Rezension: Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader (Comic)
Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader folgt einer imperialen Staffel in gefährliche Einsätze gegen Rebellen und Verräter.
TIE-Jäger bilden einen wichtigen Pfeiler der imperialen Flotte, trumpfen meist aber eher durch Masse auf. Bei, 204. Geschwader ist das anders. Hier dienen die besten Kampfpiloten der Flotte und erfüllen als Eliteeinheit im Kampf gegen die Rebellion ihre Pflicht. Unter Führung von Lieutenant Commander Teso Broosh treten die Piloten ihre Missionen an. Ihr neuer Auftrag führt das Schattengeschwader zu einem beschädigten Sternenzerstörer, der für die neuen Flottenoperationen benötigt wird. Allerdings müssen sich Broosh und seine Untergebenen einer unerwarteten Herausforderung stellen. Später beteiligt sich das Schattengeschwader am Angriff auf eine mobile Basis der Rebellion.
Elitepiloten
Als Teil eines Crossovers zwischen Marvel und Del Rey, dessen zweiter Teil der im Mai bei Blanvalet erscheinende Roman Star Wars: Das Alphabet-Geschwader ist, folgt TIE-Jäger: Schattengeschwader einer Elitestaffel des Imperiums. Bereits die grundsätzliche Ausrichtung, den Fokus auf Piloten und damit Raumkämpfe zu legen, weckt das Interesse an dem Sammelband, der die fünf US-Hefte der Reihe beinhaltet. Dazu gesellt sich der Blickwinkel, die Geschichte aus Sicht des Imperiums zu erzählen. Leider kann TIE-Jäger: Schattengeschwader nicht vollkommen die hohen Erwartungen erfüllen. Zu generisch wirkt die Geschichte, zu austauschbar die Charaktere. Dabei macht der Comic trotzdem kurzweilig Spaß. Es ist durchaus unterhaltsam die Piloten auf ihren Missionen zu begleiten. Etwas mehr Individualität hätte aber nicht geschadet.
Die fünfteilige Comic-Geschichte ist in zwei ineinander übergehende Handlungsstränge aufgeteilt. Zum Einstieg darf das Schattengeschwader bei einem ordentlich in Szene gesetzten Raumkampf zeigen, wozu es in der Lage ist. Anschließend werden Teso Broosh, Lyttan Dree, Jeela Brebtin, Zin Graw und Ganem Kahi ausreichend vorgestellt. Die fünf Piloten sind durchaus interessant, bleiben aber etwas zu blass. Und das obwohl jedem Charakter am Ende eines Kapitels einige Seiten mit einem kleinen, auf die Figur fokussierte, Handlungsbogen spendiert wird. Wirklich negativ wirkt sich das aber nicht aus, da das Schattengeschwader Potenzial zu mehr zeigt und somit das bereits entstandene Interesse weiter ausbauen könnte.
Ähnlich verhält es sich mit der Geschichte, die zwar einige spannende Momente beinhaltet, aber insgesamt zu oberflächlich bleibt. Wirklich etwas Neues weiß TIE-Jäger: Schattengeschwader nicht zu bieten. Dafür funktioniert die Handlung als kurzweilige, actionreiche und mitunter fesselnde Star-Wars-Unterhaltung für zwischendurch. Besonders, weil Geschichten rund um Piloten und aus Sicht des Imperiums noch immer rar gesät sind. Außerdem schafft es der Comic mit unerwarteten, aber konsequenten Wendungen zu überraschen. Gerade hier zeigt sich das volle Potenzial, das schließlich auch beim überaus spannende Ende zutage tritt. Eine Fortsetzung des von mehreren Zeichnerteams optisch gut umgesetzten Comics wäre trotz aller Schwächen wünschenswert. Hoffentlich bietet der Roman Das Alphabet-Geschwader ein Wiedersehen mit dem Schattengeschwader.
Fazit
Ein bisschen mehr als das Gebotene hatte ich mir von TIE-Jäger: Schattengeschwader erhofft. Doch trotz der hinter ihrem Potenzial zurückbleibenden Geschichte und den zwar interessanten, aber etwas zu blassen Charakteren, wurde ich unterhalten. Zeichnerisch gut inszenierte Raumschiffkämpfe, spannende Handlungsabschnitte, unerwartete Wendungen und ein packendes Ende haben mich letztlich doch vom Sammelband überzeugt. Zu den besten Star-Wars-Comics gehört TIE-Jäger: Schattengeschwader sicherlich nicht, aber kurzweiliger Lesespaß wird trotzdem geboten. Gerade Anhänger von Raumschiffkämpfen und all jene, die mehr Geschichten aus der Sicht des Imperiums suchen, sollten einen Blick wagen. Bleibt zu hoffen, dass wir das Schattengeschwader irgendwann wiedersehen – und sei es im kommenden Roman Star Wars: Das Alphabet-Geschwader. Ein weiteres Comic rund um die Elitepiloten, würde ich mir allerdings auch wünschen.
Kurzfazit: Kurzweiliger Star-Wars-Comic, der zu viel Potenzial bei Charakteren und Geschichte liegen lässt, aber trotzdem mit Spannung, Atmosphäre und Wendungen unterhalten kann.
Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader!
Details
Titel: Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader
Originaltitel: US-Star Wars: Allegiance
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Jody Houser
Zeichner: Rogê Antônio, Mike Dowling, Joshua Cassara, Geraldo Borges, Ig Guara, Juan Gedeon
Farben: Arif Prianto, Lee Loughridge, Neeraj Menon, Jean-Francois Beaulieu, Dono Sánchez-Almara
Seiten: 116
Preis: 15,00 €
Verlagsseite: Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 24. März 2020
© Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm