Rezension: Star Wars: Die dunkle Bedrohung (Comic)
Panini setzt die Star-Wars-Comic-Umsetzungen des brasilianischen Verlags Editor Abril mit der Adaption von Star Wars: Die dunkle Bedrohung fort.
Nach der klassischen Star-Wars-Trilogie und der neusten Episode der Science-Fiction-Film-Reihe, geht es mit der nächsten Comic-Umsetzung von Autor Alessandro Ferrari für den brasilianischen Verlag Editora Abril in die Prequel-Ära. Den Auftakt macht wie zu erwarten die Adaption von Episode 1. Wie bereits in den vier von Panini veröffentlichten anderen Junior Graphic Novels zur Star-Wars-Reihe, wird die Geschichte des Vorlagen-Films genau, aber mit deutlichen Anpassungen und Kürzungen erzählt. Die Handelsföderation hat aufgrund neuer Besteuerungen eine Blockade um den kleinen Planeten Naboo aufgebaut. Im Auftrag des Obersten Kanzlers der Republik begeben sich der Jedi-Meister Qui-Gon Jinn und sein Padawan Obi-Wan Kenobi dorthin, um die Föderation vom Abkommen zu überzeugen. Ohne zu ahnen, dass im Hintergrund jemand weitaus Mächtigeres die Finger im Spiel hat, müssen die beiden Jedi die beginnende Invasion Naboos akzeptieren und begeben sich auf den Planeten. Später treffen sie durch einen scheinbaren Zufall auf der Wüstenwelt Tatooine den Sklavenjungen Anakin Skywalker, der offenbar großes Talent im Umgang mit der Macht hat.
Zügig erzählt
Die von George Lucas zwischen 1999 und 2005 produzierten Star-Wars-Prequels sind bei vielen Fans umstritten. Dennoch werden sie auch von Disney nach der Übernahme von Lucasfilm und der Rechte an Star Wars nicht ignoriert. Welche Qualität die Vorlage für eine Comic-Adaption zu bieten hat, muss jeder Kenner der Filme für sich entscheiden. Betrachtet man die mittlerweile fünfte Junior Graphic Novel des brasilianischen Verlags Editora Abril, fällt auf, dass Autor Alessandro Ferrari dem bisherigen Konzept treu bleibt. Starke Kürzungen und Vereinfachungen ermöglichen es, die Geschichte der Vorlage auf unter siebzig Comic-Seiten zu bringen und dennoch die Handlung gut zu vermitteln. Bei Star Wars: Die dunkle Bedrohung funktioniert das sogar etwas besser als bei den bisherigen Filmen. Lange Action-Sequenzen wie das Podrennen werden auf wenigen Seiten abgehandelt und manche Szenen oder Figuren nur am Rande erwähnt. Dadurch konzentriert sich der Comic stärker auf den wichtigen Kern der Handlung.
Kennern der Filme werden trotzdem die starken Kürzungen auffallen und an manchen Stellen vermisst man fehlende Elemente. Der Eindruck einer gestückelten Geschichte fällt aber geringer aus als noch in den anderen vier Comic-Adaptionen von Alessandro Ferrari. Zu einem gewissen Teil ist das auch den ordentlichen Texten zu verdanken, die Details hinzufügen, wodurch eine Bebilderung von diesen verzichtbar wird. Insgesamt wird der Lesefluss nur minimal durch die Anpassungen gestört und besonders jüngere Leser und all jene, die die Vorlage nicht kennen, dürften etwas mit der Umsetzung anfangen können.
Für die künstlerische Umsetzung der von Alessandro Ferrari adaptierten Geschichte war erneut Igor Chimisso, der auch an allen Vorgängern beteiligt war, verantwortlich. Unterstützung erhält er dieses Mal vom ebenfalls an einigen anderen Adaptionen von Editora Abril beteiligten Matteo Piana sowie von Andrea Parisi. Dem leicht cartoonhaften, farbenfrohen Stil bleibt das Zeichner-Team treu. Dieser dürfte mit seinen unnatürlich wirkenden Gesichtern weiterhin nicht jedem gefallen, vermittelt aber den entsprechenden Charakter. Besonders Nicht-Menschen wissen optisch zu überzeugen. Außerdem gelingt es erneut die nötige Star-Wars-Atmosphäre zu vermitteln.
Fazit
Vielleicht liegt es daran, dass Star Wars: Die dunkle Bedrohung die bereits fünfte Comic-Adaption des brasilianischen Verlags Editora Abril ist, aber die starken Kürzungen bei der Geschichte haben mich weniger gestört als bei den Vorgängern. Zeitweise gelingt es dadurch sogar einen angenehm flotten Erzählstil zu erzeugen. Auch sonst sind ein gelungener Lesefluss und Unterhaltungswert garantiert. Dennoch hätten einige Szenen gerne etwas länger ausfallen dürfen. Letztlich bietet Star Wars: Die dunkle Bedrohung aber genau das, was Autor Alessandro Ferrari und sein Verlag bieten wollen: eine Comic-Umsetzung von Episode 1 für ein jüngeres Publikum. Dieses dürfte sich auch an dem cartoonartigen Zeichenstil weniger stören als manche anderer Leser. Erwachsene Star-Wars-Fans, die nicht bereits die Film-Vorlage komplett ablehnen, müssen sich wie schon bei den Vorgängern wieder mit den Kürzungen arrangieren, erhalten aber zumindest ordentlichen und kurzweiligen Lesespaß.
Kurzfazit: Trotz deutlicher Kürzungen bei der Geschichte, angenehm lesbare Comic-Umsetzung, die kurzweilig unterhalten kann.
Vielen Dank an Panini für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Star Wars: Die dunkle Bedrohung– Der offizielle Comic zum Film!
Details
Titel: Star Wars: Die dunkle Bedrohung
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Alessandro Ferrari
Zeichner: Igor Chimisso / Matteo Piana / Andrea Parisi
Seiten: 76
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-7416-0272-6
Verlagsseite: Star Wars: Die dunkle Bedrohung bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 28. März 2017
Bilder Copyright Panini / Editora Abril / Disney