Rezension: 2ZKB, Feder & Wecker – Band 2 (Manga)
Nanami unterstützt in 2ZKB, Feder & Wecker Band 2 eine Kollegin und Kaede freundet sich mit ihrer Rivalin an.
Als Nanami herausfindet, dass ihre junge Kollegin Yuko von den anderen gemobbt wird, hat sie ein Problem. Eigentlich kommt Nanami mit Yukos Art auch nicht klar, will die Ungerechtigkeit ihrer Kollegen aber nicht mit ansehen. Kurzerhand beschließt sie, Yuko tatkräftig zu unterstützen. Derweil ist Koyuki immer häufiger bei ihrer selbst erklärten Rivalin Kaede zu Besuch und bringt dieser sogar neue Möglichkeiten des Mangazeichnens bei. Dadurch freunden sich die beiden jungen Zeichnerinnen immer mehr miteinander an.
Kollegiale Hilfestellungen
Schon auf dem Cover von 2ZKB, Feder & Wecker Band 2 ist zu erkennen, dass dieses Mal Nanamis Kollegin Yuko eine größere Rolle erhält. Statt lediglich als nervige, anstrengende Kollegin, die bewusst englische Wörter nutzt, weil das professioneller klingen soll, aufzutreten, bekommt Yuko deutlich mehr Profil. Der Manga steigt mit einer geschäftlichen Besprechung von Nanami mit einem Großhändler an. Bereits hier werden erste wichtige Informationen für den Handlungsablauf gestreut. Im Anschluss wird Yukos neues Projekt aufgegriffen und schon bald wird deutlich, dass sie damit zu kämpfen hat. Dass auch noch Mobbing sowie Missgunst und Lästern der Kollegen eingebaut werden, zeigt, wie realitätsnah und bodenständig 2ZKB, Feder & Wecker bleibt. Statt sich auf das große Genre Girls Love zu stürzen, baut Mangaka Yayoi Ohsawa die Geschichte langsam auf. Damit ist der zweite Band, genauso wie der Vorgänger, mehr Slice of Life als Romantik. Genauer hat letzteres kaum eine Bedeutung im Leben von Nanami, Kaede, Yuko und Koyuki.
Die beiden jungen Mangaka kommen zwar gerade in der ersten Hälfte etwas kürzer, fügen sich aber trotzdem hervorragend in den erzählten Alltag ein. Dadurch schafft es Mangaka Yayoi Ohsawa gleichzeitig das Zusammenleben von Nanami und Kaede zu thematisieren und die sich weiterentwickelnden Beziehungen der beiden zu ihren Kolleginnen auszubauen. Vor allem Yuko erhält dabei viel Aufmerksamkeit und darf in einem Kapitel sogar als Hauptfigur auftreten. Das ermöglicht einen anderen Blickwinkel auf manch wichtige Momente des Mangas und ergänzt Nanamis Eindrücke um Yukos. Gleichzeitig erhält Yuko, wie bereits erwähnt, mehr Profil. Sie ist nicht mehr nur eine Persiflage auf nervige Kollegen, sondern wird trotz ihrer Art zu einem sympathischen Charakter. Es wird immer einfacher mit ihr zu fühlen, ihr Erfolg zu wünschen und sich über ihren Werdegang zu freuen. Damit bereichert Yuko gemeinsam mit Koyuki das Figurenfeld hervorragend.
In der zweiten Hälfte legt Mangaka Yayoi Ohsawa den Fokus wieder mehr auf Nanami und Kaede, genauer, auf ihr Kennenlernen. Bereits im zweiten Band wird beantwortet wie es dazu gekommen ist, dass die beiden ungleichen Frauen zusammenwohnen. Der Rückblick ist dabei sogar recht gut in die Handlung eingebunden und zieht eine direkte Reaktion, die zum Aufbau der weiteren Handlung dienen dürfte, nach sich. So geht die Vergangenheit in die Gegenwart über und trägt schließlich zum offenen Ende, das gekonnt das Interesse an der Geschichte erhält, bei.
Fazit
2ZKB, Feder & Wecker Band 2 ist wieder mehr Slice of Life als Girls Love, aber gerade diese bodenständig-einfache Art zeichnet die Reihe von Mangaka Yayoi Ohsawa bereits jetzt aus. Große Romantik, dramatischer Kitsch und dergleichen sind nicht notwendig und meist unrealistisch. Stattdessen liegt die Konzentration auf dem Alltag von Nanami und Kaede. Dabei hat mir gefallen, dass Nanamis Kollegin Yuko mehr Aufmerksamkeit erhält und sogar zeitweise die Hauptrolle übernimmt. Schon im ersten Band hat sich abgezeichnet, dass sie genauso wie Koyuki, sich zu einer wichtigen Figuren entwickeln. Gleichzeitig vermeidet es Mangaka Yayoi Ohsawa, die Probleme am Arbeitsplatz zu dramatisch darzustellen und sich zu lange darauf zu konzentrieren. Die Geschichte schreitet vielmehr in angenehmem Tempo voran, was besonders den Charakteren, aber auch der Handlung selbst, zu Gute kommt. Schließlich kann der zweite Band auf diese Weise bereits den Blick auf Nanamis und Kaedes Kennenlernen werfen und einen neugierig stimmenden Übergang zum nächsten Band aufbauen. Wer etwas mit Alltagsgeschichten und Girls Love anfangen kann, sollte sich 2ZKB, Feder & Wecker Band 2 ansehen. Allen, denen bereits der erste Band gefallen hat, dürften sowieso zugreifen.
Kurzfazit: Angenehm bodenständige Slice-of-Life-Girls-Love-Geschichte, die ohne große Romantik auskommt und mit sympathischen, glaubhaften Charakteren überzeugt.
Vielen Dank an altraverse für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von 2ZKB, Feder & Wecker – Band 2!
Details
Titel: 2ZKB, Feder & Wecker – Band 2
Originaltitel: 2DK, GPen, Mezamashi Dokei
Genre: Slice of Life, Drama, Girls Love
Verlag: altraverse
Mangaka: Yayoi Ohsawa
Seiten: 172
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-96358-321-6
Verlagsseite: 2ZKB, Feder & Wecker – Band 2 bei altraverse
Erscheinungsdatum: 12. September 2019
© Yayoi Ohsawa / Ichijinsha Inc. / altraverse