Rezension: Wish Upon the Pleiades – Vol. 1 (Blu-ray)
Nach mehreren Verschiebungen ist Volume 1 der Magical-Girl-Serie Wish Upon the Pleiades Ende Juli bei Anime House erschienen.
Mittelschülerin Subaru beschäftigt sich leidenschaftlich mit Astronomie. Deshalb möchte sie eines abends von der Sternenwarte ihrer Schule aus mit ihrem Teleskop einen Meteoritenschauer beobachten. Doch es kommt anders als erwartet. Zuerst trifft sie in einem seltsamen Gewächshaus den mysteriösen Minato, dann geht auch noch die Linse ihres Teleskops kaputt. Als sie sich wieder in ihrer Schule befindet, fängt es auch noch an zu regnen. Auf dem Weg aus dem Gebäude trifft sie auf vier Mädchen und einen Außerirdischen. Unter den seltsam gekleideten Schülerinnen ist auch ihre alte Sandkastenfreundin Aoi. Noch bevor Subaru wirklich reagieren kann, ist sie Mitglied des Magical-Girl-Teams, dessen Aufgabe es ist, die bei einem Unfall verloren gegangenen Teile des Raumschiffs des außerirdischen Pleiadianers wieder zu finden und zu sammeln. Schnell müssen die magisch begabten Mädchen feststellen, dass sie nicht die einzigen sind, die hinter den Fragmenten her sind.
Magische Mädchen
Wish Upon the Pleiades präsentiert sich als klassische Magical-Girls-Serie. Fünf Mittelschülerinnen erhalten von einem seltsamen, blauen, wabbeligen Außerirdischen magische Fähigkeiten, damit sie die verloren gegangenen Fragmente des Antriebs seines Raumschiffs sammeln können. Dabei ist Heldin Subaru allerdings nicht die erste, die auf den Pleiadianer trifft, sondern stößt als letztes zum Team hinzu. Bisher hatten die vier anderen Mädchen – Aoi, Itsuki, Hikaru und Nanako – Probleme die als große, leuchtende, sternähnliche Objekte am Himmel erscheinenden Fragmente zu bändigen und zu versiegeln. Es ist kaum überraschend, dass auch mit Subarus Hilfe zuerst nicht alles einwandfrei funktioniert, sich dann aber schnell Erfolg einstellt. Auch der auftauchende, mysteriöse und bisher namenlose Gegenspieler ist ein logisches Element. Schließlich brauchen die fünf Protagonistinnen ein Hindernis auf ihrer Suche nach den Fragmenten.
Damit verarbeitet die Serie einige Genre-Klischees. Angefangen bei den Protagonistinnen über den Antagonisten bis hin zu Elementen der Geschichte. Das stört aber nicht, da Wish Upon the Pleiades als Gesamtpaket überzeugen kann. Zwar gelingt es der Serie eher selten wirklich durch spannende Ereignisse zu überraschen, dennoch begleitet man Subaru und ihre Freundinnen gerne auf ihrer Suche nach den Antriebsfragmenten. Allerdings rücken auch die Charaktere selbst in den Vordergrund der Handlung. Allen voran Subaru und ihre Sandkastenfreundin Aoi. Durch die Trennung der beiden besteht eine unangenehme Stimmung zwischen ihnen, auch wenn man als Zuschauer schnell weiß, dass sie froh sind sich wiederzusehen. Wirklich tiefgründige Charakterzeichnung bleibt allerdings in den vorliegenden ersten drei Episoden aus.
Mysteriöse Erlebnisse
Noch bevor Subaru auf die anderen Protagonistinnen trifft, begegnet sie in einem seltsamen Gewächshaus dem mysteriösen Minato. Diese zufälligen Begegnungen wiederholen sich und stets landet die Mittelschülerin durch eine andere Tür in dem Heim des rothaarigen Jungen. Noch ist unklar, welche Bedeutung Ort und Charakter für die Geschichte haben, allerdings sind zumindest einige Verbindungen schnell gezogen. Die Anzeichen für einen Teil der Bedeutung von Minato innerhalb der Handlung ist zu offensichtlich, auch wenn noch nicht alle Details vorherzusehen sind. So kann es durchaus sein, dass die gezogenen Schlussfolgerungen falsch sind. Hierfür muss die weitere Entwicklung der Serie abgewartet werden. Als Charakter fügt sich Minato recht gut in die Serie ein. Er ist eine stetige Hilfe für die tollpatschige, unsichere Subaru. Allerdings akzeptiert diese sowohl die Existenz des Gewächshauses als auch die von Minato etwas zu schnell und ohne große Überraschung. Das sorgt für einen etwas bitteren Beigeschmack, da ihre Reaktion nur bedingt nachvollziehbar ist.
Selbiges Problem offenbart sich innerhalb der Serie öfters. Subaru ist beispielsweise weit mehr darüber verwundert, dass Aoi an ihrer Schule ist, als über ihre neuen Fähigkeiten als Magical Girl. Das sind aber nur kleine Kritikpunkte, da sie der Serie kaum schaden und einer relativ zügigen Erzählweise zu Gute kommen. Allgemein ist Wish Upon the Pleiades mit manchen Elementen der Geschichte recht schnell. Es wirkt so, als wollten die Macher in jeder Episode mindestens ein Fragment des Raumschiffantriebs unterbringen und würden sich deshalb für andere Dinge weniger Zeit lassen. Immerhin wirkt die Serie nicht gehetzt und auch der Schulalltag oder eine Lehrstunde im Fliegen für Subaru werden behandelt. Letzteres ist den Mädchen dank ihres sogenannten Drive Shaft möglich, der sie zusätzlich zu der leicht unterschiedlichen Kleidung in ihrer jeweiligen Verwandlung ein wenig wie Hexen erscheinen lässt. Auf Verwandlungsszenen muss man im übrigen verzichten. Nur in der ersten Episode ist Subaru Umwandlung zu sehen.
Astronomisch
Nicht nur durch den Außerirdischen enthält Wish Upon the Pleiades Science-Fiction-Elemente. Auch innerhalb der Geschichte und der Ereignisse ist das Genre teilweise zu erkennen. Dabei spielt Subarus Leidenschaft für Astronomie scheinbar eine große Rolle, auch wenn direkte Bezüge darauf nach der ersten Episode weitgehend ausbleiben. Dafür bezieht sich die Serie an verschiedenen Stellen stark auf astronomische Ereignisse. Angefangen beim Meteoritenschauer, den Subaru gerne sehen möchte über die Plejaden, von denen das außerirdische Wesen stammt bis hin zum Namen der Hauptfigur. So sind die sechs hellsten Sterne der Plejaden in Japan als Subaru bekannt.
Dazu gesellt sich die Theorie der parallelen Universen. So passieren nach dem Treffen von Subaru und den anderen Protagonistinnen plötzlich seltsame Dinge. War die Schülerin überzeugt davon, dass Aoi an eine andere Schule gewechselt ist und sie im Stich gelassen hat, ist diese auch dieser Ansicht. Zudem sind die fünf Magical Girls plötzlich Klassenkameradinnen. Eine grobe Erklärung wird zwar geboten, allerdings bleibt die Bedeutung dieses Elements noch verborgen. Hier steckt durchaus Potenzial, allerdings kann eine zu starke Konzentration auf abweichende Realitäten der Handlung auch schaden. Es bleibt abzuwarten, wie die Macher der Serie hiermit in den folgenden neun Episoden umgehen.
Optisch ist Wish Upon the Pleiades sehr farbenfroh und stellt besonders den Sternenhimmel strahlend und mit zahlreichen leuchtenden Himmelskörpern dar. Immer wieder gibt es schön anzusehende Bilder und Szenen, die in ihrer Optik überzeugen und dank der 1080p der Blu-ray gut zur Geltung kommen. Allerdings gibt es auch vergleichsweise schwächere Szenen und nicht jede Animation ist absolut gelungen. Auch die gelegentlich verwendeten CGI-Elemente, wenn die Mädchen fliegen, fügen sich nur bedingt in das Gesamtbild ein. Zusätzliche Unterstützung zum etwas niedlichen, angenehmen Eindruck der Serie bieten Musikuntermalung und die gelungene deutsche Synchronisation. Als Bonus liegen der Blu-ray ein Booklet mit Zusatzinformationen und zwei Postkarten bei.
Fazit
Wish Upon the Pleiades ist sicherlich nicht die beste Magical-Girl-Serie, die es jemals gegeben hat. Allgemein weisen die ersten drei Episoden einige Schwächen auf. So fehlt es Charakteren und Geschichte bisher etwas an Tiefe, die Action-Szenen sind etwas schwach und es kommt nur bedingt Spannung auf, da viele Ereignisse zumindest grob vorhersehbar sind. Das alles stört aber nicht, da Wish Upon the Pleiades im Gesamtpaket überaus sympathisch ist. Die bunte, etwas niedliche Erscheinung der Serie gemeinsam mit den liebenswerten Figuren, dem lustigen Außerirdischen und den schönen Bildern sorgen für eine angenehme Atmosphäre und kurzweilige Unterhaltung. Dadurch fallen auch die kleineren Mängel nicht so schwer ins Gewicht. Zudem verfügt die Serie über offensichtliches Potenzial. Besonders die Science-Fiction-Elemente könnten noch interessante Möglichkeiten und Entwicklungen mit sich bringen. Gleichzeitig ist noch nicht absehbar wie viel Tiefe die Charaktere vielleicht noch erhalten. Bisher lag die Konzentration zu stark auf Subaru und zusätzlich Aoi und der Freundschaft der beiden Mädchen. Als Auftakt ist Wish Upon the Pleiades Volume 1 also gelungen und lässt hoffen, dass die Serie sich in den kommenden Episoden noch steigert. Doch auch so wird angenehme, kurzweilige Unterhaltung für Genre-Fans geboten.
Kurzfazit: Kurzweilige Magical-Girl-Serie, die trotz Schwächen durch Sympathie-Bonus und viel vorhandenem Potenzial einen guten Start hinlegt.
Vielen Dank an Anime House für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Wish Upon the Pleiades – Vol. 1!
Details
Titel: Wish Upon the Pleiades – Vol. 1
Genre: Magical Girl, Fantasy, Science-Fiction, Romantic Comedy
Regie: Shouji Saeki
Studio: Gainax
Produktionsjahr: 2015
Laufzeit: ca. 80 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 6
Erscheinungstermin: 29. Juli 2016
Herstellerseite: Anime House
Bilder Copyright Gainax / Anime House