Rezension: Dimension W – Band 3 (Manga)
Der dritte Band von Dimension W bringt nicht nur einen neuen Auftrag für Kyoma und Mira, sondern auch Horror-Elemente mit sich.
Kyoma und Mira haben von Mary einen neuen Auftrag vermittelt bekommen. Der bekannte Schriftsteller Shijuro Sakaki wurde auf mysteriöse Weise im Arbeitszimmer seines Anwesens getötet. Wie sich herausstellt, ist er ertrunken. Die Geistergeschichten rund um den Geistersee werden durch den ungewöhnlichen Todesfall noch bestärkt und ausgerechnet Robotermädchen Mira glaubt selbst an eine übernatürliche Ursache. Sie ist sogar überzeugt, selbst einen Geist gesehen zu haben. Kyoma hingegen hält das alles für Unsinn und ist überzeugt, dass illegale Coils die Erklärung für das Mysterium sind. Im, als Hotel dienenden Vorgebäude von Sakakis Anwesen treffen die beiden auf einige schillernde Menschen, die schnell zu Verdächtigen werden. Aber auch der Auftraggeber, New Tesla in Person von Kyomas altem Freund Albert, sorgt für Probleme, da niemand von Miras überaus menschlicher Art erfahren darf.
Horrormäßig
Dimension W Band 2 hat mit dem Fund der Leiche von Shijuro Sakaki geendet und somit einen spannenden Cliffhanger und Brückenschlag zur nächsten Storyline der Manga-Reihe gezogen. Kyoma und Mira verlassen die Stadt, um im Anwesen des Schriftstellers Ermittlungen aufzunehmen. Dieses liegt nicht nur an einem See, der angeblich von Geistern heimgesucht wird, sondern befindet sich auch noch auf einer Insel. Sofort fällt die Anlehnung an klassische Horror- und Grusel-Geschichten auf und genau dieses Ziel scheint Mangaka Yuji Iwahara mit dem dritten Band zumindest teilweise auch zu verfolgen. Die Atmosphäre passt genauso hervorragend dazu wie das altertümlich erscheinende Hotel samt Anwesen, die Insel selbst und die schillernden und ein wenig skurrilen oder zwielichtigen Gäste, samt zurückgezogen lebender Hotelbesitzerin und Schwester des Mordopfers.
Deshalb überrascht es auch wenig, dass relativ bald ein weiterer Mord geschieht und zusätzlich die Polizei auf den Plan tritt und die Insel zur Sperrzone, die niemand betreten oder verlassen darf erklärt. Damit folgt die Geschichte des dritten Dimension-W-Mangas klassischen Strukturen, setzt diese aber ausgezeichnet, interessant, einfallsreich und zur Science-Fiction-Welt passend um. Es ist überaus amüsant Miras Angst vor Geistern mitzuerleben, während sich die neuen Figuren gut in die Handlung einfügen und bereits bei ihrem ersten Auftritt überzeugen können. Das liegt zum Einen am gelungenen Design, aber auch an der jeweils vorhandenen Eigenheit eines jeden Gastes oder Angestellten des Hotels. Iwahara sorgt mit seinem Wandel auf Horror-Pfaden dafür, dass Dimension W nicht nur neue Genre-Elemente erhält, sondern verleiht seiner Reihe auch noch mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit.
Erweiterung
Hat die Reihe sich bisher auf die Ereignisse in der Stadt konzentriert, werden so auch die ländlicheren Gebiete und der Einfluss der Coils auf diese etwas näher beleuchtet. Zugleich wirkt die Welt in der Kyoma, Mira und die anderen agieren noch lebendiger. Außerdem wird vermieden, dass Dimension W zu festgelegten Pfaden folgt und Gefahr läuft, sich in immer gleichen Mustern zu verlieren. Die neue Art des Auftrags fügt sich gut ein und wirkt niemals zu unwirklich für die in den vorherigen Bänden geschaffene Welt. Schließlich spielen Coils genauso eine Rolle wie Kyomas Dasein als Collector oder das DAB, das im Auftrag von New Tesla agiert. Es werden sogar neue Informationen zur Struktur der Welt geliefert und die rätselhaften Numbers, hinter denen auch der mysteriöse Dieb Loser her ist, werden erneut thematisiert.
Dadurch steht die neue Storyline, die im dritten Band mit einem spannenden Cliffhanger offen endet, sowohl abseits bekannter Muster und fügt sich dennoch perfekt in die zusammenfügende Rahmenhandlung ein. Der rote Faden der bisherigen Ereignisse bleibt erhalten und die neuen Informationen sorgen dafür, dass das Interesse nicht nur an der Auflösung des Mysteriums rund um den Yasogami-See besteht. Auch Miras Vergangenheit wird erneut aufgegriffen und das Rätsel um die sehr menschliche Androidin bleibt zentrales Element, rückt allerdings nicht so stark in den Vordergrund, um die spannende Handlung rund um die ungewöhnlichen Morde zu verdrängen. Damit gelingt Mangaka Yuji Iwahara nicht nur ein hervorragender Genre-Mix, sondern auch eine exzellente Verbindung von neuer Storyline und über allem stehender Rahmenhandlung.
Fazit
Dimension W Band 3 hat mich wie schon die beiden Vorgänger von der ersten bis zur letzten Seite an den Manga gefesselt. Die leichte Horror- und Grusel-Atmosphäre passt überraschend gut zur Reihe und trägt maßgeblich zur Spannung der Geschichte rund um den mysteriösen Mord an Shijuro Sakaki bei. Besonders gefallen hat mir dabei die klassische Herangehensweise und Umsetzung der Horror-Elemente, die trotzdem ausgezeichnet in die Science-Fiction-Welt der Reihe eingeflochten sind. Sowohl die Umgebung des Hotels und Anwesens als auch die neuen Figuren passen hervorragend zur Geschichte, während die sich langsam abzeichnende Bedrohung immer weiter anzieht und mit dem offenen Ende den Wunsch nach dem nächsten Band nur noch verstärkt. Damit gelingt es Dimension W auch mit dem dritten Manga einzigartige und interessante Science-Fiction-Unterhaltung zu bieten, die zugleich mit einem unerwarteten Genre-Mix überzeugt.
Kurzfazit: Packender Start einer neuen Storyline, die mit einem interessanten Genre-Mix, packender Atmosphäre und spannenden Ereignissen an den Manga fesselt.
Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Dimension W – Band 3!
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Details
Titel: Dimension W – Band 3
Genre: Science-Fiction/Fantasy
Verlag: Kazé Manga
Text/Zeichnungen: Yuji Iwahara
Seiten: 204
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-753-3
Verlagsseite: Dimension W – Band 3 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 04. August 2016
Bilder Copyright Kazé Manga / Square Enix