Rezension: Star Wars: Doktor Aphra – Die unglaubliche Rebellensuperwaffe (Comic)
Ein bedeutender Fund bringt Aphra und ihrer Begleiterin Vulaada in Star Wars: Doktor Aphra – Die unglaubliche Rebellensuperwaffe viel Aufmerksamkeit ein.
Nach ihrem beinah Tod und den Ereignissen des letzten Jahres, sollte es Chelli Aphra eigentlich ruhiger angehen lassen. Irgendwo untertauchen und ein wenig ausruhen. Aber das kann sie nicht. Stattdessen dringt sie mit ihrer neuen Begleiterin Vulaada in einen heiligen Tempel ein, stiehlt ein Artefakt und eine Superwaffe und hofft auf einen Sack voller Credits. Stattdessen ist sie plötzlich den Rebellen und einer alten Freundin ausgeliefert. Außerdem sucht das Imperium nach ihr und setzt ein hohes Kopfgeld auf sie aus.
Überlebensstrategien
Doktor Chelli Aphra hat das Chaos auf Milvayne irgendwie überlebt. Gemeinsam mit Vulaada, die sie während der Ereignisse auf dem Planten getroffen hat, macht die zwielichtige Archäologin da weiter, wo sie aufgehört hat: Bei der Suche nach Reichtum. Da kommt ein lukrativer Auftrag natürlich recht und so steigt Star Wars: Doktor Aphra – Die unglaubliche Rebellensuperwaffe nach einem kurzen Blick auf die Vergangenheit der Protagonistin, direkt mit einem weiteren von Aphras gefährlichen Unternehmungen ein. Dieses Mal ist sie gemeinsam mit Vulaada in einen Silnani Wandertempel eingedrungen, um für ihre Auftrageberin ein Artefakt zu besorgen. Aber Aphra wäre nicht Aphra, wenn alles ungefährlich und nach Plan ablaufen würde. Entsprechend geraten die beiden Gefährtinnen schnell in die Bredoullie, müssen sich mit Fallen und Killerdroiden herumschlagen und finden schließlich eine antike Waffe, die eigentlich nichts mit ihrem Auftrag zu tun hat, aber der Beginn neuer, nervenaufreibender und möglicherweise tödlicher Gefahren für Aphra und ihren Günstling Vulaada ist.
Der Sammelband mit den Doktor-Aphra-US-Heften #32-#36 bleibt der titelgebenden Figur mehr als treu und zeigt wieder einmal, dass Chelli Aphra ein Talent dafür hat, sich in die größten Schwierigkeiten zu bringen. Dieses Mal spielt nicht nur das Imperium, sondern wieder einmal auch die Rebellion eine wichtige Rolle in den Problemen, die die auf antike Waffen spezialisierte Archäologin zu meistern hat. Besonders gelungen ist dabei ihre Beziehung zu der jugendlichen Vulaada, die sich selbst als Mündel von Aphra sieht. Obwohl die Doktorin darauf nicht direkt eingeht, ist relativ schnell klar, dass ihr Vulaada nicht gleichgültig ist. Bereits im Vorgänger Schlimmste unter Gleichen, hat sich eine entsprechende Bindung zwischen den beiden abgezeichnet. Umso willkommener ist, dass Vulaada weiterhin genutzt wird und die emotionale und weiche Seite von Aphra hervorbringt. Zumindest bis zu einem gewissen Grad.
Einen ebenfalls wichtigen Part der Geschichte macht Aphras Vergangenheit aus. Regelmäßig zeigen Rückblicke ihre Kindheit und rücken dabei besonders ihre Beziehung zu ihrer Mutter in den Mittelpunkt. Das ist nicht nur für die Geschichte relevant, sondern bietet auch eine schöne Erklärung zu Aphras Verhalten gegenüber Vulaada. Zum Ende laufen die verschiedenen Elemente der Geschichte gekonnt zusammen und gipfeln in einem überaus spannenden Cliffhanger, der die Wartezeit bis zum Nachfolger schwer macht. Im Gegensatz zur Geschichte, können die Zeichnungen nicht immer überzeugen. Das liegt nicht rein an der Qualität der Bilder, die meist das gewohnte Star-Wars-Niveau erreicht, sondern vielmehr am recht häufigen Stilwechsel. Es fällt stark auf, dass an den verschiedenen US-Heften des Sammelbands mehrere Zeichner beteiligt waren. Stil, Figurendarstellung und Farbgebung weichen teilweise stark voneinander ab. Zwar leidet die gelungene Atmosphäre nicht darunter, eine einheitliche, optische Präsentation wäre dennoch wünschenswert gewesen. Unterhaltsame Star-Wars-Comic-Kost bleibt Star Wars: Doktor Aphra – Die unglaubliche Rebellensuperwaffe dennoch.
Fazit
Der mittlerweile sechste Doktor-Aphra-Sammelband mit dem Untertitel Die unglaubliche Rebellensuperwaffe setzt die Geschichte der zwielichtigen Archäologin auf bekannte Weise fort. Schnell konnte ich wieder in die Handlung eintauchen, wurde von der gelungenen Star-Wars-Atmosphäre gefesselt und habe mit Spannung verfolgt, in welchen Schlamassel sich Aphra dieses Mal manövriert. Es macht Spaß, Aphra und Vulaada auf ihrem Abenteuer zu begleiten und zu erleben, wie sie versuchen irgendwie zu überleben. Dabei sorgt die Vergangenheit der Hauptfigur für interessante Abwechslung, die sich sehr gut in die Handlung einfügt. Ebenso ist die Beziehung von Aphra und Vulaada eine der größten Stärken des Sammelbands, da die Archäologin dieses Mal eine ganz andere Art Begleiterin hat und fast schon ein wenig in die Rolle der Meisterin oder gar Mutter gedrängt wird, ohne dass dieser Storyteil zu sehr in den Vordergrund rückt. Mittelpunkt der Handlung bleibt Aphras Versuch, irgendwie zu überleben, was letztlich in einem überaus spannenden Cliffhanger gipfelt. Star-Wars-Fans, die Doktor Aphra mögen und die Vorgänger-Comics kennt, können bedenkenlos zugreifen.
Kurzfazit: Rückblicke und eine neue Begleiterin bringen frischen Wind in die spannende Handlung und sorgen gemeinsam mit den gewohnten Stärken für gute Star-Wars- und Doktor-Aphra-Comic-Unterhaltung.
Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Doktor Aphra –Die unglaubliche Rebellensuperwaffe!
Details
Titel: Star Wars: Doktor Aphra – Die unglaubliche Rebellensuperwaffe
Originaltitel: US-Star Wars: Doctor Aphra Vol 6 TPB
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Simon Spurrier
Zeichner: Wilton Santos, Caspar Wijngaard, Chris Bolson, Andrea Broccardo
Tusche: Marc Deering, Don Ho, Scott Hanna, Walden Wong
Farben: Chris O’Halloran, Stephanie Paitreau
Seiten: 116
Preis: 15,00 €
Verlagsseite: Star Wars: Doktor Aphra – Die unglaubliche Rebellensuperwaffe (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Doktor Aphra – Die unglaubliche Rebellensuperwaffe (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 25. August 2020
© Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm