Rezension: Yamada-kun and the Seven Witches – Gesamtausgabe (Blu-ray)
Yamada muss sich in Yamada-kun & the 7 Witches mit sieben Hexen und ihren Zauberkusskräften auseinandersetzen.
Ryu Yamada wollte in der Oberschule eigentlich von vorne anfangen, hat mittlerweile aber erneut den Ruf als Schläger. Dass er zudem wenig erfolgreich und schlechte Noten schreibt, hilft da wenig. Als er bei einem Sturz von der Treppe mit seiner Klassenkameradin Urara Shiraishi zusammenprallt, haben diese nachdem sie wieder wach sind die Körper getauscht. Schon bald finden sie heraus, dass ein Kuss dazu führt und so beschließen sie die Fähigkeit zu nutzen. Allerdings kommt ihnen Toranusuke Miyamura vom Schülerrat auf die Schliche. Gemeinsam beleben sie die Phänomenale Vereinigung wieder zum Leben. Eigentlich nur, um im Klubraum ungestört die Körper tauschen zu können, als sich ihnen aber Miyabi Ito anschließt und weitere Mädchen mit Zauberküssen auftauchen, ändert sich das. Die Suche nach den Hexen der Schule beginnt.
Magische Küsse
Auf den ersten Blick wirkt Yamada-kun & the 7 Witches wie eine typische Harems-Romantik-Komödie. Schon der Titel verrät, dass es Protagonist mit sieben Hexen zu tun bekommt. Dennoch vermeidet es, die auf der gleichnamigen Manga-Reihe von Miki Yoshikawa basierende Serie, zu starke Liebesverwicklungen aufzubauen. Stattdessen beginnt Yamada-kun & the 7 Witches als romantisch angehauchte Comedy-Serie. Nachdem Yamada und Shiraishi erstmals ihre Körper getauscht haben, nutzen sie diese Fähigkeit zu ihrem Vorteil. Schon bald kommt ihnen Toranusuke Miyamura auf die Schliche und zu dritt beleben sie die Phänomenale Vereinigung wieder. Nachdem auch noch Miyabi Ito zu ihnen gestoßen ist, beginnt die Untersuchung der Hexenkräfte inklusive der Suche nach weiteren Schülerinnen mit magischen Fähigkeiten.
Hier spielt Yamada-kun & the 7 Witches die größten Stärken aus. Gerade die erste Hälfte der Serie ist vollgepackt mit abgedrehtem Humor, regem Körpertausch – auch mal zwischen Yamada und Miyamura – und viel Spaß der Phänomenalen Vereinigung. Selbst die Machenschaften von Schülerratsvizepräsidentin Nene Odagiri und ihrem Handlanger Ushio Igarashi sind vor allem witzig inszeniert und führen weitere Charaktere der mit der Zeit immer größeren Figurenriege zusammen. Es ist einfach herrlich Yamada, Shiraishi und die anderen in ihrem verrückten Alltag mit allerlei Küssen und den damit verbundenen magischen Fähigkeiten zu begleiten. Selbst die zeitweise ernsteren Themen wie Mobbing fügen sich sehr gut ein und verleihen der Geschichte einen Mehrwert ohne ihr zu schaden.
Schwaches Finale, gelungenes Ende
Leider verliert sich Yamada-kun & the 7 Witches im letzten Drittel in einem zeitweise anstrengenden und nervigen letzten Handlungsbogen. Statt weiterhin den Humor im Vordergrund zu halten spielen romantische Gefühle, Freundschaft und Rivalität eine wichtige Rolle. Das ist nicht zwingend negativ, sondern sogar der positive Aspekt des vier Episoden umfassenden Finales. Viel mehr sind es kleinere Logikprobleme, ein viel zu mächtiger Schülerratsvorsitzender und trotz der nachvollziehbaren magischen Kräfte unnötig gezogene Ereignisse. Manchmal ist zum Beispiel einfach nicht verständlich, weshalb sich Yamada und die anderen vom Schülerrat so ohne weiteres aufhalten lassen, zumal bloßes Verlassen des Schulgeländes in manchen Szenen das Problem bereits lösen würde. Schade, hier verschenkt die zum größten Teil spaßige Serie mit Lachgarantie einen nicht zu verachtenden Teil ihres Charmes. Immerhin sorgen die grundsätzlich sympathischen, trotz Klischees vielschichtigen Charaktere gemeinsam mit der durchaus vorhandenen Spannung dafür, weitersehen zu wollen. Und das lohnt sich auch, da Yamada-kun & the 7 Witches obwohl die Manga-Vorlage bei Veröffentlichung der Serie 2015 noch nicht abgeschlossen über ein richtiges Ende verfügt und einen runden, zufriedenstellenden Abschluss, der einiges wieder wett macht bietet.
Ein großes Lob geht an die hervorragende deutsche Synchronisation, die trotz manchmal etwas nerviger Sprechweise von Yamada – was aber seiner Persönlichkeit entspricht – fast ausschließlich gut gewählt ist. Zudem passen sich die Sprecher ausgezeichnet dem Charakterwechsel beim Körpertausch an, schließlich ändert sich die Stimme nicht, nur weil Yamada plötzlich in Shiraishis Körper ist. Ein großes Vergnügen, das dank der deutschen Sprecher nichts von seiner Wirkung verliert. Optisch überzeugt die Serie mit flüssigen Animationen, schicken Charaktermodellen und gut umgesetzten Hintergründen. Der Gesamtausgabe liegt als Bonus ein Booklet mit Informationen über die Episoden und Charaktere bei.
Fazit
Von Yamada-kun & the 7 Witches habe ich in erster Linie eine typische Romantik-Komödie mit kleineren Harems-Anleihen erwartet. Ganz im Stil von Nisekoi oder beim Humor von Toradora!. Zumindest auf den Großteil der Serie trifft das auch zu. Yamada-kun & the 7 Witches hat mich mit herrlichem Humor, sympathischen Charakteren und skurrilen Situationen viel Spaß gemacht. Zumindest bis zum letzten Drittel. Der finale Handlungsbogen fällt mir gerade aufgrund kleinerer Logikprobleme und der zu großen Macht des Schülerrats zu anstrengend und teilweise sogar nervig aus. Immerhin retten der noch immer vorhandene Humor, die verrückten Charaktere und vor allem das überraschend runde und wirklich abgeschlossene Ende einiges. Trotz der Schwächen zum Ende, die sicherlich nicht jeden stören dürften, sollten Genre-Fans zugreifen, da Yamada-kun & the 7 Witches vor allem eine spaßige Romantik-Komödie ist.
Kurzfazit: Amüsante Romantik-Comedy-Serie mit Lachgarantie und verrückt-sympathischen Charakteren, die im letzten Drittel nachlässt, aber ein gelungenes Ende bietet.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Yamada-kun and the Seven Witches – Gesamtausgabe!
Details
Titel: Yamada-kun and the Seven Witches – Gesamtausgabe
Originaltitel: Yamada-kun to 7-nin no Majo
Genre: Comedy, Romantik, Fantasy, Drama
Regie: Siki Takuno
Studio: Liden Films
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 300 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: 16-seitiges Booklet
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 28. Juni 2019
Herstellerseite: Yamada-kun and the Seven Witches – Gesamtausgabe bei Kazé Anime
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