Rezension: The Rolling Girls – Vol. 2 (Blu-ray)
Der bunte Roadtrip der vier Protagonistinnen durch das abgedrehte Zukunfts-Japan geht in The Rolling Girls Volume 2 weiter.
Nachdem Masami Utoku alias Matcha Green in einem Kampf gegen die verfeindete Mosa Kuniko Shigyo schwer verletzt wurde, hat ihre Freundin Nozomi Moritomo den Entschluss gefasst sie zu vertreten. Mit dem Motorrad ihres Vaters und den an Matcha Green gerichteten Hilferufen ist sie zu einem Roadtrip durch die zehn Nationen, die nach dem großen Krieg in Japan entstanden sind, aufgebrochen. Durch Zufall hat sie dabei in Yukina Kosaka, Ai Hibiki und ihrer ersten Auftraggeberin Chiaya Misono drei Freundinnen und Weggefährtinnen gefunden. Das Abenteuer in Always Comima heil überstanden, gelangen die vier Mädchen nach Aichi und Mie. Dort kämpfen die verfeindeten Gruppen Mie Motors und Aichi Tenmusu um die Vorherrschaft in dem aus ehemals zwei unabhängigen Nationen gebildeten Land. Nozomi und die anderen versuchen alles um ihrer scheinbaren Auftraggeberin Himeko Uotora sowie den Anführer der beiden Gruppen zu helfen. Anschließend geht es weiter nach Tokyo, das von zwei für unterschiedliche Aufgaben zuständigen Mosa-Gruppen sowie einer dritten, außenstehenden Fraktion dominiert wird. Gefahr besteht für das anstehende Rockfestival, das von Misa Ichijou und ihren Anhängern ausgerichtet wird.
Ereignisreicher Roadtrip
Wie schon bei The Rolling Girls Volume 1 bietet der Nachfolger wieder zwei Handlungsabläufe, die jeweils zwei Episoden umfassen und durch die Geschichte miteinander verbunden sind. An Abgedrehtheit steht Volume 2 den ersten vier Episoden in nichts nach. Egal ob Aichi und Mie oder Tokyo, die Serie beweist erneut die Vielseitigkeit und hohe Abwechslung bei der thematischen Ausrichtung der Länder. So dominieren beim ersten Halt der vier Mädchen Motorradrennen und Kochkünste das Geschehen. Dementsprechend sind auch alle Straßen in der Stadt zu Rennstrecken umgebaut worden, während die Dächer von Fischziegeln geschmückt werden. Beides spielt in den Ereignissen um die rivalisierenden Gruppen Aichi und Mie eine zentrale Rolle.
Tokyo hingegen präsentiert sich als Nation der Gegensätze. Während auf der einen Seite rockige Musik und laute Festivals im Mittelpunkt stehen, wird zugleich die Tradition gewahrt und das klassische, historische Kyoto samt Geishas erstrahlt für die Besucher. Hierbei zeigt sich auch einer der Konflikte, da die jeweiligen Bürgerwehren und den Leitungen von Sängerin Misa Ichijou und der angehenden Geisha Mamechiyo möglichst wenig miteinander zu tun haben. Für Ärger sorgt allerdings der Shutendouji, der dritte Mosa im Umkreis. Dominiert in den ersten beiden Episoden der Kampf zwischen zwei vereinten Rivalen und die Frage nach der Möglichkeit einer gemeinsamen Identität, behandelt der zweite Handlungsstrang Freundschaft. In beiden Fällen muss auf abgedrehte Action, skurrile Aktionen und verrückte Charaktere nicht verzichtet werden.
Gemeinsam unterwegs
Obwohl die Handlungsstränge von The Rolling Girls jeweils zwei Folgen lang sind und damit eine fast episodenhafte Erzählweise entsteht, wirken die Ereignisse niemals gehetzt oder zu schnell zu einem Ende gebracht. Viel mehr sind die Erlebnisse von Nozomi, Yukina, Ai und Chiaya in ihrer jeweiligen Länge genau richtig. Sowohl die Nationen als auch die neuen Figuren erhalten genügend Platz zur Entfaltung und werden ausführlich vorgestellt. Gleichzeitig gelingt es die vier Protagonistinnen weiterhin im Mittelpunkt zu halten und ihre Entwicklung glaubhaft und nachvollziehbar zu vollziehen.
Besonders Nozomi nimmt den Roadtrip und die Vertretung von Matcha Green sehr ernst, während ihre Begleiterinnen eigene Gründe für die Reise haben. Dabei werden einige persönliche Beweggründe deutlicher. So scheint Ai sehr interessiert daran zu sein selbst einen Stein des Mondlichts, die in jeder Nation einen anderen Namen haben, zu besitzen. Am geheimnisvollsten ist aber weiterhin die ruhige und häufig sehr stille, aber stets fröhliche Chiaya. Sie ist ein zentraler Punkt in der Geschichte und birgt ein Geheimnis, das deutliche Anspielungen erhält. Zudem wird durch ihre Mutter und ihren Untergebenen erneut Hinweise auf die große Geschichte sowie die Herkunft der besonderen Juwelen gegeben.
The Rolling Girls bleibt sich auch inhaltlich treu. Neben den liebevollen Protagonistinnen agieren zahlreiche teils abgedrehte, aber fast immer sympathische Charaktere sowie klar erkennbare Gegenspieler. Wirklich ernst wird die Serie allerdings nie. Es ist immer vorhersehbar, wie die Erlebnis der Mädchen wahrscheinlich ausgehen und auch die Wendungen überraschend nur selten. Das stört aber nicht, da die Geschichten und Ereignisse wundervoll verpackt sind. Der bunte Stil von The Rolling Girls passt perfekt zur locker-leichten Fröhlichkeit, die die Serie auszeichnet und von den Figuren unterstützt wird. Dazu gesellen sich ein herrlich abgedrehter Humor und übertriebene Action mit knalligen Effekten, die deutlich von den 1080p der Blu-ray profitieren. Das gilt auch für den erstklassigen Soundtrack, der besonders in den Episoden sieben und acht mit rockigen Stücken begeistert.
Fazit
Schon der Auftakt von The Rolling Girls konnte durch eine bunte Abgedrehtheit überzeugen, die in dieser Form selten zu finden ist. Das gelingt auch den vier Episoden von Volume 2, die dem Stil der Serie in allen Belangen treu bleiben. Die farbenfrohe, fröhliche Art der Serie gepaart mit dem herrlichen Humor und der übertriebenen Action sowie den liebenswerten, skurrilen Figuren sorgt für einen hohen Unterhaltungswert. Dass die Geschichte etwas episodenhaft jeweils mit Doppelfolgen daherkommt, stört dabei nicht, da die jeweiligen Handlungsstränge genug Zeit zur Entfaltung haben und zugleich auch genügend Platz für Charakterentwicklungen und Andeutungen bezüglich der Hauptgeschichte lassen. Letztere bleibt allerdings weiterhin etwas im Dunkeln, lässt aber hoffen, dass im finalen dritten Volume noch einmal einiges auf die vier Freundinnen zukommt.
Kurzfazit: Fröhlich-bunte und actionreich-humorvolle Fortsetzung des abgedrehten Roadtrips von vier liebenswerten Mädchen.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von The Rolling Girls – Vol. 2!
Lesetipp: Rezension von The Rolling Girls – Vol. 1
Details
Titel: The Rolling Girls – Vol. 2
Genre: Action, Fantasy/Science-Fiction
Regie: Kotomi Deai
Studio: Studio Wit
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 6
Erscheinungstermin: 24. Juni 2016
Herstellerseite: The Rolling Girls – Vol. 2 bei Kazé Anime
Bilder Copyright Studio Wit / Kazé Anime