Rezension: Cells at Work! – Band 1 (Manga)

Vom alltäglichen Schaffen und Leben der Zellen im menschlichen Körper erzählt Cells at Work! Band 1.

Ein durchschnittlicher, menschlicher Körper besteht aus 100 Billionen Zellen. Erythrozyten, Leukozyten, T-Helferzellen, Thrombozyten und allerlei mehr arbeiten Tag für Tag hart, um den Körper am Leben zu halten. Besonders bei Erkrankungen oder dem Einfallen von Viren und Bakterien gibt es viel zu tun. Unter den Zellen ist auch das rote Blutkörperchen AE3803. Ihre Aufgabe ist es Sauerstoff zu liefern und Kohlendioxid in die Lunge zu bringen. Allerdings ist sie ein wenig tollpatschig und verläuft sich schnell, wodurch sie immer wieder in brenzlige Situation stolpert. Als ein bösartiges Bakterium sie bedroht, erhält sie Hilfe vom weißen Blutkörperchen U-1148. Doch das ist nur eines der Abenteuer, die die beiden und die anderen Zellen im Körper erleben.

Das Leben der Zellen

Mangaka Akane Shimizu widmet sich in Cells at Work! ganz dem Leben und Arbeiten der Zellen im menschlichen Körper. Hauptfiguren der in Japan aktuell fünf Bände umfassenden, noch nicht abgeschlossenen Reihe, sind das weibliche rote Blutkörperchen AE3803 und das männliche weiße Blutkörperchen U-1148. Damit werden zwei grundverschiedene Akteure im Körper in den Mittelpunkt gerückt. Die Aufgabe des roten Blutkörperchens ist der Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid, während das weiße Blutkörperchen hingegen im Körper patrouilliert, Eindringlinge wie Bakterien und Viren findet und sie tötet. Dazu gesellen sich in den vier Geschichten des ersten Bandes die als niedliche Kinder dargestellten Blutplättchen, die lieblich-sanft erscheinenden, aber sehr starken Makrophagen oder die muskulösen, kämpferischen T-Killerzellen. Sie alle und weitere sind auf witzige Weise und nicht selten leicht überzeichnet vermenschlicht und nehmen dennoch glaubhaft ihre Aufgaben im Körper wahr.

Dabei wird das Innere eines Menschen als Stadt mit zahlreichen Gebäuden, Straßen, Fabriken und Ähnlichem darstellt. Liebevoll versteht es Mangaka Akane Shimizu, die verschiedenen Organe, Venen oder Funktionsweisen des Körper nahbar und verständlich darzustellen. Das unterstützt den angenehmen Lesefluss und verstärkt den Eindruck des echten Lebens im Körper deutlich. Zusätzlich wirken durch diese vermenschlichte Form Katastrophen wie eine Schürfwunde weitaus greifbarer und bleiben trotz des Schreckens, den sie für die Zellen bedeuten lieblich-witzig. Es macht einfach Spaß die unterschiedlichen Zellen bei ihrer Arbeit zu begleiten, allerlei Krisen mitzuerleben und gleichzeitig grobes Wissen über die verschiedenen Aufgaben von Zellen und die dabei eingesetzten Mittel zu erfahren. Dazu gesellen sich die sympathischen, liebevollen Charaktere, die schnell ins Herz geschlossen sind. Das gilt sowohl für das kämpferische und recht brutale weiße Blutkörperchen U-1148 als auch für das tollpatschige rote Blutkörperchen AE3803 und viele andere Zellen.

Erzählt wird das alles in detaillierten Zeichnungen, die viel Wert auf das gelungene, greifbare Charakterdesign und aufwendige Hintergründe und Umgebungen legt. Alleine am Aussehen einer Zelle ist sofort erkennbar, welche Aufgabe sie wahrnimmt – und das, obwohl abgesehen von einleitenden Farbseiten wie üblich schwarz-weiße Bilder vorherrschen. Dazu gesellt sich ein passend gruseliges Bakterien-Design, von einem Virus befallene eklige Zombie-Zellen und die recht brutal-blutige, aber durchaus passende Bekämpfung der Eindringlinge. Die weißen Blutkörperchen, T-Killerzellen oder Makrophagen sind in ihren Mitteln gegen Bakterien und Viren keineswegs zimperlich, sondern bringen diese gnadenlos um. Dabei spritzt einiges an Blut und nicht selten sind die Zellen entsprechend besudelt. Doch auch das ist eine realistische Darstellung des täglichen Kampfes um die Vorherrschaft und Gesundheit des menschlichen Körpers und unterstützt die gelungene Darstellung des Schaffens der Zellen. Gerade weil Cells at Work! einen eher locker-leichten Grundton hat, unterhält die gut umgesetzte Thematik gemeinsam mit den liebevollen Charakteren ausgezeichnet.

Fazit

Bereits die im Sommer 2018 als Simulcast bei Wakanim gelaufene Anime-Adaption von Cells at Work! habe ich gerne gesehen und gehörte zu meinen Anime-Higlights des vergangenen Jahres. Deshalb habe ich mich gefreut, als Manga Cult die Vorlage von Mangaka Akane Shimizu angekündigt hat. Entsprechend habe ich den unterhaltsamen, liebevoll gestalteten ersten Band verschlungen und wurde dabei großartig unterhalten. Die Darstellung des vermenschlichten Lebens und Arbeitens der Zellen im menschlichen Körper ist amüsant, spannend, actionreich, niedlich und einfach spaßig. Jedes der vier Kapitel, die alle zusammenhängen, aber andere Probleme thematisieren, ist gut umgesetzt und versteht es das Interesse zu wecken. Gleichzeitig vermittelt die Mangaka rudimentäres Wissen über all die Zellen im Körper. Wissenschaftlich wertvoll oder lehrreich mag das nur bedingt sein, unterhaltsam dafür um so mehr. Eine klare Kaufempfehlung für alle, die etwas mit Comedy, Slice of Life und Action-Abenteuern anfangen können.

Kurzfazit: Cells at Work! setzt die Thematik hervorragend und liebevoll um und garantiert so, spaßige Manga-Unterhaltung mit Witz, Action, Abenteuer und Slice of Life rund um das Arbeiten und das Leben der Zellen im menschlichen Körper.

Vielen Dank an Manga Cult für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Cells at Work! – Band 1!

Details
Titel: Cells at Work! – Band 1
Originaltitel: Hataraku Saibou
Genre: Abenteuer, Comedy, Action
Verlag: Manga Cult
Mangaka: Akane Shimizu
Seiten: 192
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-964331-28-1
Verlagsseite: Cells at Work! – Band 1 bei Manga Cult
Erscheinungsdatum: 10. April 2019

© Akane Shimizu / Kodansha / Manga Cult