Rezension: Star Wars: Poe Dameron – Inmitten des Sturms (Comic)
Im zweiten Sammelband der Poe-Dameron-Comic-Reihe begibt sich der Widerstandspilot auf eine geheime Mission.
Ein Informant aus C-3POs Droiden-Netzwerk ist verschwunden. Poe Dameron erhält den Auftrag den Protokolldroiden auf den gefährlichen Planeten Kaddak, der von Verbrecherbanden kontrolliert wird, zu begleiten und beschützen. Doch wer von der schwarzen Staffel soll als drittes Teammitglied für Untersützung sorgen? Angesichts der letzten Ereignisse, ist die Wahrscheinlichkeit eines Verräters unter Poes Kameraden groß. Doch auch Agent Terex, dessen letzte Missionen wegen der schwarzen Staffel nicht erfolgreich waren, begibt sich nach Kaddak. Er will Rache nehmen an Poe Dameron. Dafür hat er einen Plan geschmiedet, der eng mit seiner Vergangenheit nach dem Untergang des Imperiums zu tun hat.
Geheimmission
Die Geschichte von Poe Dameron in der Zeit kurz vor Star Wars: Das Erwachen der Macht geht weiter. Nachdem die schwarze Staffel auf der Suche nach Lor San Tekka bereits zweimal erfolgreich gegen Agent Terex von der Ersten Ordnung war, steht die Befürchtung im Raum, jemand könnte den Widerstand verraten haben. Schließlich konnte Terex stets vor Poe und seinen Kameraden agieren, weshalb eine Quelle innerhalb der schwarzen Staffel wahrscheinlich ist. Dieser Konflikt, den Poe mit sich tragen muss, wird aus dem ersten Sammelband der Comic-Reihe übernommen und dient direkt als Einstieg in Star Wars: Poe Dameron – Inmitten des Sturms. Allerdings werden die Suche nach dem möglichen Spion genauso wie Poes Zweifel gegenüber seinen Freunden weit weniger behandelt, als angenommen. Stattdessen folgt die Geschichte einer geheimen Mission die Poe Dameron gemeinsam mit C-3PO und Techniker Oddy Muva absolviert. Das mag hinsichtlich der möglichen charakterlichen Zweifel und möglichen inneren Kämpfe des Titelhelden bedauerlich sein, ist aber trotzdem gut umgesetzt.
Zwar ist durch die als Haupt und wichtige Nebenfiguren gewählten Charaktere bereits klar, wer innerhalb des Comics wirklich in Gefahr ist, das schadet aber nicht der Spannung der Geschichte. Das ist zum einen der stetigen Bedrohung auf dem Planeten Kaddak zu verdanken, aber noch weit mehr Agent Terex. Der zwielichtige Spion der Ersten Ordnung erhält besonders durch Blicke in seine Vergangenheit ein wesentlich größeres Profil, als dies noch im ersten Poe-Dameron-Sammelband der Fall war. Sowohl die Entwicklung Terex‘ vom loyalen imperialen Sturmtruppler hin zum selbstbewussten Agenten, als auch sein Hang Rache an Poe ausüben zu wollen, werden verständlicher. Zudem werden kleinere Details zum Zustand des Imperiums, nach der ebenfalls kurz behandelten Schlacht von Jakku, eingestreut, was dem Comic ein wenig mehr Bezug zum Star-Wars-Kanon verleiht.
Ergänzt wird der positive Eindruck durch die teils interessante Charakterdarstellung in Bezug auf Poes Begleiter sowie den später erfolgenden Einsatz der schwarzen Staffel. Allgemein gelingt es dem zweiten Poe-Dameron-Sammelband vorwiegend als ergänzende Geschichte zu Star Wars: Das Erwachen der Macht zu unterhalten. Genauso wie beim Vorgänger ist es interessant zu erfahren, was Poe und seine Kameraden vor dem Film erlebt haben und welche Ereignisse schließlich zur Besetzung der schwarzen Staffel geführt haben. Zugleich werden die ersten Konflikte mit der Ersten Ordnung deutlicher, wodurch auch die politische Situation angedeutet wird. Wirklich tiefgründig oder weitreichend wird der Comic hierbei allerdings nicht. Dafür bleibt die Geschichte zu seicht und zu sehr auf ein Abenteuer von Poe Dameron bezogen. Für gute, kurzweilige Star-Wars-Unterhaltung ist allerdings gesorgt.
Fazit
Star Wars: Poe Dameron – Inmitten des Sturms unterscheidet sich in der Art nur minimal vom Vorgänger. Zwar verliert die Geschichte durch die Abkehr von der Suche nach Lor San Tekka einen Bezug zu Star Wars: Das Erwachen der Macht, konzentriert sich aber dafür etwas stärker auf C-3PO als wichtige Nebenfigur. Das ist in soweit interessant, weil die Beziehung des Protokolldroiden zu Poe Dameron deutlich wird. Die weitaus größere Stärke, die mich an den Comic gefesselt hat, ist jedoch Agent Terex. Der zwielichtige Gegenspieler von Poe erfüllt diese Rolle hervorragend und erhält durch Blicke in seine Vergangenheit endlich mehr Profil. Gerade diese Aspekte der Geschichte haben mir gut gefallen und zeigen einmal mehr, welche Möglichkeiten Star Wars auch Abseits der Filmfiguren bietet. Leider bleibt die große Spannung angesichts der hauptsächlich genutzten Charaktere etwas auf der Strecke, so dass Inmitten des Sturms zwar unterhalten kann, aber eher kurzweilig bleibt. Trotzdem passt der Comic gut in den Star-Wars-Kanon und ergänzt die Figur Poe Dameron um wichtige Aspekte.
Kurzfazit: Kurzweiliger Star-Wars-Comic, dem es etwas an Spannung mangelt, dafür aber mit interessanten Charakterdarstellungen und guter Atmosphäre unterhält.
Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Poe Dameron – Inmitten des Sturms!
Details
Titel: Star Wars: Poe Dameron – Inmitten des Sturms
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Charles Soule
Zeichner: Phil Noto
Seiten: 136
Preis: 14,99 €
Verlagsseite: Star Wars: Poe Dameron – Inmitten des Sturms (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Poe Dameron – Inmitten des Sturms (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 29. August 2017
Bilder Copyright Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm