Rezension: Samurai Warriors 4 Empires (PS4)

samurai-warriors-4-empires-coverSamurai Warriors 4 Empires bietet neben den actionreichen Musou-Schlachten strategische Clanverwaltung.

Grob angesiedelt ist Samurai Warriors 4 Empires in der Sengoku-Ära, einer Zeit in der Feudalherren um die Vorherrschaft in Japan gekämpft haben. Über einen richtigen Story-Modus mit zusammenhängender und fortlaufender Geschichte verfügt das Musou-Spiel allerdings nicht. Stattdessen stehen die Modi Conquest und Genesis zur Verfügung. In beiden Spielvarianten übernimmt der Spieler die Rolle eines Clanoberhaupt, des Daimyous. Es gilt, den eigenen Clan zu verwalten und zum Sieg zu führen. Der Ablauf ist dabei in die vier Jahreszeiten eingeteilt, die wiederum jeweils über eine Politik und eine Kampf Phase verfügen. Der große Unterschied zwischen den beiden Spielmodi besteht in der Ausgangslage Japans. So stehen im Conquest Mode sechs Szenarien mit unterschiedlichen Grundvoraussetzungen und Zielen für die verschiedenen Clans zur Auswahl. Im Gensis Mode hingegen ist es möglich, dass in Regionen aufgeteilte Japan frei unter den Clans aufzuteilen und Siegbedingungen festzulegen. Letztere reichen von der Vereinigung des Landes bis hin zur Auslöschung eines feindlichen Clans.

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Politische Verwaltung

Wie bereits erwähnt teilt sich der Spielablauf in zwei Phasen auf. In der Politik Phase gilt es das Schloss zu verwalten, Magistrate zu ernennen und politische Erlasse zu verabschieden. Das hat Einfluss auf unsere Einnahmen, die zur Verfügung stehenden Vorräte, Truppenstärke oder den Ruhm. Von letzterem ist abhängig wie viele politische Entscheidungen in einer Runde getroffen werden können. Dabei machen die Magistrate stets Vorschläge, die abhängig von ihrer Aufgabe ist. Zu Beginn stehen dabei Infrastruktur, Militär und Personal zur Verfügung, später kommen weitere Bereiche wie Strategie oder Diplomatie hinzu. Auf Wunsch besteht auch die Möglichkeit als Daimyou selbst politische Entscheidungen zu treffen, allerdings stehen nur Erlasse zur Verfügung, die zuvor mindestens einmal durch einen Magistrat verabschiedet wurden.

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In der Politik Phase können die bereits dem Clan angehörenden Offiziere in den unter der eigenen Kontrolle stehenden Regionen stationiert werden. Bei steigendem Spielfortschritt und durch die Eroberung weiterer Gebiete, lässt sich das Schloss auf verschiedene Weisen aufwerten, wodurch zusätzliche Räume für Magistrate freigeschaltet werden. Bei entsprechenden Ausbauten des Schlosses steht irgendwann der Shop zur Verfügung. Hier können Vorräte gekauft oder verkauft sowie die Waffen der Offiziere mit bereits freigeschalteten Sonderfähigkeiten aufgewertet werden.

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Auf in den Kampf

Die zweite Phase widmet sich fast ausschließlich den bekannten Musou-Kämpfen der Warriors-Spiele. Auf der Karte Japans gilt es, eine von einem anderen Clan kontrollierte Region als Ziel auszuwählen. Wird diese erobert, winkt als Belohnung zusätzlicher Ruhm. Gebunden sind die Angriffe jedoch nicht an dieses Ziel. Auch andere, an die eigenen Gebiete grenzende Kartenabschnitte können während der Kampfphase angegriffen werden. Dabei gilt es nicht nur die Anzahl der stationierten Offiziere zu bedenken, sondern auch die Gesamtkampfstärke des Feindes und der eigenen Truppen. Die Seite mit der größeren Armee erhält einen Bonus, der im Zweifelsfall kampfentscheidend ist.

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Bevor es in die Schlacht geht, gilt es bis zu zehn Offiziere aus angrenzenden Regionen auszuwählen die in den Kampf ziehen. Zwei von ihnen fungieren dabei als Verstärkung. Anschließend kann noch die Zahl der aufzuwendenden Vorräte beeinflusst werden, wodurch die zur Verfügung stehende maximale Zeit für einen Angriff beeinflusst wird. Als letzte Vorbereitungen können noch die Startpositionen der eigenen Offiziere festgelegt sowie eine anfängliche Formation und Strategie ausgewählt werden. Ähnlich läuft es auch ab, wenn eines der eigenen Gebiete angegriffen wird und man selbst in der Rolle des Verteidigers ist. Ziel ist es das Hauptlager des Feindes zu erobern oder den Anführer einer Region zu besiegen. Angreifer verlieren außerdem, wenn die Zeit abgelaufen ist.

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Die Schlachten selbst präsentieren sich als gewohnte Schnetzelorgie. In der Rolle eines zuvor ausgewählten Offiziers rückt man auf den schlauchartigen, relativ kleinen Schlachtfeldern gegen den Feind vor. Auf dem Weg zum Hauptlager und Kommandanten gilt es, feindliche Lager und Festungen einzunehmen und die Offiziere des Gegners auszuschalten. Dabei stehen zwei unterschiedliche Angriffsarten sowie Spezialfähigkeiten wie die bekannten Musou-Angriffe zur Verfügung. Durch die unterschiedlichen Möglichkeiten und in ihrer Kampfweise leicht voneinander abweichenden Offiziere, wird für etwas Abwechslung in den sonst immer gleich ablaufenden Schlachten gesorgt. Zumindest auf den niedrigeren Schwierigkeitsgraden genügt einfaches Button-Mashing, um den Sieg davon zu tragen.

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Historische Offiziere

Nach einer gewonnen Schlacht erhalten alle beteiligten Offiziere Erfahrungspunkte und steigen im Rang auf. Die damit minimal vorhandenen Rollenspielelemente bringen weitere Abwechslung und Taktik-Möglichkeiten mit ein. Es ist ratsam nicht zu oft die Offiziere zu wechseln, doch gleichzeitig sollten nicht immer die selben Charaktere in den Kampf ziehen, um im Ernstfall genügend ausgebildete und erfahrene Soldaten zu haben. Auch in der Politik Phase können die Werte und Fähigkeiten der Offiziere durch Erlasse verbessert werden. Außerdem sammeln die Magistrate, deren Vorschlägen gefolgt wird, ebenfalls Erfahrungspunkte und können so im Rang aufsteigen.

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Ein weiteres wichtiges Element ist die Verbindung von Offizieren zueinander, da während einer Schlacht nur zwischen Charakteren gewechselt werden kann, die sich auf irgendeine Weise nahestehen. Das können bereits grundlegende familiäre Bande oder auch mit der Zeit entstehende Freundschaften und Beziehungen sein. Kämpfen Offiziere häufig zusammen in einer Schlacht, dienen gemeinsam in einem Raum als Magistrate oder erhalten durch eine politische Entscheidung eine tiefere Bindung zueinander, verbessert sich die Beziehung von ihnen. Sofern weibliche Offiziere in den Voreinstellungen nicht deaktiviert wurden, besteht sogar die Möglichkeit, dass es zu einer Hochzeit kommt. Doch auch Verbindungen zu Gegnern sind in Form einer Nemesis, also eines Erzfeindes, möglich.

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Wie von den Warriors-Spielen gewohnt, nutzt auch Samurai Warriors 4 Empires zahlreiche historische Persönlichkeiten als spielbare Charaktere. So finden sich beispielsweise Yukimura Sanda, Keiji Maeda, Nobunaga Oda, Goemon Ishikawa oder Lady Hayakawa im Spiel. Für interessierte Spieler bietet der Titel außerdem kurze Biografien mit den wichtigsten Informationen zu den historischen Persönlichkeiten. Zusätzlich können im Edit Mode noch eigene Offiziere in einem umfangreichen Charaktereditor erstellt werden. Dabei gilt es nicht nur das Aussehen und den Namen festzulegen, sondern es können auch Waffentyp, Spezialfähigkeiten und Eigenschaftenart sowie Stimmen eingestellt werden.

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Japanische Klänge, flüssiges Spiel

Neben dem spielerischen kann Samurai Warriors 4 Empires auch in technischer Hinsicht weitgehend überzeugen. Die Schlachten laufen flüssig ab und kommen ohne größere Ruckler aus. Dafür gilt es allerdings Abstriche bei der Grafik selbst zu machen. Können sich die schön gestalteten und detailreichen Charaktermodelle zweifellos sehen lassen, wirkt die Umgebung eher trist und zweckmäßig. Störend fallen außerdem immer wieder leichte Pop-ups auf, die besonders die Standard-Soldaten des Gegners betreffen. Einfluss auf die Schlachten selbst hat das allerdings nicht.

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Untermalt ist das Geschehen stets mit passenden japanischen Klängen, die schnell für eine dichte Atmosphäre sorgen. Unterstützt wird das historische Nippon-Feeling durch die gelungene Sprachausgabe in japanisch. Die Texte liegen hingegen lediglich in englisch vor, eine deutsche Übersetzung fehlt wie leider meist bei den Warriors-Spielen.

Fazit

Samurai Warriors 4 Empires ergänzt das bekannte, actionreiche Musou-Schlachten-Gameplay gekonnt mit einem Hauch von strategischer Clanverwaltung. Die dadurch gebotene Abwechslung ist gelungen. Allerdings fehlt mir ein richtiger Story-Modus mit einer fortlaufenden Geschichte wie ihn andere Ableger der Warriors-Spiele in letzter Zeit häufiger hatten. Dennoch können Conquest und Genesis Mode mit dem motivierenden Spielablauf vor die Konsole fesseln. Es ist etwas bedauerlich, dass abgesehen von der Vorgabe der Szenarios zwischen den beiden Spielmodi keinerlei Unterschiede in spielerischer Hinsicht bestehen. Doch auch so wird genug geboten. Fans klassischer Musou-Spiele müssen sich allerdings aufgrund der Verwaltungselemente auf eine höhere Einstiegshürde gefasst machen. Das klassische Serien-Gameplay rückt zwar nicht in den Hintergrund, könnte manchmal aber etwas häufiger aufgezwungen werden, damit nicht zu viel Zeit ausschließlich im Politik Mode verbracht wird. Auf Dauer fehlt es Samurai Warriors 4 Empires dann aber doch an Abwechslung, da es spielerisch zu wenige Unterschiede zwischen den Modi und Szenarien gibt. Immer wieder verwalten wir unseren Clan auf die selbe Weise, immer wieder ziehen wir in ähnlich ablaufende Schlachten. Immerhin sorgen Grundeinstellungen wie unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für etwas mehr Herausforderung.

Kurzfazit: Gelungenes Musou-Spiel mit interessanten Strategie-Elementen, das auf Dauer aber zu wenig Abwechslung bietet.

Vielen Dank an Koch Media für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Samurai Warriors 4 Empires!

Details
Titel: Samurai Warriors 4 Empires
Genre: Action
Publisher: Koei Tecmo
Entwickler: Omega Force / Koei Tecmo
Spieler: 1-2
Syteme: PS4
Altersfreigabe: ab 12
Erscheinungsdatum: 11. März 2016

Bilder Copyright Koei Tecmo