Rezension: Aldnoah. Zero – Band 3 (Manga)

Der Krieg zwischen Erde und Vers geht auch im dritten Band von Aldnoah.Zero weiter. Dabei stehen Charakterentwicklung und Handlung über den actionreichen Kämpfen.

Nach einem Attentat auf die versianische Prinzessin Asseylum Vers Alucia, die sich wegen eines Freundschaftsbesuchs auf der Erde befand, ist ein neuer Krieg zwischen dem blauen Planeten und dem Mars ausgebrochen. Gemeinsam mit seinen Freunden konnte Inaho bisher den versianischen Angreifern entgehen und die nur vermeintlich gestorbene Prinzessin getarnt unter den Flüchtlingen in Sicherheit bringen. Bei einem Angriff eines versianischen Kataphrakts bekamen die Erdlinge auf einmal Hilfe von einem Kampfjäger des Feindes. Gemeinsam mit dem Piloten, Slaine Troyard, kämpft Inaho weiterhin gegen die Orbital-Ritterin Gräfin Femieanne. Nur durch einen zufälligen Fund in einer alten Militärbasis auf Tanegashima, gelingt den Menschen erneut die Flucht.

Enthüllte Geheimnisse

Obwohl Inaho und Slaine eigentlich zusammenarbeiten passiert das, was bei der ersten Begegnung der beiden Hauptprotagonisten geschehen muss: Sie wenden sich wieder gegeneinander. Immerhin begründet Aldnoah.Zero dies gekonnt durch das allgemeine Misstrauen zwischen Erde und Vers, aber auch durch das Interesse an Prinzessin Asseylum, das beide recht deutlich zeigen. Immerhin führt dieses Ereignis zu keinem langen Kampf, hat aber einen wichtigen Einfluss auf die Geschichte. Gerade für Slaine bedeutet der Ausgang des Kampfes auf Tanegashima vorerst keine positiven Entwicklungen. In diesem Zusammenhang wird auch Graf Cruhteo zu einer beinah tragischen Figur, der es allerdings ein wenig an Tiefe und Bedeutung fehlt, um die richtige Wirkung zu erzielen.

Dafür gelingt es, das Profil von Graf Saazbaum noch etwas besser darzustellen. Seine Überzeugungen und Gründe für seine Taten werden enthüllt. Gänzlich frei von Klischees sind diese zwar nicht, dennoch erhält der Charakter dadurch mehr Persönlichkeit. Allgemein konzentriert sich der dritte Band von Aldnoah.Zero neben Slaine aber ganz klar wieder auf Inaho und Asseylum, auch wenn ersterer gerade im letzten Kapitel nur eine kleine Rolle einnimmt. Zugleich sind auch kleinere amüsante Momente eingebaut worden. Beispielsweise mit Inahos Freunden Calm oder Inko.

Lange Wartezeit

Die bereits in der Geschichte sehr wichtige Rayet, immerhin eine der Attentäterinnen, die sich unter die Flüchtlinge mischen konnte, rückt ebenfalls verstärkt in den Mittelpunkt. Obwohl sie selbst eine versianische Agentin ist, zeigt sich ein großer Hass gegen die Führungsriege und das System ihres eigenen Planet. Dadurch erhält der Manga eine leichte Note von Gesellschaftskritik. Außerdem zeigt sie eine gewisse Unsicherheit gegenüber den Menschen, was ihre wahre Identität angeht. Dies verleitet sie letztlich zu einer Tat, die ganz klar mit dem Tod ihres Vaters und dem nicht verarbeiteten Schock zusammenhängt. Leider fällt die Wartezeit bis zur Auflösung des spannenden Cliffhangers länger als gewohnt aus, da Kazé den vierten Band aufgrund von Verzögerungen in Japan auf März 2016 verschieben musste.

Eine Szene muss unbedingt hervorgehoben werden. Hier sind Asseylums Freude und Slaines Leid auf einer einzelnen Seite exzellent gegenüber gestellt. Dabei zeigt sich, dass sich das Schicksal der Figuren gänzlich anders entwickelt und dennoch in klarer Verbindung zueinander steht. Wirklich gut umgesetzt. Ich bin gespannt wie dieser Moment im Anime wirkt. Ansonsten bleibt Aldnoah.Zero sich treu. Die Action-Szenen bleiben erhalten, konzentrieren sich dieses Mal allerdings deutlich mehr auf das erste Kapitel, während der restliche Band zur Fortführung der Handlung und Charakterentwicklung genutzt wird. Das ist auch gut so, da das Interesse am Weiterlesen dadurch noch erhöht wird.

Fazit

Aufgrund der etwas stärkeren Konzentration auf die Weiterführung der Handlung und insbesondere die Charakterentwicklung, wirkt der dritten Band von Aldnoah.Zero etwas anders als seine beiden Vorgänger. Ist das erste Kapitel noch typischer für die Reihe und mit einem großen Kampf versehen, fällt dieser Aspekt im restlichen Manga beinah komplett weg. Dafür gibt es weitere Informationen zur Vergangenheit von Slaine, der ganz sicher noch eine wichtige Rolle im Krieg um die Erde einnehmen wird. Doch auch Asseylum und Rayet haben wichtige Auftritte, die nicht folgenlos bleiben dürften. Lediglich Inaho bleibt außerhalb des Kampfes etwas im Hintergrund ohne vollkommen an Relevanz für die Geschichte zu verlieren. Ich bin schon gespannt wie es im abschließenden vierten Band weitergeht. Die Spannung des Cliffhangers ist durch die Verschiebung des vierten Bandes etwas länger gewährleistet.

Kurzfazit: Die stärkere Konzentration auf Handlung und Charakterentwicklung ohne auf die gewohnte Action zu verzichten, machen aus Band drei eine tolle Fortsetzung.

Vielen Dank an Kazé Manga für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Aldnoah.Zero – Band 3!

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Details
Titel: Aldnoah.Zero – Band 3
Genre: Science-Fiction, Action
Verlag: Kazé Manga
Vorlage: Gen Urobuchi
Text/Zeichnungen: Pinakes, Olympus Knights
Seiten: 146
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-2-88921-147-0
Verlagsseite: Aldnoah.Zero – Band 3 bei Kazé Manga
Erscheinungsdatum: 03.September 2015

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