Rezension: Hinamatsuri – Vol. 1 (Blu-ray)
In Hinamatsuri Volume 1 trifft ein Yakuza auf ein Mädchen mit übernatürlichen Kräfte, womit ihr chaotisches gemeinsames Leben beginnt.
Hina landet wortwörtlich bei Yoshifumi Nitta in der Wohnung. In einer ovalen Kapsel erscheint sie plötzlich und bringt den weitgehend geregelten Yakuza-Alltag von Nitta mit ihrer monotonen Art, Vorliebe für Lachsrogen und ihren telekinetischen Kräften gehörig durcheinander. Aber der Yakuza profitiert auch von ihr, muss jedoch bald erkennen, dass seine neue Rolle als „Vater“ seine Chancen auf dem Singlemarkt deutlich senkt. Zu allem Überfluss taucht in der Stadt ein weiteres Mädchen mit übernatürlichen Kräften auf. Wenig überraschend kennen Hina und Anzu sich und aus einer anfänglichen Rivalität entwickelt sich eine speziell Freundschaft. Doch Hina nimmt auch Einfluss auf das Leben ihres sonstigen Umfelds. So etwa als sie die Schule besuchen möchte und ihre Klassenkameradin Hitomi Mishima auf ungeahnte Lebenspfade führt.
Übernatürliche Nonsens-Comedy
Basierend auf der gleichnamigen Manga-Reihe von Masao Ootake, erzählt Hinamatsuri vom gemeinsamen Leben des Yakuza Yoshifumi Nitta und der bei ihm plötzlich auftauchenden Hina, die über telekinetische Kräfte verfügt. Dabei steigt die zwölfteilige Serie recht zügig ein und lässt sich nicht lange Zeit, bis Hina wie aus dem Nichts bei Nitta in der Wohnung auftaucht. Mindestens genauso schnell wird deutlich, wie gut die beiden so unterschiedlichen Charakteren miteinander harmonieren. Die monotone Hina sorgt für allerlei Situationskomik, bei der nicht selten Nitta mit Ursachengeber ist. Zugleich agieren die beiden als liebenswertes Vater-Tochter-Gespann. Obwohl ihr Zusammenleben anfangs alles andere als freiwillig ist, raufen sie sich zusammen und der witzige, chaotische Alltag bestimmt die Serie.
Episode eins zeigt dabei noch am ehesten die Yakuza-Seite von Nitta und in welcher Weise Hina ihm bei seinem Job helfen kann. Doch gerade weil er nicht daran denkt ihre Kräfte für seine Zwecke auszunutzen, schließt Hina Nitta ins Herz und spätestens zu diesem Zeitpunkt ist klar, dass Nitta genauso sympathisch ist wie Hina. In den weiteren drei Episoden von Hinamatsuri Volume 1 dürfen Hina und Nitta in ihrem ganz normalen Alltag begleitet werden. Natürlich inklusive Schule, Barbesuchen und telekinetischem Duell. Zu ihnen gesellen sich allerlei nicht minder sympathische, abwechslungsreiche und durchgeknallte Charaktere, die die Serie wunderbar bereichern und in den leicht episodisch aufgebauten Folgen zum Teil ihre eigenen kleinen Geschichten erhalten. So erzählt Hinamatsuri teilweise zwei Handlungsstränge in einer Episode, baut die Rahmenstory von Hina und Nitta aber weiter aus. Dazu gesellen sich kurze Abschnitte etwa, aus dem Leben einer ungewöhnlichen Barkeeperin. Das alles ist so herrlich und witzig, dass die vier Episoden im Nu vorbei sind und bis zum Schluss großartig unterhalten.
Egal ob nun Hina und Nitta, Anzu oder einer der anderen Charaktere im Vordergrund steht, Hinamatsuri Volume 1 macht immer Spaß und wird dabei von erstklassigen Animationen und schicken Charakterdesigns unterstützt. Damit präsentiert sich der Seinen-Comedy-Slice-of-Life-Mix mit Supernatural-Action-Elementen optisch von einer hervorragenden Seite und gehört zu den schönsten Serien des Jahres 2018, als Hinamatsuri bei Crunchyroll im Simulcast lief. Einen großen Teil zum Unterhaltungswert und besonders dem gelungenen Humor trägt die sehr gute deutsche Synchronisation bei. Besonders Annalena Doss überzeugt bei Hinas monotoner Sprechweise, doch auch alle anderen Hauptfiguren sind wunderbar besetzt. Fans trockenen Humors und liebevoller Alltagsgeschichten sollten sich die Serie nicht entgehen lassen.
Fazit
Nonsense-Comedy trifft auf Slice of Life und Superkräfte: Hinamatsuri hat mich schon mit der grundlegenden Genre-Mischung und Handlung angesprochen. Die ersten vier Episoden haben mich erwartungsgemäß wunderbar unterhalten. Es macht einfach Spaß Hina, Nitta und die anderen in ihrem Alltag zu begleiten und das abgedrehte Chaos mitzuerleben, das ihnen widerfährt. Dabei ist Hinamatsuri Volume 1 abgesehen von Hinas und Anzus Superkräften weitaus bodenständiger, als vielleicht zu erwarten ist. Im Mittelpunkt steht tatsächlich vorwiegend das Zusammenleben der beiden Hauptcharaktere, ihre Interaktion miteinander und mit ihren Bekannten und Freunden. Dadurch wächst das Figurenensemble stetig und sinnvoll an. Egal ob Hina, Nitta, Anzu, Hitomi oder Utako, jeder Charakter ist eine Bereicherung für die Serie und erhält ausreichend Aufmerksamkeit für eine ordentliche Vorstellung. Dass großes Drama und brachiale Action ausbleiben, ist mir nur recht, da mir Hinamatsuri Volume 1 als Slice-of-Life-Comedy viel Spaß gemacht hat. Besonders der teils trockene Humor und Hinas monotone Art samt Situationskomik haben es mir angetan. Comedy- und Slice-of-Life-Fans sollten sich Hinamatsuri unbedingt ansehen.
Kurzfazit: Spaßiger Slice-of-Life-Comedy-Mix mit Superkräften, der von seinem gelungenen Humor und den großartigen, liebenswerten Charakteren lebt.
Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Hinamatsuri – Vol. 1!
Details
Titel: Hinamatsuri – Vol. 1
Originaltitel: Hinamatsuri
Genre: Comedy, Slice of Life, Action, Fantasy
Regie: Kei Oikawa
Studio: feel.
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 95 Minuten (Blu-ray), ca. 91 Minuten (DVD)
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Booklet, 2 Artcards (doppelseitig), Poster (doppelseitig), 3 Ansteck-Buttons, Stickerbogen, Opening- und Endingsong (textless), Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 23. Januar 2020
Herstellerseite: Hinamatsuri – Vol. 1 bei KSM Anime
Hersteller-Partnershop: Hinamatsuri – Vol. 1 (Blu-ray) bei Anime Planet / Hinamatsuri – Vol. 1 (DVD) bei Anime Planet
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