Rezension: Ex-Arm – Band 2: Der Hirte des Fegefeuers (Manga)

Als bloßes Gehirn zur Maschine geworden, jagt Akira Natsume in Ex-Arm Band 2: Der Hirte des Fegefeuers Terroristen.

Der 17-jährige Akira Natsume muss damit zurecht kommen, dass er nur noch als Gehirn existiert und zur mächtigen Maschine Ex-Arm 00 geworden ist. Die Anti-Ex-Arm-Einheit, deren Aufgabe es ist die gefährliche, als Waffe einsetzbare, Technologie zu sichern, stellt ihn vor die Wahl mit ihnen zusammenzuarbeiten oder deaktiviert weggeschlossen zu werden. Als eine Reihe von Selbstmordanschlägen Tokio erschüttert, kann Akira nicht lange überlegen, schließlich ist ein Mädchen, das Minami kennt, in Gefahr. Gemeinsam mit den Polizistinnen Minami und Alma schließt er sich der Anti-Ex-Arm-Einheit an und macht sich daran den Drahtzieher hinter den Explosionen zu finden. Ein Ultimatum setzt die Sondereinheit unter Druck.

Keine Atempause

Ex-Arm Band 2: Der Hirte des Fegefeuers knüpft direkt an den Vorgänger an. Akira muss noch verarbeiten, dass er als Ex-Arm für einen schweren Terroranschlag in Tokio einige Jahre nach seinem Tod mitverantwortlich ist, da droht der Stadt neue Gefahr. Schnell schließt Akira sich der Anti-Ex-Arm-Einheit an und versucht gemeinsam mit Minami und Alma eine weitere Explosion, die von dem Straßenmädchen Koharu ausgelöst werden soll, zu verhindern. Das Mangaka-Duo HiRock und Shin-ya Komi schrecken nicht davor zurück das harte Leben und die Verzweiflung in einem verarmten Japan darzustellen und zu zeigen, zu welchen Taten verzweifelte Menschen in der Lage sind und wie leicht sie sich beeinflussen lassen. Dabei wird Religion als zentrales Element genutzt, aber natürlich spielt ebenfalls ein Ex-Arm eine große Rolle.

Der sofortige Einsatz von Akira, Minami und Alma für die Anti-Ex-Arm-Einheit macht deutlich, wie akut und bedrohlich die Lage aufgrund der fortgeschrittenen Technologie, zu der Akira selbst auch gehört, tatsächlich ist. Damit wird den Hauptfiguren keine richtige Atempause gegönnt und die drei sind, genauso wie ihre neuen Kollegen, unaufhörlich im Einsatz. Das bringt ein angenehm zügiges Tempo mit ein und sorgt für eine schnelle Erzählweise, von der Geschichte und die gut inszenierte Action gleichermaßen profitieren. Zudem werden immer neue Einblicke in das Japan des Jahres 2030 gewährt. Politik, Gesellschaft und Technik werden zwar vorwiegend angerissen und im Hintergrund behandelt, trotzdem zeichnet sich ein recht gutes Bild, das einige Cyberpunk-Elemente nutzt, ab.

Trotz des großen Falls und einer sehr zentralen Rolle des Drahtziehers, sind es Akira, Minami und Alma sowie ihre Kollegen, die viel Aufmerksamkeit bekommen, ohne zu sehr im Mittelpunkt zu stehen. Viel mehr gelingt es die Charakterdarstellung und -vorstellung parallel zur Geschichte aufzubauen und somit zusätzlich für ein lebendiges Lesegefühl zu sorgen. Figuren und Handlung greifen ineinander, ergänzen sich und werden dadurch noch besser präsentiert. Ganz frei von Stereotypen und Klischees mag das nicht sein, aber die Genre-Standards werden sinnvoll genutzt, um Eigenheiten oder wichtige Fakten auszuarbeiten. Zugleich sind die Charaktere trotzdem individuell genug und ergänzen sich sehr gut. So gibt es einige gelungene Szenen, in denen die Beziehungen gefestigt und gleichzeitig die Sichtweise der Figuren deutlicher werden. Gerade das letzte Kapitel bietet hier einen guten Abschluss, der ein wenig Abwechslung mit sich bringt und gleichzeitig zusätzliche Spannung für die weitere Geschichte der mit dreizehn Bänden in Japan noch nicht abgeschlossenen Reihe liefert.

Fazit

Spannend und schnell erzählt, setzt Ex-Arm Band 2: Der Hirte des Fegefeuers die Geschichte um zum Gehirn in einer Maschine gewordenen Akira fort. Damit hat mich der Manga sofort gepackt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Besonders die schnelle Erzählweise sowie die gelungene Verknüpfung von Handlung und Charakteraufbau hat mir gefallen. Dass zusätzlich ein etwas besseres Bild der Cyberpunk-Welt geschaffen wird, ist mehr als willkommen und stimmt mich neugierig auf das Japan des Jahres 2030. Angereichert mit ein wenig Erotik, konzentriert sich Band zwei vorwiegend auf Ermittlungsarbeit und schnelle Action, verzichtet aber nicht auf auflockernden Humor sowie gern gesehene Figureninteraktion, die die Individualität der Charaktere etwas hervorhebt, so dass vorhandene Stereotypen und Klischees zwar auffallen, mich aber nicht gestört haben. Obwohl ich einige Entwicklungen vorhergesehen habe und auch das Ende des Mangas nicht völlig überraschend ist, bin ich gespannt, wie es weitergeht. Science-Fiction-, besonders Cyberpunk-Fans sollten sich die Ex-Arm definitiv ansehen.

Kurzfazit: Schnell erzählte und spannende Cyberpunk-Action-Geschichte, die gekonnt Handlungs- und Charakteraufbau miteinander verzahnt sowie eine gute Mischung aus Action, Erotik und Humor bietet.

Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Ex-Arm – Band 2: Der Hirte des Fegefeuers!

Details
Titel: Ex-Arm – Band 2: Der Hirte des Fegefeuers
Originaltitel: Ex-Arm
Genre: Science-Fiction, Action, Ecchi
Verlag: Manga Cult
Story: HiRock
Zeichnungen: Shin-ya Komi
Seiten: 210
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-964331-78-6
Verlagsseite: Ex-Arm – Band 2: Der Hirte des Fegefeuers bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 17. Juli 2019

© HiRock, Shin-ya Komi / Shueisha / Manga Cult

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