Rezension: Die rothaarige Schneeprinzessin – Vol. 3 (Blu-ray)

Die vier finalen Episoden bringen in Die rothaarige Schneeprinzessin Volume 3 für Shirayuki und Zen neue Herausforderungen und Erkenntnisse.

Im Schloss begegnet Shirayuki der jungen Frau Kihal, die mittels Pfeife ihrem wunderschönen Vogel Popo Anweisungen gibt. Allerdings führt Kihal eine große Bitte ins Schloss: Prinz Zen soll die Vögel ihrer Insel vor dem Zugriff des Lehnsherren, Baron Brecker, schützen. Fest entschlossen ersinnen Shirayuki und Zen einen Plan, der größere Gefahr mit sich bringt, als erwartet. Schließlich erkennen die beiden auch noch, dass sie sich ineinander verliebt haben und müssen versuchen mit diesem Wissen umzugehen. Besonders für Shirayuki ist das eine Herausforderung und es fällt ihr schwer Zen gegenüber zu treten.

Sanft-schnulzig

Staffel eins von Die rothaarige Schneeprinzessin wird im dritten Volume mit den finalen vier Episoden beendet. Zu Beginn knüpft die Handlung direkt an den Vorgänger an und geht noch einmal auf Zens Vergangenheit und Erlebnisse mit Atri ein. Zudem zeigen sich die Folgen von Shirayukis unbeabsichtigtem Alkoholkonsum. Betrunken fasst sie einen Entschluss und wird dabei von Obi begleitet. Die Auftakt Episode von Volume drei beschäftigt sich vorwiegend mit Zens Gedankenwelt und welche Vorstellung er von Menschen hat, die um ihn herum sind. Dadurch erhält Obi eine besondere Bedeutung, die er im Umgang mit Shirayuki unter Beweis stellt. Gerade deshalb ist dieser kurze Augenblick wichtig und festigt Beziehungen sowie den Eindruck von Prinz Zen. Weitaus folgenreicher sind jedoch die drei finalen Folgen der ersten Staffel. Einmal mehr darf Shirayuki zeigen, dass sie eine starke und selbstständige Frau ist. Sie weiß ihre Ziele und Wünsche durchzusetzen und kann sich auch in widrigen Situationen anpassen.

Wirklich neu ist das zwar nicht, trotzdem kann Die rothaarige Schneeprinzessin hier die gewohnten Stärken ausspielen und überzeugt mit der Darstellung der Protagonistin. Dass sie trotz ihrer Unabhängigkeit und Stärke, eine klare Bindung zu Zen braucht und in gewisser Weise auch auf ihn angewiesen ist, mindert den Eindruck ihres Charakters nicht. Shirayuki ist auch mit ihrer Nähe zu Zen keine einfache Märchenheldin, sondern vereint diesen Aspekt mit ihrer selbstbewussten Persönlichkeit. Auf diese Weise gelingt es, das Zusammenspiel mit dem vermeintlich etwas zu guten, aber glücklicherweise noch immer nicht perfekten, Prinzen Zen im Rahmen der Serie glaubhaft darzustellen. Allgemein sind die zwischenmenschlichen Beziehungen schön in Szene gesetzt.

Angesichts des nahenden Staffelfinales und der bisherigen Serienentwicklung überrascht es wenig, dass endlich die Gefühle zwischen Shirayuki und Zen offen zu Tage treten. Vielmehr wäre es wohl nervig geworden, hätte sich die Geschichte noch länger damit Zeit gelassen. Mit unerwarteten Entwicklungen ist nicht zu rechnen. Wie schon zuvor ist Die rothaarige Schneeprinzessin weitgehend vorhersehbar. Dafür lebt die Serie zum einen von den kleinen, aber feinen Handlungselementen, die die Hauptgeschichte ergänzen und zum anderen von der sanften Stimmung. Dank dieser wirken selbst ernste oder bedrohliche Szenen nie zu hart. Letztlich ist Die rothaarige Schneeprinzessin eben ein romantisches Märchen und genau dieses Ziel erfüllt die Serie. Natürlich gehört dazu auch eine gehörige Portion Liebe, die passend zum Genre recht rührselig umgesetzt ist – inklusive glitzerndem Sonnenstrahleinsatz. Soviel Romantik-Schnulze droht schnell ins kitschige abzudriften. Hier gelingt die Gratwanderung jedoch recht gut, so dass die Geschichte nie zu schmalzig wird. Wer jedoch mit dem Genre nichts anfangen kann und bei zu viel perfekt-fröhlicher Romantik das Grausen bekommt, ist bei Die rothaarige Schneeprinzessin falsch.

Fazit

Die rothaarige Schneeprinzessin Volume 3 erfüllt genau das, was ich erwartet habe. Statt mit großen, dramatischen Wendungen zu überraschen, konzentriert sich die Serie eher auf kleine, sanfte Töne. Auf diese Weise werden wieder interessante und unterhaltsame Erlebnisse von Shirayuki, Zen und den anderen erzählt. Allerdings schreitet die Hauptgeschichte dabei zusehends voran und tatsächlich erhält die Serie bereits zum Finale der ersten Staffel einen entscheidenden Höhepunkt. Glücklicherweise gelingt der Spagat zwischen etwas übertriebener Romantik und zu großem Kitsch recht gut, so dass alles im erträglichen Rahmen bleibt. Schließlich kann auch bei einem Liebes-Märchen alles etwas zu viel werden. Dass es nicht soweit kommt, ist neben den Figuren auch der überraschend bodenständigen letzten Episode zu verdanken. Dank einiger wunderschöner Bilder und einem sanften Umgang mit der Geschichte wird ein gelungener Staffel-Abschluss geboten.

Kurzfazit: Zum Staffelfinale spielt Die rothaarige Schneeprinzessin viele Stärken aus und schafft zugleich den Spagat zwischen Märchen-Romantik und Geschichte.

Vielen Dank an KSM Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Die rothaarige Schneeprinzessin– Vol. 3!

Details
Titel: Die rothaarige Schneeprinzessin – Vol. 3
Originaltitel: Akagami no Shirayuki-hime
Genre: Romantik, Fantasy, Drama
Regie: Masahiro Ando
Studio: Bones
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 97 Minuten
Sprachen: Deutsch (DTS-HD MA 5.1), Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Extras: Opening- und Ending Song Textless, Trailer, Bildergalerie
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 17. Mai 2018
Herstellerseite: Die rothaarige Schneeprinzessin – Vol. 3 bei KSM Anime

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