Rezension: Star Wars: Poe Dameron – Schwarze Staffel (Comic)

Poe Dameron bricht mit seinen Kameraden im ersten Sammelband seiner eigenen Comic-Reihe zu einer turbulenten Suche auf.

Jahrzehnte nach dem Sturz des Imperiums erhebt sich eine neue Bedrohung für die Galaxis: Die Erste Ordnung. Der von General Leia Organa gegründete Widerstand versucht gegen die aufstrebenden Erben des Imperiums vorzugehen und die Neue Republik auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Unter den Mitgliedern des Widerstands ist auch Poe Dameron, der als bester Pilot der Galaxis gilt. Mit dem Auftrag Lor San Tekka zu finden, da dieser einen Hinweis über den Aufenhaltsort von Luke Skywalker haben könnte, gründet Poe Dameron mit Befehl von Leia eine neue Jäger-Staffel. Gemeinsam brechen die Piloten auf, den als Forscher bekannten alten Mann zu finden und müssen sich dabei nicht nur mit der Ersten Ordnung auseinandersetzen.

Zweigeteilt

Darth Vader, Lando, Kanan, Chewbacca und nun Poe Dameron, Marvel scheint ein Faible für Miniserien und längere Comic-Reihen über wichtige Figuren des Star-Wars-Kanon zu haben. Wie in den anderen genannten Beispielen, stellt sich das auch bei Poe Dameron, als eine durchaus gut genutzt Möglichkeit heraus. Zwar hätte die Reihe auch unter dem Label Schwarze Staffel beziehungsweise Black Squadron funktioniert, aber es ist logisch, dass Episode-7-Held Poe als titelgebende Figur auftritt. Erklärt werden kann dies auch in seiner eindeutigen Hauptrolle, während seine Kameraden Snap Wexley, Karé Kun, Jess Pava, Oddy Muva und der aus dem Comic Imperium in Trümmern bekannte L’ulo als Unterstützung auftreten. Ganz wie es in einer gut funktionierenden Staffel eben so ist.

Allerdings könnte der Untertitel des ersten Handlungsbogens und gleichzeitig des vorliegenden Sammelbandes etwas irritierten. Zwar tritt Poe Dameron die gesamte Zeit mit seinen Staffel-Kameraden auf, dennoch steht weit mehr die Suche nach Lor San Tekka im Mittelpunkt als die Piloten an sich. Selbst die Gründung der schwarzen Staffel wird in kürzester Zeit abgehandelt. Die eigentliche Geschichte ist schließlich zweigeteilt. Während der Erfüllung des Auftrages erhält Poe neue Informationen, so das nach etwa der Hälfte des Bandes Schauplatz und Art der Handlung eine leichte Wendung nehmen. Durch Agent Terex vom Sicherheitsbüro der Ersten Ordnung, bleibt allerdings der Antagonist erhalten. Auch sonst baut die Geschichte aufeinander auf und legt immer wieder Hinweise für den hoffentlich etwas spannenderen Handlungsbogen im zweiten Poe-Dameron-Sammelband.

Hier liegt das größte Problem des Comics. Die Ereignisse sind grundsätzlich interessant und es macht Spaß Poe, BB-8 und die anderen bei ihrer Mission zu begleiten und zu erleben, wie sie sich allerlei Problemen Stellen müssen. Auch die Einbindung des bestehenden Kanons durch Hinweise auf andere Comics, Romane oder die Filme sowie der Auftritt bereits bekannter Figuren, ist wie schon so oft großartig. Gerade Star-Wars-Fans, die sich intensiv mit Comics und Romanen beschäftigen, erhalten hier erneut etwas Mehrwert, ohne dass die entsprechenden Kenntnisse zwingend erforderlich sind. Genau so muss das sein. Allerdings sorgt der Auftritt der schwarzen Staffel und ihrer zentralen Figuren in Star Wars: Das Erwachen der Macht dafür, dass selbst eigentlich gefährliche Situationen nicht bedrohlich erscheinen. Schließlich ist bekannt, wer überlebt. Ob die Charaktere trotzdem noch Entfaltungsmöglichkeiten erhalten, muss der zweite Band zeigen. Die guten Grundlagen und der Unterhaltungswert wecken jedoch am Ende den Wunsch, zu erfahren wie es mit Poe und seinen Kameraden weitergeht.

Fazit

Poe Dameron: Schwarze Staffel erzählt eine interessante Geschichte, die bereits ein paar offene Fragen bezüglich Star Wars: Das Erwachen der Macht beantwortet. Besonders Lor San Tekka, der im Film von Max von Sydow gespielt wird und nur einen kurzen Auftritt hat, erhält eine vielversprechende Rolle. Leider kann, durch die fast ausschließlich bekannten Film-Charaktere, bei mir keine wirkliche Spannung aufkommen. Der Ausgang der Ereignisse ist zu offensichtlich, auch wenn die Art wie Poe und seine Kameraden einen Ausweg finden weiterhin interessant bleibt. Deshalb hat mich der Sammelband trotz kleinerer Kritikpunkt unterhalten und fügt sich für mich sehr gut in den bestehenden Kanon ein. Hoffentlich werden in der weiteren Reihe noch offene Fragen beantwortet, bevor ein runder Übergang zu Episode 7 gefunden wird.

Kurzfazit: Teilweise vorhersehbarer, aber interessanter und unterhaltsamer Star-Wars-Comic, der Potenzial zeigt und einen guten Auftakt der Reihe darstellt.

Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Poe Dameron!

Details
Titel: Star Wars: Poe Dameron
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Charles Soule
Zeichner: Phil Noto
Seiten: 144
Preis: 14,99 €
Verlagsseite: Star Wars: Poe Dameron (Softcover) bei Panini Comics
Star Wars: Poe Dameron (Hardcover) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 28. Februar 2016

Bilder Copyright Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm