Rezension: The Pet Girl of Sakurasou – Vol. 1 (Blu-ray)
Sorata erhält in The Pet Girl of Sakurasou Volume 1 die Aufgabe, sich um seine neue Mitschülerin und Wohnheimmitbewohnerin Mashiro zu kümmern.
Für Sorata gibt es nur ein Ziel: so schnell wie möglich aus dem Sakurasou, dem Wohnheim für Problemfälle der Sui High School, ausziehen. Hier leben künstlerische Genies, die jedoch genauso exzentrisch wie talentiert sind. Für den durchschnittlichen und vollkommen normalen Sorata bedeutet das allerlei anstrengende Tage. Er ist sowieso nur im Sakurasou gelandet, weil er die streunenden Katzen, die er bei sich aufgenommen hat, nicht mit ins normale Wohnheim nehmen durfte. Als eines Tages die weltfremde, aber hochtalentierte Mashiro ins Sakurasou zieht, ändert sich für Sorata einiges. Seine neue Mitschülerin fasziniert ihn und bringt ihn zum Nachdenken. Dass er von seiner Lehrerin, der Wohnheimaufseherin und Cousine von Mashiro, Chihiro Sengoku, und den anderen Bewohnern des Sakurasou den Mashiro-Dienst aufgebrummt bekommt, macht Soratas Leben nicht einfacher. Schließlich benötigt Mashiro bei fast allem Hilfe.
Verrücktes Wohnheim
Die vierundzwanzig Episoden umfassende Romantik-Comedy-Serie The Pet Girl of Sakurasou wurde vom Studio J.C. Staff basierend auf der Light-Novel-Reihe Sakurasou no Pet na Kanojo umgesetzt. Statt zu Beginn von Volume eins mit Soratas Einzug ins Sakurasou einzusteigen, wohnt der Oberschüler bereits in dem Wohnheim für Problemfälle. In einem temporeichen, chaotischen und aberwitzigen Einstieg werden die anderen Bewohner anhand typischer Aktionen vorgestellt. So ist die geniale Animeanimatorin Misaki Kamiigusa bereits früh morgens überaus aufgedreht und aktiv oder Schönling Jin Mitaka kommt nach einer Nacht bei einer seiner vielen Liebschaften erst kurz vor Schulbeginn nach Hause. Dass auch Lehrerin Chihiro Sengoku wenig Verantwortungsbewusstsein zeigt, Sorata allerlei Aufgaben zuteilt und kein Blatt vor den Mund nimmt, zeigt endgültig wie abgedreht, verrückt und exzentrisch das Sakurasou ist. Schon in der ersten Folge bleibt vor Lachen kaum ein Auge trocken.
Richtig los geht die Serie aber erst nachdem Mashiro Shiina ins Wohnheim gezogen ist. Bis dahin sind Sorata, Misaki, Jin und andere Charaktere wie Soratas Klassenkameradin Nanami Aoyama ausreichend vorgestellt worden. Sogar der Grund für Soratas Aufenthalt im Sakurasou wird kurz thematisiert und es wird deutlich, dass der Oberschüler eine Schwäche für Katzen hat. Passend dazu erinnert die schöne und talentierte Mashiro an genau so eine. Da die neue Mitbewohnerin in ihrem bisherigen Leben, wie sie selbst sagt, stets nur Bilder gemalt hat, hat sie keinerlei Ahnung vom normalen Leben. Sorata muss das auf harte Tour lernen, als er beauftragt wird, sie zu wecken und nackt unter ihrem Schreibtisch schlafend findet. Anziehen, waschen und allerlei mehr muss Sorata für sie erledigen oder sie zumindest dazu anleiten. Das ist aberwitzig inszeniert und sorgt dafür, dass einem die verpeilte, naive Mashiro bereits nach kurzer Zeit ans Herz wächst.
Nachdenkliches Zusammensein
Allgemein trumpft The Pet Girl of Sakurasou in den ersten sechs Episoden mit überraschend vielschichtigen und sympathischen Charakteren auf. Egal ob nun Mashiro, Sorata, Nanami, Misaki oder Jin, jeder von ihnen weist unterschiedliche Seiten auf, hat kleine und große Probleme und zeigt bereits im ersten Volume mindestens leichte Entwicklungen. Dass dabei ein paar bekannte Genre-Standards und -Klischees zum Einsatz kommen, fällt kaum ins Gewicht, da die Serie diese gut einbindet und gekonnt mit dem witzigen Alltag und den gelungenen Charakteren verknüpft. Gleichzeitig wird keine reine Romantikkomödie geboten. The Pet Girl of Sakurasou versteht es, auch ernste und nachdenkliche Töne anzuschlagen. So sind Talent und die Frage nach dem Ziel im Leben wichtige und sehr präsente Faktoren. Gefühle, Gedanken, Überlegungen, Zukunftsaussichten – die Serie stellt sich einigen wichtigen Fragen von Oberschülern und verknüpft das gekonnt mit den Beziehungen der Charakteren, möglicher Romantik und viel Humor. Dadurch fallen bereits vorhandene Drama-Szenen nicht aufgesetzt oder störend aus, sondern fügen sich wunderbar in das Gesamtbild der Serie ein. Auch weil sich nicht nur die Charaktere, sondern auch ihre Beziehungen zueinander früh beginnen zu entwickeln, statt wie in vielen anderen Genre-Vertretern lange Zeit oder dauerhaft zu stagnieren. Das stimmt hoffnungsvoll auf die noch anstehenden achtzehn Episoden des Slice-of-Life-Coming-of-Age-Romantik-Comedy-Mixes.
Präsentiert wird The Pet Girl Sakurasou in einem farbenfrohen, zur Serie passenden Stil. Charaktermodelle und Umgebungen sind schön gestaltet und flüssig animiert. Dazu spielt die Serie manchmal mit einer sehr schillernden, pastellartigen Farbgebung, die sich wunderbar in die Szenen einfügt, manche Momenten perfekt unterstreicht und hervorhebt, ohne jemals zu auffällig zu sein. Untermalt wird die Serie zudem von einem stets gelungenen Soundtrack, der mit einem wunderbar passenden Intro und Ending eingerahmt wird. Dank der sehr guten deutschen Synchronisation wird Sorata, Mashiro, Nanami, Misaki und den anderen zudem glaubhaft Leben eingehaucht. Das rundet The Pet Girl of Sakurasou Volume 1 wunderbar ab.
Fazit
The Pet Girl of Sakurasou stand schon lange auf meiner Liste von Anime-Serien, die ich gerne sehen würde. Dank Animoon Publishing erscheint die Serie aus den Jahren 2012 und 2013 endlich auf deutsch. Volume eins hat mich mit den ersten sechs Episoden vollkommen überzeugt. Es ist überaus unterhaltsam Sorata, Mashiro und die anderen in ihrem Alltag zu begleiten. Dabei verknüpft die Serie aberwitzige Momente mit gefühlvollen und dramatischen Szenen. Es ist diese Mischung aus ernsten Themen und viel Humor, die The Pet Girl of Sakurasou auszeichnen. Zudem trumpft die Serie mit sympathischen, unerwartet vielschichtigen Charakteren, die bereits früh Entwicklungen zeigen, auf. Dass außerdem nicht der Protagonist im Mittelpunkt aller Liebesbeziehungen steht, ist ebenfalls eine willkommene Abwechslung zu anderen Genre-Vertretern. Fans von witzigen Romantik-Comedys und abgedrehten Slice-of-Life-Coming-of-Age-Serien sollten sich The Pet Girl of Sakurasou nicht entgehen lassen.
Kurzfazit: Aberwitziger, aber auch ernster Romantik-Comedy-Serien-Auftakt mit starkem Coming-of-Age- und Slice-of-Life-Faktor und liebenswerten, vielschichtigen Charakteren.
Vielen Dank an AniMoon Publishing für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Pet Girl of Sakurasou – Vol. 1!
Details
Titel: The Pet Girl of Sakurasou – Vol. 1
Originaltitel: Sakura-sou no Pet na Kanojo
Genre: Romantik Komödie, Coming of Age, Slice of Life, Drama
Regie: Atsuko Ishizuka
Studio: J.C. Staff
Produktionsjahr: 2012
Laufzeit: ca. 144 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Extras: Mini-Staffelei, Schuber, Mediabook, Trailershow
Erscheinungstermin: 03. Juli 2020
Herstellerseite: AniMoon Publishing
© Hajime Kamoshida / ASCII Media Works / Sakurasou Project / AniMoon Publishing