Rezension: Nisekoi : – Vol. 2 (Blu-ray)

nisekoi-2-staffel-vol-2-coverNisekoi: Volume 2 bringt in den sechs abschließenden Episoden neue Kurzgeschichten rund um den Alltag der Serien-Figuren.

Eigentlich schien alles in Ordnung zu sein, als Raku Haru, einer neuen Schülerin in der zehnten Klasse der Oberschule, erst auf dem Schulweg und später noch einmal hilft. Doch kaum erfährt sie, wer er ist, steht sie auf Kriegsfuß mit dem leidgeprüften Sohn eines Yakuza-Clan-Oberhauptes. Genau diese Herkunft und die Gerüchte über Raku sind es, die das Mädchen so in Rage bringen. Grund dafür ist ihre große Schwester, denn bei ihr handelt es sich ausgerechnet um Rakus große, aber heimliche Liebe Kosaki. Zudem verliert er sein Medaillon, dass dann auch noch bei Haru landet. Während Raku versucht es wieder zu bekommen und Haru davon zu überzeugen, dass die Gerüchte über ihn nicht stimmen, widmet er sich auch dem unglücklich verliebten Shu und muss sich mit seinem chaotischen Alltag auseinandersetzen. Dabei spielen natürlich auch wieder seine vorgetäuschte Beziehung mit Chitoge eine Rolle.

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Chaotischer Alltag

Nisekoi bleibt dem Konzept von Volume 1 der zweiten Staffel auch mit den abschließenden sechs Episoden treu. Statt einer durchgehenden Handlung werden locker zusammenhängende Kurzgeschichten rund um Raku, Chitoge, Kosaki und ihre Freunde erzählt. Dabei geht der ursprüngliche rote Faden der ersten Staffel leider fast vollständig verloren. Rakus Medaillon und das damit verbundene Versprechen an seine erste Liebe vor zehn Jahren spielt keinerlei Rolle in den teils nur eine halbe Episode langen kurzen Alltags-Abschnitten der Protagonisten. Sogar die nur gespielte Beziehung von Raku und Chitoge ist mehr eine Randnotiz, was auch daran liegt, dass die Konzentration überraschend stark auf Raku, Kosaki und Haru liegt, ohne dass die anderen Figuren zu sehr in den Hintergrund treten. Zumindest in den meisten Fällen.

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Doch obwohl der Verzicht auf eine Weitererzählung der Rahmengeschichte den Gesamteindruck des Staffel-Abschlusses trübt und ein leicht bitterer Beigeschmack hängen bleibt, verstehen es die sechs Episoden von Nisekoi: Volume 2 zu unterhalten. Der gewohnte Humor der Serie gehört zusammen mit den etwas verrückten, aber liebenswerten Charakteren auch weiterhin zu den Großen Stärken und sorgt für allerlei amüsante Momente. Wie gewohnt ist es gerade Raku, der häufig zu leiden hat und in peinliche Situationen gerät. Mit Haru wird außerdem eine neue Figur eingeführt, die sich perfekt in das erstklassige Charakterensemble einfügt und mit ihrer freundlichen, liebevollen, aber auch aufbrausenden Art und dem Hass auf Raku, für zahlreiche Lacher und humorvolle Szenen sorgt.

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Lückenfüller

Natürlich ist auch wieder für einige romantische Momente und Verwicklungen sowie Missverständnisse gesorgt. Seien es Chitoge und Kosaki oder Marika und Seishiro, Rakus Verehrerinnen haben alle ihren typischen Auftritt und sorgen für so manchen Lacher oder auch besinnlich-schönen Moment. Besonders die letzte Episode, in der Chitoge im Mittelpunkt steht, ist durch ihre zwei Kurzgeschichten sowohl amüsant, als auch überaus herzerwärmend und liebevoll. Allerdings zeigt sich hier wieder, dass die zweite Staffel auch mit den abschließenden sechs Episoden eher wie eine Art Lückenfüller wirkt, um weitere Abenteuer der chaotischen Truppe rund um Raku, Chitoge und Kosaki zu zeigen. Als OVAs oder Bonus-Folgen hätte das besser funktioniert, da trotz des hohen Unterhaltungswertes meist die Rahmenhandlung fehlt und man erfahren möchte, was es denn nun mit dem Versprechen von vor zehn Jahren auf sich hat.

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Lediglich die bereits erwähnte Geschichte rund um Raku und Haru zieht sich über mehrere Episoden und erinnert ein wenig an die Stärken der ersten Staffel, die auch nicht jedes Ereignis in den großen Rahmen gestellt hat, aber hierbei trotzdem einen flüssigeren und weniger gestückelten Eindruck hinterlassen hat. Häufig zeigt sich Potenzial, das wie etwa bei Paula McCoy, die ebenfalls neu an die Schule kommt, leider nicht ausgenutzt wird. Das ist bedauerlich, da die zweite Staffel von Nisekoi deshalb hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Trotzdem bieten die sechs Episoden auf Volume 2 die gewohnt amüsante und romantische Unterhaltung, die man von der Serie erwartet, so dass Fans erneut wenig falsch machen.

Fazit

Schon der Auftakt der zweiten Nisekoi-Staffel hat durch das hauptsächlich auf kurzen Geschichten aus dem Alltag der Protagonisten basierendem Konzept bereits viel ungenutztes Potenzial offenbart. Leider bessert sich das auch mit den abschließenden sechs Episoden nicht. Die Möglichkeiten für mehr sind vorhanden und teilweise deutlich zu erkennen, werden aber meist nicht ausgenutzt. Das mag im Vergleich zur ersten Staffel stören und einen leicht bitteren Beigeschmack haben, trotzdem hat mich Nisekoi: Volume 2 wieder großartig unterhalten. Der gewohnte Humor, die Peinlichkeiten und Fettnäpfchen sowie die romantischen Verwicklungen halten, was ich mir von Nisekoi erwarte und somit bleibt auch der Abschluss der zweiten Staffel in der Tradition der Serie. Dazu gesellen sich die weiterhin großartigen und liebevollen Charakteren, die mit Haru einen gelungenen Zuwachs erhalten. Das alles entschädigt für das ungenutzte Potenzial und die nicht mehr vorhandene Rahmengeschichte, da mich die sechs Episoden trotzdem unterhalten und mir viele Lacher entlockt haben.

Kurzfazit: Der Abschluss der zweiten Nisekoi-Staffel behält das episodische Konzept bei und zeigt dadurch ungenutztes Potenzial, kann aber durch Humor, Romantik und Charaktere gewohnt gut unterhalten.

Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Nisekoi : – Vol. 2!

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Details
Titel: Nisekoi : – Vol. 2
Genre: Comedy, Romantik
Regie: Akiyuki Shinbō, Naoyuki Tatsuwa
Studio: Shaft
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 26. August 2016
Herstellerseite: Nisekoi : – Vol. 2 bei Kazé Anime

Bilder Copyright Shaft / Kazé Anime