Rezension: Photo Kano – Vol. 3 (Blu-ray)
Zum Abschluss der Serie bietet Photo Kano Zoom 3 erneut vier alternative Liebesgeschichten und zahlreiche Fotoszenen.
Kazuya Maeda hat durch die Spiegelreflexkamera, die er von seinem Vater geschenkt bekommen hat, eine Leidenschaft für die Fotografie entwickelt. Insbesondere Menschen nutzt er in verschiedensten Situationen als Motive für seine Bilder. Dabei hat er einige seiner Mitschülerinnen kennengelernt und es geschafft sie vor die Linse zu bekommen. In verschiedenen Realitäten kommt er jeder von ihnen näher. So etwa der begeisterten Sportgymnastin Mai Sakura, die zugleich eine Freundin seiner Schwester ist. In einer anderen Schicht seiner Realität bringt ihn der Duft des Essens in engeren Kontakt mit der leidenschaftlichen Köchin Rina Yunoki, deren Koch-Klub aufgrund von ausbleibenden Mitgliedern vor der Schließung steht. Auch der schüchternen und zurückhaltenden Tomoe Misumi hilft Kazuya und hat dabei stets seine Kamera dabei, um die gemeinsamen Momente auf Fotos festzuhalten. Zu guter Letzt zeigt sich, dass sich Gefühle auch nach gemeinsamem Aufwachsen und eigentlicher familiärer Bindung ändern können.
Vier neue Lieben
Dem Konzept der Serie folgend, erzählen die vier Episoden von Photo Kano Vol. 3 erneut jeweils eine unabhängige Liebesgeschichte rund um Oberschüler Kazuya Maeda, eine seiner Mitschülerinnen und die Kamera des Protagonisten. Dieses Mal stehen Mai Sakura, Rina Yunoki, Tomoe Misumi und Kanon Maeda im Mittelpunkt von Kazuyas Interesse. Dabei nehmen alle vier Episoden Bezug auf die als Prolog dienende Einleitung der Serie in der Kazuya mit jeder seiner potenziellen Liebschaften gemeinsame Erlebnisse verbindet. Abseits davon bleiben die Folgen allerdings unabhängig voneinander und erwecken dadurch einen stark episodischen Eindruck, der schon im vorherigen Volume 2 vorhanden war. Störend ist das nur minimal, allerdings wirkt manche Geschichte dadurch ein wenig gehetzt oder zusammengestückelt, da längere Zeiträume übersprungen werden. Insgesamt wurden die Episoden jedoch gut als eigenständig funktionierend umgesetzt.
Mit den vier neuen Liebesgeschichten rückt die Serie die vier verbliebenen Mitschülerinnen von Kazuya in den Mittelpunkt, die bisher nur als Nebenfiguren fungiert haben. Dabei erzählen die Episoden von zum jeweiligen Mädchen passenden Ereignissen und rücken die charakterspezifischen Hintergründe stärker in den Mittelpunkt. So unterstützt Kazuya Mai bei deren Sportgymnastik, während er Rina zur Seite steht, damit deren Koch-Klub neue Mitglieder findet und nicht aufgelöst wird. Zugleich kommen sich der Oberschüler und die Mädchen stets auch außerhalb der Schule näher, ohne das es jemals aufgesetzt wirkt. Allgemein sind die alternativen Realitäten stets logisch erzählt und machen in sich geschlossen Sinn. Es ist glaubwürdig weshalb sich Kazuya und die jeweilige Schülerin näher kommen und wie es zu ihren immer häufigeren Begegnungen kommt.
Abschied und Familie
Lediglich die Anordnung der Episoden ist gegen Ende ein klein wenig fragwürdig. So liefert die vorletzte Folge zum Abschluss noch einmal einen guten Rückblick auf die anderen möglichen Realitäten und rückt dabei speziell die Fotos in den Mittelpunkt. Zugleich wird durch Tomoes Geschichte und ihren persönlichen Abschied eine gute Grundlage für ein Serienende geboten. Dennoch sind es Kazuyas Erlebnisse mit seiner Schwester Kanon, die als Abschluss von Photo Kano dienen. Das macht angesichts der familiären Bindung der beiden allerdings ebenfalls Sinn, da Episode 13 von allen Folgen am meisten Informationen zu Kazuyas Familie liefert und somit ebenfalls als rundes Ende dienen kann. Allerdings ist es zeitweise etwas fragwürdig, dass romantische Gefühle zwischen den Geschwistern entstehen. Immerhin sind sich Kazuya und Kanon dessen bewusst und im Laufe der Geschichte werden sinnvolle Wendungen verwendet, um dieses Problem zu relativieren.
Die vier erzählten Geschichten weisen die von der Serie bekannten Stärken, aber auch Schwächen auf. So sind die Episoden durchaus romantisch angehaucht, teilweise mit Humor unterlegt und schaffen es die Handlung in der kurzen vorhandenen Zeit weitgehend ordentlich zu erzählen. Trotzdem wünscht man sich bei mancher Anbandlung von Kazuya mit einer seiner Mitschülerinnen etwas mehr Zeit zur Entfaltung der Beziehung sowie der Charaktere. Ein gutes Beispiel hierfür ist die auf zwei Episoden ausgelegte Realität mit Haruka Nimi. Das hätte auch eine bessere und tiefere Ausarbeitung der jeweiligen Protagonisten ermöglicht. Das Konzept sorgt aber zwingend dafür, dass die jeweiligen Schülerinnen abseits der kurzen Auftritte in anderen Episoden sowie im Prolog innerhalb der kurzen Liebesgeschichte mit ihnen im Mittelpunkt vorgestellt werden müssen. Diese Zeit reicht leider meist nicht aus, um wirklich tiefgründige Persönlichkeiten zu zeichnen. Es ist allerdings fragwürdig, ob das auch mit zwei Episoden pro alternativer Realität möglich gewesen wäre. Trotz allem sind alle Protagonistinnen sympathisch und liebenswert.
Genutzte Möglichkeiten
Es ist begrüßenswert, dass auch die vier abschließenden Episoden von Photo Kano die Konzentration eindeutig auf Kazuya und das jeweilige im Zentrum stehende Mädchen legen. Gleichzeitig wird jedoch nicht auf den Einsatz von Nebenfiguren verzichtet. Bei ihnen handelt es sich häufig auch um Schülerinnen, die in einer anderen Realität Kazuya näher kommen. Doch auch die Mitglieder beider Fotografie-Klubs sind ebenfalls wieder mit von der Partie. Es ist jedoch gut, dass gerade sie eher Randfiguren bleiben, die nur dazu dienen kleinere Ereignisse einzuleiten durch die Kazuyas jeweilige Liebesgeschichte vorangetrieben wird. Zudem ist es schön zum Ende der Serie noch einmal alle wichtigen Charaktere in kurzen Auftritten zu sehen.
Wie gewohnt liefert das 1080p-Bild der Blu-ray ein scharfes und farbenfrohes Bild ab. Das kommt besonders den zahlreichen Fotoszenen zu Gute, die allerdings zeitweise weniger erotisch ausfallen als noch bei vorherigen Episoden. Durch Kazuyas Leidenschaft setzt das verantwortliche Studio Madhouse auch weiterhin auf den häufigen Blick durch den Sucher der Kamera. Dadurch gehört auch das Klick-Geräusch eines geschossenen Fotos zu den häufigsten Soundeffekten. Ansonsten können sowohl Animationen als auch Musik und die deutsche Synchronisation durchaus überzeugen.
Fazit
Auch der Abschluss von Photo Kano bleibt der Serie treu und liefert in vier Episoden das, was man von den bisherigen beiden Volumes kennt. Die episodenhafte Erzählung alternativer Liebesgeschichten ist durchaus interessant, dennoch wünscht man sich manchmal, dass auf die Beziehung von Kazuya und seinen Mitschülerinnen etwas genauer eingegangen wird. Dabei wäre eine tiefgründigere Darstellung der Charaktere wünschenswert. So sind sie zwar weitgehend sympathisch, bleiben aber auch etwas oberflächlich und platt. Immerhin können die vier Geschichten mit Humor, Romantik und Kazuyas Fotoleidenschaft für kurzweilige Unterhaltung sorgen. Das liegt häufig auch an den Einzelgeschichten der Schülerinnen, die ein wenig mehr Interesse an ihrem Werdegang wecken. Leider gelingt es nicht in jeder Episode diese stark genug in den Vordergrund zu rücken oder interessant genug zu gestalten. Damit hält Photo Kano die von Volume 2 erreichte Qualität und ist in erster Linie Genre-Fans zu empfehlen.
Kurzfazit: Liebenswerte Charaktere und gelungene, alternative Liebesgeschichten sorgen für kurzweilige Unterhaltung, der es jedoch an Tiefe fehlt.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Photo Kano – Vol. 3!
Lesetipp: Rezension von Photo Kano – Vol. 2 (Blu-ray)
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Details
Titel: Photo Kano – Vol. 3
Genre: Romance, Comedy
Regie: Akitoshi Yokoyama
Studio: Madhouse
Produktionsjahr: 2013
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD Master 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungstermin: 27. Mai 2016
Herstellerseite: Photo Kano – Vol. 3 bei Kazé Anime
Bilder Copyright Madhouse / Kazé Anime