Rezension: Comic Girls – Vol. 1 (Blu-ray)

Vier Oberschülerinnen erleben in Comic Girls Volume 1 ihre gemeinsamen Tage als Nachwuchs-Mangaka in einem Wohnheim.

Die fünfzehnjährige Nachwuchs-Mangaka Kaoruko Moeta, die von allen nach ihrem Künstlernamen Chaos genannt wird, erhält von den Lesern ein vernichtendes Urteil. Als langweilig und realitätsfern wird ihr letzter Manga in einer Umfrage bezeichnet und landet auf dem letzten Platz. Bereits verzweifelnd, schlägt ihre Redakteurin ein Wohnheim für weibliche Mangaka vor. Kaoruko, die aufgrund ihrer Größe oft für eine Grundschülerin gehalten wird und wenig Selbstvertrauen hat, zieht also in die Großstadt. Dort trifft sie ihre Zimmergenossin Koyume, die genauso wie sie, gerade erst eingezogen ist, und die gleichaltrigen, aber bereits erfahreneren Mangaka Ruki und Tsubasa. Gemeinsam unterstützten die vier Mädchen sich beim Manga zeichnen, in der Schule oder im Alltag.

Fröhliches Mangaka-Wohnheim

In der Manga-Adaption Comic Girls trifft Slice-of-Life-Comedy auf den Alltag von Nachwuchs-Mangaka und niedliche Hauptfiguren. Ansatzpunkt der zwölfteiligen Serie ist das vernichtende Urteil der Leser über die 4-Panel-Manga von Protagonistin Kaoruko Moeta, die aufgrund ihres Künstlernamens nur Chaos genannt wird. Direkt zu Beginn erhält sie den entsprechenden Anruf ihrer Redakteurin und der Einzug in ein Wohnheim für weibliche Mangaka lässt entsprechend nicht lange auf sich warten. Schnell werden mit Koyume, Ruki und Tsubasa die weiteren Hauptfiguren vorgestellt und ausreichend charakterisiert. Die vier Episoden des ersten Volumes bieten einen gelungenen Figurenaufbau und ermöglichen es die Mädchen genauer kennenzulernen. So dürfen die vier Mädchen nicht nur bei ihrem ersten Treffen, sondern auch beim Besuch eines Künstlerbedarf-Ladens oder am ersten Schultag von Chaos und Koyume begleitet werden. Auch Rukis Probleme im Umgang mit einem PC oder eine Diskussion über die optimale Größe von Brüsten und die Proportionen ihrer Körper bestimmt den Alltag der Nachwuchs-Mangaka.

Chaos, Koyume, Ruki und Tsubasa weisen zwar kleinere stereotypische Merkmale auf, erhalten aber früh ausreichende Eigenheiten und stechen mit besonderen Charaktereigenschaften sowie einer gelungenen Darstellung heraus. So ist Chaos nicht nur unschuldig, niedlich und unsicher, sondern hat auch eine leicht anrüchige Seite und bringt mit ihrer Unsicherheit und den sich daraus ergebenden Situation ein witziges Element mit ein. Koyume ist offener und fröhlich und kann fast als kleiner Gegenpol zu Chaos bezeichnet werden. Außerdem entwickelt sie eine Schwäche für Tsubasa, die wiederum sehr jungenhaft und cool auftritt und beim Zeichnen gerne Cosplays ihrer eigenen Charaktere anzieht. Ruki wiederum sind ihre eigenen Erotik-Manga überaus peinlich und sorgt meist eher unfreiwillig für anzügliche Momente. Daraus ergibt sich ein amüsantes, überaus gut funktionierendes Quartett, das immer wieder für witzige Situationen sorgt und gleichzeitig glaubhaft zusammenwächst und einander unterstützt. Da passt es, dass Chaos, Koyume, Ruki und Tsubasa viel Zeit miteinander verbringen, als Assistenten einspringen, wenn Manga-Abgaben bevor stehen, gemeinsam Einkaufen gehen oder sich in der Schule gegenseitig helfen. Stets erhalten bleiben Chaos‘ Versuche ein Storyboard einzureichen, das von ihrer Redakteurin angenommen wird. Die Mischung garantiert eine fröhliche und niedliche Stimmung, die perfekt zu einem humorvollen und sanften Slice-of-Life-Comedy-Anime passt.

Entsprechend farbenfroh fällt die Serie aus. Charaktere und Hintergründe strotzen von kräftigen Farben, die zusätzlich vom scharfen Blu-ray-Bild profitieren. Schicke Charakterdesigns, die hervorragend zu den jeweiligen Figuren passen, flüssige Animationen und die gute Sounduntermalung unterstreichen das gelungene audiovisuelle Gesamtbild. Dazu gesellt sich die gute deutsche Synchronisation, die besonders bei den Hauptfiguren mit passend gewählten Stimmen überzeugt.

Fazit

Knapp ein Jahr nach der japanische TV-Ausstrahlung und dem Simulcast bei Anime on Demand ist Comic Girls Volume 1 im Handel erschienen. Die Slice-of-Life-Comedy-Serie präsentiert sich in den ersten vier Episoden als witziger, niedlicher und fröhlicher Spaß rund um vier Nachwuchs-Mangaka. Kaoruko alias Chaos, Koyume, Ruki und Tsubasa sind ein wunderbares Protagonistinnen-Quartett, das gerade als Gruppe, aber auch einzeln, sehr gut funktioniert und schnell Sympathien für sich gewinnen kann. Egal ob Chaos‘ Unsicherheit, Koyumes aktive Art, Rukis erotische Ader oder Tsubasas cooles Auftreten, alle vier wissen mit Eigenheiten zu überzeugen und vermeiden so die Klassifizierung als typische Genre-Vertreterinnen. Gerade die Mangaka-Thematik bringt einige amüsante und interessante Aspekte mit ein. Obwohl Comic Girls sicherlich nicht vollkommen realistisch das Leben, Schaffen und den Werdegang von Mangaka wiedergibt, sind so manche Szenen und Ereignisse doch glaubhaft und unterstützen den Slice-of-Life-Aspekt. Es macht einfach Spaß die vier Mädchen in ihrem Alltag zu begleiten. Sei es beim Manga zeichnen, in der Schule oder beim Einkaufen. Genre-Fans sollten sich Comic Girls nicht entgehen lassen.

Kurzfazit: Comic Girls Volume 1 erzählt auf witzige, niedliche und fröhliche Art vom Alltag vier sympathischer Nachwuchs-Mangaka, die gemeinsam in einem Wohnheim leben.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Comic Girls – Vol. 1!

Details
Titel: Comic Girls – Vol. 1
Originaltitel: Comic Girls
Genre: Comedy, Slice of Life
Regie: Yoshinobu Tokumoto
Studio: Nexus
Produktionsjahr: 2018
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 0
Erscheinungstermin: 31. Mai 2019
Herstellerseite: Comic Girls – Vol. 1 bei Kazé Anime

© Kaori Hanzawa・HOUBUNSHA/COMIC GIRLS Production Committee