Rezension: Terraformars – Vol. 3 (Blu-ray)

Die Überlebenden der Mars-Mission der Annex 1 wurden hart getroffen. Im finalen Terraformars Volume 3 kämpfen Akari, Michelle und die anderen weiter gegen die mutierten Kakerlaken.

Der Überlebenskampf der verbliebenen Mitglieder der Annex-1-Mission auf dem Mars stellt sich als schwierig heraus. Unaufhörlich werden die unterschiedlichen Landungsgruppen, die es nach dem Angriff auf die Annex 1 auf den roten Planeten geschafft haben, attackiert. Ihre Gegner sind bedrohliche, aber nur bedingt intelligente Riesenkakerlaken – die sogenannten Terraformars. Adolf Reinhard und sein Team müssen am eigenen Leib erfahren, dass die vermeintlich steinzeitlichen Riesenkakerlaken über mehr Wissen verfügen, als angenommen. Können die Menschen den harten Kampf bestehen? Dies gilt auch für Gruppe 1 rund um Missionskommandant Shoukichi Komachi sowie Gruppe 2, der unter anderem Akari Hizamaru und Michelle K. Davis angehören. Allerdings stellt sich eine weitere wichtige Frage: Woher haben die Terraformars ihre Informationen über Annex 1, Waffen und die Droge, die den Menschen, ihre auf Tieren basierenden besonderen Fähigkeiten, ermöglichen?

Viel Action, etwas Story

Die vier abschließenden Terraformars-Episoden bleiben dem Stil der Serie treu und setzen vorwiegend auf schnelle, brutale und gnadenlose Kämpfe unterlegt mit Charaktermomenten und Story, die sogar wieder kleinere Überraschungen parat hält. Zu Beginn wird an den Cliffhanger von Volume 2 angesetzt. Der Fokus von Episode zehn liegt erneut auf Adolf Reinhard, Eva Frost und den anderen Mitgliedern von Gruppe 3 im Kampf gegen die Riesenkakerlaken. Terraformars zeigt hier wie dicht die Atmosphäre der Science-Fiction-Action-Horror-Serie in den besten Momenten werden kann. Szenerie, Umsetzung, Hintergründe, Charaktere, Ereignisse, Effekte und Sound greifen gut ineinander über und sorgen für Spannung und ein packendes Erlebnis. Leider lässt dieses in den drei folgenden Episoden etwas nach.

Viel mehr rückt Terraformars pünktlich zum Finale wieder die scheinbar wichtigsten Charaktere – Akari, Michelle und Shoukichi – in den Mittelpunkt des Geschehens. Zuvor wird allerdings der Blick auf ein bisher nur wenig relevantes Crewmitglied geworfen. Eine komplette Episode wird dem ehemaligen Boxer Keiji Onizuka, seiner Vergangenheit und seinen Beweggründen für die Teilnahme an der Mars-Mission aufgewendet. Ob das angesichts der begrenzten Serienlänge erforderlich war, ist fraglich, da diese Zeit sicherlich auch anders hätte verwendet werden können. Uninteressant ist Keijis Schicksal aber genauso wenig wie sein intensiver Kampf gegen eine besonders starke Riesenkakerlake. Trotzdem wirkt Episode elf zeitweise etwas belanglos und erst im Anschluss spielt Terraformars wieder alle Stärken in einem guten Einklang aus. Brachiale, brutale Action trifft auf die stereotypen, überzeichneten und teilweise fragwürdig designten Charaktere und interessante Wendungen sowie Handlungsentwicklungen. Natürlich inklusive Blicke auf die Erde sowie eine wichtige Andeutung bezüglich der Aktionen des russischen Teams unter dem Kommando von Sylvester Asimov. Dank des gelungenen Mixes schafft es Terraformars zum Ende hin noch einmal ordentliche, wenn auch nicht tiefgründige, Unterhaltung zu bieten. Allerdings bestätigen sich die Befürchtungen: Über ein rundes, zufriedenstellendes Finale verfügt die Serie nicht. Statt dessen endet Terraformars Volume 3 mit einem starken Cliffhanger, der perfekt für einen Staffelabschluss, aber kein Serienende ist. Bleibt zu hoffen, dass Kazé möglichst bald den ebenfalls 13-teiligen Nachfolger Terraformars Revenge veröffentlicht.

Fazit

Terraformars ist ganz sicher nicht anspruchsvoll oder tiefgründig. Die Charaktere erfüllen zahlreiche Klischees und Stereotypen und sind in Sachen Design überzeichnet und häufig unrealistisch dargestellt. Allerdings passt das alles zur Geschichte der Science-Fiction-Serie. Trotz der Verschwörungen, Intrigen und Handlungsstränge auf der Erde sowie der Rahmenstory, stehen doch die Kämpfe klar im Mittelpunkt. Das wird schon durch die Inszenierung der Fähigkeiten der Annex-1-Mitglieder sowie die Umsetzung der Action deutlich. Brutal, brachial und unnachgiebig treffen Menschen und Riesenkakerlaken aufeinander. Alleine dadurch kann Terraformars auf seichte, perfide Weise unterhalten, schafft es durch die bereits genannten weiteren Serienelemente sowie einige Charaktermomente genügend Raum zu schaffen, um die Gewalt nicht zu plakativ werden zu lassen. Das galt bereits für die ersten beiden Volumes und bestätigt sich auch beim finalen dritten. Lediglich der etwas zu lange Blick auf Keiji wirkt etwas unnötig, schadet der Serie jedoch nicht, so dass ich mit den vier abschließenden Episoden zumindest kurzweilig meinen Spaß hatte. Zudem möchte ich gerne wissen wie es mit Akari, Michelle und den anderen weitergeht, da die Andeutungen am Ende genug Neugier wecken, um eine Auflösung zu erhoffen. Staffel 2 lässt hoffentlich nicht zu lange auf sich warten.

Kurzfazit: Erwartungsgemäß offenes Finale mit starkem Actionfokus, der von Geschichte und Charaktere sinnvoll unterstützt wird und von der guten Inszenierung profitiert.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Terraformars – Vol. 3!

Details
Titel: Terraformars – Vol. 3
Originaltitel: Terra Formars
Genre: Action, Science-Fiction, Horror
Regie: Hiroshi Hamasaki
Studio: Liden Films
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 15. September 2017
Herstellerseite: Terraformars – Vol. 3 bei Kazé Anime

Bilder Copyright Liden Films / Kazé Anime

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