriert von einem Romanzyklus, reist sie wie deren Hauptfigur Nike, als Hexe frei durch die Welt. Ohne festes Ziel führt sie ihr Weg von Land zu Land, Stadt zu Stadt und nur die Frage, was sie als nächstes in der großen, weiten Welt erlebt, treibt sie immer weiter an. Elaina liebt es zu reisen und kein Leben könnte für sie schöner sein. Dabei trifft sie allerlei unterschiedliche Menschen wie die Magikerin Saya im Land der Magier, entdeckt eine wunderschöne Blumenwiese nahe des Landes der Blumen oder muss sich mit Geldproblemen herumschlagen.
Reisende Hexe
Basierend auf der noch nicht auf deutsch verfügbaren Light-Novel-Reihe Majo no Tabitabi, erzählt Elainas Reise von der namensgebenden Hexe und ihren Erlebnissen in der weiten Welt. Nach einer kurzen Einführung, in der gezeigt wird, weshalb sich Elaina seit ihrer Kindheit wünscht, die Welt zu bereisen, steigt der Manga mit der bereits zur Hexe aufgestiegenen und seit nicht genauer definierten Zeit reisenden Elaina ein. Sie erreicht das Land der Magier in das nur Menschen mit magischen Fähigkeiten und zumindest grundlegendem Wissen im Fliegen einreisen dürfen. Ein guter Anfang, da hier viele Grundlagen der Welt sinnvoll eingebunden werden können. So wird neben der Struktur der Magierhierarchie auch erklärt, wie wichtig Elainas Brosche ist. Tatsächlich wird diese sogar zu einem wichtigen Handlungsaspekt im ersten Kapitel.
Der Einstieg in den angenehm erzählten Fantasy-Manga ist wirklich gelungen. Schon nach kurzer Zeit fühlt sich Elaina vertraut an. Es ist leicht sie ins Herz zu schließen und das, obwohl sie kein grundsätzlich guter, zuvorkommender Charakter ist. Stattdessen verfolgt sie auch ihre eigenen Interessen, reagiert anderen Menschen gegenüber aber nicht gleichgültig. Deshalb zeigt sie sich auch mal hilfsbereit oder lässt sich in Sorgen anderer Personen hineinziehen. Eine Wunderhexe ist sie dabei aber nicht. Elaina mag überaus talentiert und mächtig sein, kann aber nicht jedes Problem lösen oder jedem helfen. Manchmal ist sie auch einfach nur eine Beobachterin, die nicht viel ausrichten kann, auch wenn sie bereit wäre, zu helfen. Es ist gerade diese anfangs simpel erscheinende und doch vielschichtige Art der Protagonistin, die sie so nahbar und sympathisch macht. Dass abgesehen von ihr, andere Charaktere bisher lediglich kapitelweise auftreten, stört nicht, da diese trotzdem ausreichend Tiefe zeigen dürfen, selbst wenn manchmal kleinere Standards verwendet werden. Letztlich fügen sich Welt, Figuren und Handlung stets zu einem funktionierenden und überaus unterhaltsamen Fantasy-Lesespaß zusammen.
Getragen wird der Manga dabei von den schönen Zeichnungen von Mangaka Itsuki Nanao. Die Bilder sind lebhaft, Hintergründe detailliert und immer dann aufwendig, wenn sie die Stimmung gut unterstützen können oder die Szene sinnvoll ergänzen. Ansonsten liegt der Fokus auf den aufwendig gestalteten Figuren, die bei Charakterdesign und insbesondere Mimik und Abwechslung in ihrer Darstellung zu gefallen wissen. Besonders die abwechslungsreichen Gesichtsausdrücke sowie und manchmal amüsante, schaurige oder bedrückende Gesamtpräsentation stechen positiv hervor und zeigen, wie schön Elainas Reise Band 1 gezeichnet ist. Die schönen Bilder unterstützen wunderbar den angenehmen Lesefluss und sorgen gemeinsam mit der liebenswerten Hauptfigur und den interessanten, episodischen Geschichten für große Fantasy-Manga-Unterhaltung.
Fazit
Obwohl ich Elainas Reise beziehungsweise Majo no Tabitabi vor der Ankündigung durch altraverse nicht kannte, habe ich mich seitdem auf den Manga gefreut. Die Geschichte der umherreisenden Hexe hat mich schnell angesprochen und so war ich gespannt, wie der Reihenauftakt ausfällt. Elainas Reise Band 1 hat mich schließlich sehr gut unterhalten. Es macht einfach Spaß die namensgebende Hexe bei ihren Erlebnissen in den verschiedenen Ländern und Städten der Welt zu begleiten. Dabei sind es sowohl die episodischen Geschichten als auch die Charaktere und Zeichnungen, die mich schnell in ihren Bann gezogen haben. Besonders Elaina weiß als vielschichtige Hauptfigur zu überzeugen und ist mir schnell ans Herz gewachsen. Sie ist nicht perfekt oder allmächtig und gerade das zeichnet sie aus. Band eins ist zudem abwechslungsreich und versteht es, Elaina mit unterschiedlichen Problemen zu konfrontieren. Dass sie dabei nicht immer wirklich Einfluss auf die Ereignisse hat, zeigt um so mehr, dass sie in einer lebendigen Welt unterwegs ist. Damit ist Elainas Reise Band 1 ein hervorragender Serienstart den ich Genre-Fans wärmstens empfehlen kann. Jetzt würde ich mir aber neben dem zweiten Band auch die Light-Novel-Vorlage wünschen. Hoffentlich lizenziert altraverse diese ebenfalls noch.
Kurzfazit: Angenehmer, abwechslungsreicher Fantasy-Lesespaß dessen liebenswerte, vielschichtige Hauptfigur eine lebendigen Welt bereist.
Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Elainas Reise – Band 1!
Details
Titel: Elainas Reise – Band 1
Originaltitel: Majo No Tabitabi
Genre: Fantasy
Verlag: altraverse
Story: Jougi Shiraishi
Artwork: Itsuki Nanao
Character Design: Azure
Seiten: 180
Preis: 7,00 €
ISBN: 978-3-96358-595-1
Verlagsseite: Elainas Reise – Band 1 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 16. Oktober 2020
© Jougi Shiraishi / Azure / SB Creative Corp. / Itsuki Nanao / Square Enix Co., Ltd. / altraverse