Rezension: Star Wars 10: Darth Vader – Schatten und Geheimnisse Teil 1 (Comic)
Am 18. Mai erscheint die zehnte Ausgabe von Paninis Star-Wars-Comic-Reihe. Darin startet die zweite Darth-Vader-Storyline.
Durch die Zerstörung des Todessterns ist Darth Vader in Ungnade gefallen und sieht sich mit Rivalen um die Gunst des Imperators konfrontiert. Gemeinsam mit der zwielichtigen Archäologin Doktor Aphra verfolgt Vader seine eigenen Pläne, um seine Stellung zurück zu erlangen und seine Macht zu erhalten. Dabei erfährt er durch den Kopfgeldjäger Boba Fett die Identität des Rebellenpiloten, der den Todesstern zerstört hat, was Vader auf seine alte Heimatwelt Tatooine führt. Doch auch die Missionen, die er von Großadmiral Tagge erhält, nutzt der Sith-Lord für seine eigenen Pläne.
Alte Heimat
Die zweite Storyline von Marvels Darth-Vader-Comics knüpft fast nahtlos an das Ende der ersten an. Vader befindet sich gemeinsam mit Doktor Aphra auf Tatooine, um Spuren von Luke Skywalker, der für die Zerstörung des Todessterns verantwortlich ist, zu suchen. Dabei gelingt es Autor Kieron Gillen und Zeichner Salvador Larroca für eine angemessen düstere Wehmut zu sorgen und gleichzeitig Vader so darzustellen wie man ihn aus den Filmen kennt. Die Rückkehr auf seine Heimatwelt und insbesondere auf die Farm der Familie Lars, ist für den Sith-Lord mit Erinnerungen verbunden. Leider verzichtet der Comic hierbei auf die Möglichkeit von Rückblicken. Allgemein fällt Vaders Aufenthalt auf Tatooine eher kurz aus, verliert deshalb aber nicht an Wichtigkeit für die Entwicklung des Charakters und der Geschichte.
Die anschließende Handlung konzentriert sich in der ersten Hälfte, die dem US-Heft sieben entspricht, auf eine Mission von Vader und Aphra auf dem Planeten Son-tuul. Dabei kommt es auch zu kurzen Kampfszenen, die allerdings etwas unspektakulär ausfallen. Das schadet der allgemein anhaltenden Spannung allerdings nicht. Der besondere Reiz der Darth-Vader-Comics ist sowieso weitaus mehr die erzählte Geschichte rund um den Sith-Lord und die packende Atmosphäre. Vaders Werdegang ist interessant zu beobachten, genauso wie die geheimen Pläne, die er im Hintergrund verfolgt. Es gelingt eine spannende Erzählung mit einem der wohl wichtigsten und beliebtesten Film-Charaktere in perfektem Einklang zu bringen. Zusätzlich rücken weiterhin andere Charaktere in den Mittelpunkt, wodurch Vaders Abwesenheit im Imperium nicht auffällt und trotzdem die Handlung gut voran getrieben werden kann. Damit ist Vaders Einfluss stets spürbar, obwohl er fast die Hälfte des Comics nur kleine Auftritte hat und Doktor Aphra in den Mittelpunkt gerückt wird.
Passendes Universum
Hier zeigt sich wie schon bei der ersten Vader-Storyline, dass Kieron Gillen sich darauf versteht passende Charaktere für das Star-Wars-Universum zu erschaffen. Doktor Aphra gehört weiterhin zu den großen Stärken der Reihe. Mit ihr wurde eine Hauptfigur eingeführt, die nicht nur dazu dient, Vaders Rolle logischer zu gestalten, in dem ihr die dreckigen Aufgaben überlassen werden. Mit ihrer zwielichtigen, intriganten und intelligenten Persönlichkeit ist Doktor Aphra ein so interessanter Charakter, dass man unbedingt mehr über sie erfahren möchte. Gerne kann Marvel sie als Protagonistin eigener Comics verwenden. Geeignet wäre sie dafür definitiv. Besonders wenn die etwas eigenen Droiden Triple Zero und Beetee weiterhin an ihrer Seite bleiben würden. Ergänzt wird sie zeitweise zudem von einigen Kopfgeldjägern. Diese sind zwar in Verhalten und Design den üblichen Star-Wars-Standards entnommen, fügen sich aber dennoch gut ein und erfüllen die Rollen für die sie gedacht sind hervorragend. Besonders der Wookiee Krrsantan fällt auf, alleine schon, weil er nach seinen vorherigen Auftritten in der Reihe wieder zurückkehrt und scheinbar auch weiterhin nicht unbeachtet bleiben dürfte. Kleiner Bonus für Fans ist der Auftritt von Bossk.
In Sachen Zeichnungen bleibt sich Salvador Larroca treu und liefert gewohnt gute Star-Wars-Kost. Wie schon bei der ersten Vader-Storyline passen seine Zeichnungen gepaart mit den Farben von Edgar Delgado gut zur Reihe. Bekannte Filmfiguren sind gelungen umgesetzt. Insbesondere Vader sticht durch eine bedrohliche Erscheinung hervor, die maßgeblich auf seine Positionierung und Haltung zurückzuführen ist. Einige kleinere zeichnerische Mängel verzeiht man sofort, sofern sie überhaupt auffallen.
Fazit
Der Auftakt der Darth-Vader-Storyline Schatten und Geheimnisse schließt perfekt an die Auftakt Geschichte rund um den Sith-Lord an. Sofort zieht einen die Handlung wieder in die geheimen Pläne von Vader. Trotz nur bedingtem Action-Anteil, fesselt der Comic aufgrund seiner packenden Atmosphäre und der, durch die Ereignisse und Charaktere erzeugten, Spannung. Damit schafft es Darth Vader auch mit dem Auftakt des zweiten Handlungsstrang absolut zu überzeugen und perfekte Star-Wars-Unterhaltung zu bieten. Dank der dunkleren Stimmung, der interessanten Figuren und der spannenden Handlung übertrumpft die Reihe zudem die ebenfalls sehr gute Star-Wars-Comic-Serie von Marvel.
Kurzfazit: Packender Auftakt der zweiten Storyline rund um Darth Vader, der durch eine spannende Geschichte, interessante Charaktere und düstere Atmosphäre fesselt.
Details
Titel: Star Wars 10: Darth Vader – Schatten und Geheimnisse Teil 1
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Kieron Gillen
Zeichner: Salvador Larroca
Seiten: 60
Preis: 4,99 €
Verlagsseite: Star Wars 10: Darth Vader – Schatten und Geheimnisse Teil 1 (Kiosk-Ausgabe) bei Panini Comics
Star Wars 10: Darth Vader – Schatten und Geheimnisse Teil 1(Comicshop-Ausgabe) bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 18. Mai 2016
Bilder Copyright Panini/Marvel/Disney/Lucasfilm