Rezension: Corpse Party – Another Child – Band 3 (Manga)
Im finalen Band von Corpse Party – Another Child versuchen Tamaki und die anderen Überlebenden einen Weg aus der Tenjin-Grundschule zu finden.
Fast alle Schüler, die es in die Tenjin-Grundschule verschlagen hat, sind dem Grauen des verfallenen Gemäuers zum Opfer gefallen. Doch Yuhma scheint einen Weg gefunden zu haben, wie er und seine Freunde in ihre eigene Welt zurückkehren können. Zuvor möchte er aber unbedingt Tamaki finden. Während die noch immer getrennten Freunde vor den mörderischen Kindern der drei Geister fliehen müssen, verändert sich Yuzuki und auch Saki, der Geist, der Tamaki verfolgt, erscheint wieder. Schnell ist klar, dass auch die Vereinigung der Dimensionen und ein Wiedersehen der Klassenkameraden ein Überleben nicht sichert. Denn außer Sachiko trachtet eine weitere Gefahr nach den Leben der Schüler. Können sie es trotzdem zurück nach Hause schaffen?
Grausiger Wahnsinn
Corpse Party – Another Child erzählt bekanntlich im Gegensatz zu Corpse Party – Blood Covered eine Originalgeschichte, die für den Manga geschrieben wurde und sich nur im Rahmen an die Spielvorlage orientiert. Durch Gastauftritte bekannter Figuren – die auch im finalen dritten Band vorkommen – wird eine Verbindung zwischen beiden Geschichten geknüpft, ohne dass sie sich direkt beeinflussen. Das ist auch für das Ende wichtig, da Another Child theoretisch parallel zu Blood Covered spielt. Jedenfalls gibt es seit Band eins der Ablegerreihe Andeutungen dafür. Leider passen nicht alle Ereignisse perfekt zusammen und das Gesamtwerk wirkt nicht immer konstant. Das stört allerdings nur bedingt und fällt höchstens Kennern der Manga-Reihe Blood Covered wirklich auf.
Doch beim Ende von Corpse Party – Another Child zeigt sich kurz die Problematik der nur auf drei Bände ausgelegten Geschichte. Gehört die schnelle Erzählweise zu den stärken der Kurz-Reihe, sorgt diese zugleich dafür, dass der Abschluss der Geschichte ein wenig abgehakt und plötzlich daher kommt. Lediglich durch einen kleinen Kniff wird dieser Eindruck zumindest etwas abgeschwächt. Der Geschichte selbst schadet das jedoch genauso wenig wie der guten Grusel-Atmosphäre, die sich erneut durch den gesamten Band zieht. Allgemein kann auch das Finale von Another Child wieder überzeugen. Das liegt an den bekannten Elementen. So müssen sich Tamaki, Yuhma und die anderen Überlebenden erneut den grausigen Geistern stellen und sich zugleich mit dem Wahnsinn der Tenjin-Grundschule auseinandersetzen. Wie leicht dieser von einem Besitz ergreift zeigt sich bereits zum Beginn des Mangas bei Yuzuki, die von der Schwärzung ergriffen wird und droht ihren Verstand zu verlieren.
Ernste Thematik
Zusätzlich beweist Another Child Band 3 erneut, dass bei Corpse Party so gut wie mit allem zu rechnen ist. Das gilt sowohl für unerwartete Wendungen als auch für plötzliche und so nicht zwingend vorhersehbare Todesfälle. Damit bleibt die Reihe auch zum Abschluss blutig und geht mit den Protagonisten wenig zimperlich um. Allerdings konzentriert sich der Band spätestens in der zweiten Hälfte auf das, was die Tenjin-Grundschule aus jenen macht, die verbittert sind, während zugleich mit der Hoffnung und den Gefühlen der Hauptfiguren gespielt wird. Das sorgt für eine noch packende und beklemmende Atmosphäre.
Besonders die bereits seit Band 1 immer wieder aufgegriffene Thematik des Mobbings rückt durch die Vergangenheit einer wichtigen Figuren noch einmal stärker in den Mittelpunkt. Dabei zeigt sich welches Grauen die Handlungen von Menschen auslösen können. Natürlich treibt die Geschicht die Ereignisse etwas auf die Spitze, dennoch wird das Geschehen nicht so unwahrscheinlich, dass es einem unmöglich erscheint. Alleine dadurch wird der erzeugte Schock-Effekt noch verstärkt. Dass es schließlich zu einem etwas zu plötzlichen Ende kommt, fällt durch die gute Atmosphäre und die spannende Geschichte kaum auf.
Fazit
Der Abschluss von Corpse Party – Another Child hat ganz klar ein kleines Problem durch das etwas plötzliche, nicht ganz nachvollziehbare Ende. Allerdings hat mich das angesichts der spannenden Geschichte sowie der erneut packenden Atmosphäre nicht gestört. Die Ereignisse rund um Tamaki, Yuhma und die anderen haben mich zu sehr gefesselt, so dass es unmöglich war den Band aus der Hand zu legen und der hohe Grusel-Unterhaltungs-Faktor entschädigt für jegliche etwas fragwürdige konstante im Bezug auf das Corpse-Party-Franchise. Das Finale ist insgesamt einfach gelungen und bildet einen guten Abschluss für die Horror-Kurz-Reihe, die erneut durch angenehme Grusel-Stimmung überzeugt.
Kurzfazit: Gruselig und spannend präsentiert sich das Finale von Corpse Party – Another Child und fesselt erneut mit packender Atmosphäre, die für kleine Schwächen beim Ende entschädigt.
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Details
Titel: Corpse Party – Another Child – Band 3
Genre: Horror, Mystery
Verlag: Egmont Manga
Story: Makoto Kedouin (TeamGrisGris)
Zeichnungen: Shunsuke Ogata
Seiten: 194
Preis: 7,50 €
ISBN: 978-3-7704-8991-6
Verlagsseite: Corpse Party – Another Child – Band 3 bei Egmont Manga
Erscheinungsdatum: 03. November 2016
Bilder Copyright Egmont Manga