Rezension: Re:Hamatora – Vol. 2 (Blu-ray)
Nice, Murasaki und ihre Freunde müssen sich in Re:Hamatora Vol. 2 mit neuen Problemen herumschlagen und sehen sich erneut mit Art konfrontiert.
Nice, Murasaki und die anderen konnten den verrückten Minimum Holder Samura aufhalten. Zugleich ist es Gasquet gelungen einen Verräter innerhalb der Polizei zu entlarven. Doch neue Probleme bahnen sich an. Honey hat nach der Nutzung ihres Minimums eine Nebenwirkung gezeigt und sich wie ein Kleinkind verhalten. Auch die anderen Minimum Holder entgehen diesem neuen Phänomen nicht, ohne zu wissen, was dahinter steckt. Nice heftet sich zudem an die Fersen von Art und will herausfinden, was sein alter Freund plant und weshalb dieser verschiedene Minimum-Kräfte sammelt. Neue politische Richtungen in Bezug auf die Minimum Holder sowie die Aktionen der zwielichtigen Gruppierung Freemum sorgen für zusätzliche Schwierigkeiten. Schließlich zeigt sich wie weit Art bereit ist zu gehen, um seine Ziele zu erreichen.
Einschränkungen
Wie schon der Auftakt von Re:Hamatora folgt auch das zweite Viertel strikt der Haupthandlung. Dabei werden auch die kleineren Einzelereignisse der Episoden stets mit eingebunden und führen schließlich zurück zu Art und seinen Machenschaften oder dienen dazu, um die genaueren Umstände der Gesellschaft zu beleuchten. So wird erneut das Augenmerk auf die Situation der Minimum Holder und ihre Anerkennung gelegt. Dies geschieht durch eine neue Figur, die einfach nur als der Doktor bekannt ist und extreme Meinungen bezüglich der Menschen mit besonderen Fähigkeiten vertritt. Das ruft die Freiheitskämpfer von Freemum auf den Plan. Durch persönliche Bindungen zum Doktor wird zudem mehr über die Vergangenheit von Honey sowie ihre Fähigkeiten bekannt.
Allgemein gelingt es in den drei vorliegenden Episoden recht gut einzelnen Charakteren etwas mehr Tiefe zu verleihen. Das gilt neben Honey allen voran für Gasquet und Murasaki. Doch auch sonst ist die Darstellung der Figuren eine der Stärken von Re:Hamatora Volume 2. Hierfür werden unter anderem auch die neuen und bisher unbekannten Nebenwirkungen der Minimum-Kräfte verwendet. Es zeichnet sich ab, dass die Protagonisten dadurch an Stärke verlieren sollen, um sie angreifbarer zu machen. Schon seit Staffel eins wird immer wieder auf den Unterschied zwischen einfachen Menschen und Minimum Holdern sowie der Anerkennung von letzteren hingewiesen und was es bedeutet, anders und besser zu sein. Dieses Thema bleibt auch weiterhin erhalten und dient als einer der roten Fäden, die sich durch die Haupthandlung ziehen.
Erschreckend
Bedauerlich ist, dass die Episoden vier, fünf und sechs sich zeitweise zu sehr in Andeutungen und Rätseln verrennen, so dass durchaus Verwirrung und Unverständnis aufkommen kann. Zwar dürften sich viele der offenen Fragen und Handlungsstränge in der zweiten Hälfte von Re.Hamatora auflösen, dennoch leidet der Unterhaltungsfaktor kurzzeitig darunter. Das wird noch durch den selteneren und nicht immer funktionierenden Humor verstärkt. Die allgemeine Lage in der sich Nice, Murasaki und die anderen befinden ist oft einfach zu ernst, so dass lockere Sprüche und flappsige Bemerkungen eher unpassend wirken. Insgesamt bleibt die Serie düster, erzeugt dabei aber fast durchgängig eine spannende Atmosphäre, die dabei hilft über die Mängel hinweg zu sehen.
Spätestens mit der zweiten Hälfte von Episode fünf und in der sechsten Folge, beweist Re:Hamatora erneut die Stärken, die beim Auftakt bereits zu erkennen waren. Die packende Stimmung zieht spürbar an und führt zu unerwarteten und teils schockierenden Ereignissen. Dabei zeigt sich, welche Möglichkeiten die Serie bietet, da vor dem Tod von wichtigeren Figuren nicht zurückgeschreckt wird. Zugleich trumpft die Serie in Episode sechs mit einer überaus starken Szene Art und dessen Kräfte betreffend auf, in die auch Freemum verwickelt ist. Die gezeigten Ereignisse dürften noch wichtige Folgen haben und sorgen gemeinsam mit dem offenen Ende für Spannung bezüglich der Fortsetzung.
Optisch kann Re:Hamatora auch bei Volume 2 mit flüssigen Animationen sowie gut umgesetzten Action-Szenen überzeugen. Allerdings fallen selten etwas unschön eingebaute CGI-Szenen auf. Da diese nur für Menschenmengen und Ähnliches, nie aber für Nahaufnahmen genutzt werden, ist das zu verschmerzen und stört nur bedingt. Dem gegenüber steht ein vom 1080p-Bild profitierender hervorragender Einsatz von Farben. Diese tragen stark zur Atmosphäre bei und sorgen immer wieder für die nötige Stimmung. Besonders in Episode sechs beweisen die Macher der Serie ein Händchen für die richtige Komposition des Bildes, um eine perfekte und zum Geschehen passende Wirkung zu erzielen. Leider bleibt es dabei, dass abgesehen von Intro und Outro die Musik wenig in Erinnerung bleibt. Die gelungene deutsche Vertonung überzeugt weiterhin.
Fazit
Re:Hamatora Vol. 2 fällt im direkten Vergleich zum Staffel-Auftakt etwas ab. Trotz einer interessanten Handlung und erneuter Andeutungen zu den gesellschaftlichen Problemen zwischen Menschen und Minimum Holdern, fällt die Serie anfangs ein wenig ab. Dies gilt insbesondere für die erste Hälfte von Episode fünf. Durch die neue Problematik mit den Minimum-Kräften sowie die schockierenden und unerwarteten Ereignissen in der zweiten Hälfte von Episode fünf und die starke Folge sechs, kann Volume zwei unterm Strich doch überzeugen. Wie zu erwarten wird die Haupthandlung trotz kleinerer Abweichungen stets vorangetrieben und Arts Machenschaften nehmen immer genauere Züge an. Das sorgt für eine spannende und packende Atmosphäre, die gemeinsam mit dem offenen Ende dazu verleitet, auch die kommenden Episoden sehen zu wollen. Leider gelingt der Mix aus Action, Mystery und Comedy nicht mehr ganz so gut. Wirklich störend ist das aber nicht, da sich die Serie auf das wesentliche konzentriert und nicht gänzlich auf die bekannten Elemente verzichtet.
Kurzfazit: Nicht ganz so stark wie der Staffel-Auftakt, überzeugt Re:Hamatora Vol. 2 durch eine zügige Weitererzählung der Geschichte sowie unerwartete Ereignisse.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Re:Hamatora – Vol. 2!
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Details
Titel: Re:Hamatora – Vol. 2
Genre: Action, Mystery
Regie: Seiji Kishi
Studio: Lerche, NAZ
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD Master 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 27. Mai 2016
Herstellerseite: Re:Hamatora – Vol. 2 bei Kazé Anime
Bilder Copyright NAZ / Kazé Anime