Rezension: Tokyo Ghoul – Vol. 4 (Blu-ray)
Das große Finale der ersten Staffel von Tokyo Ghoul steht in Volume 4 an. Gerade Ken muss in den drei Episoden einiges erleiden.
Krieg?
Ken gewöhnt sich immer mehr an sein Leben als Halb-Ghoul, zu dem er nach einem Unfall und dem Kontakt mit der Ghoula Liz geworden ist. Sein neues Leben als Teil des Café Antik hat der junge Student akzeptiert und neue Freunde gefunden. Doch eine geheimnisvolle Ghoul-Gruppierung mit dem Namen Phoenixbaum erobert den 11. Bezirk und greift auch Ken und Toka im Café Antik an. Ken wird vom gefürchteten und grausamen Jason gefangen genommen. Seine Kameraden planen eine Rettungsaktion, während das CCG und die Polizei einen Angriff auf die Ghoule im 11. Bezirk vorbereiten, um diesen zurück zu gewinnen.
Nach der bereits überaus hohen Dramatik in den Episoden sieben und acht, zieht Tokyo Ghoul in den letzten drei Folgen der ersten Staffel noch einmal deutlich an. Bereits am Ende der neunten Episode gab es Andeutungen auf den bevorstehenden Angriff, der nun erfolgt. Die Atmosphäre ist von Anfang an überaus beklemmend und dicht. Spätestens aber mit Kens Entführung baut sich eine noch packendere Spannung auf, als bisher schon. Bereitet Folge zehn das nahende Staffelfinale noch etwas vor, beginnt im Anschluss der Kampf zwischen den Ghoulen vom Café Antik, den Phoenixbaum-Anhängern und der CCG.
Leiden
Dadurch ist gerade die elfte Episode überaus Actionreich und durch die Figur des Juuzou Suzuya auch etwas skurril-amüsant. Es ist nur logisch, dass unter den CCG-Agenten auch Amon ist, der sein gesamtes Können im Kampf zeigt, aber auch sein Hass aufgrund des Todes seines Partners Mado wird deutlich. Besonders grausam aber sind die Szenen mit Ken. Dieser wird von Jason gefoltert und erleidet deutliche Qualen. Die abschließende zwölfte Episode konzentriert sich sogar ausschließlich auf Kens Martyrium und die Veränderungen, die er dadurch mitmacht. Äußerst gelungen sind hierbei seine geistigen Gespräche mit Liz, die auf gewisse Weise noch immer in ihm lebt. So wird mehr über die Vergangenheit von Ken verraten und wie sein Leben mit seiner Mutter war. Zugleich wird aber auch seine bisherige Einstellung und seine Persönlichkeit an sich in Frage gestellt. Die Gespräche von Ken und Liz haben fast schon etwas philosophisches und zeigen deutlich den Zwiespalt und das Leid, das Ken dominiert. Unterbrochen werden diese Szenen immer wieder durch die Folterungen von Jason.
Ein Highlight ist dann schließlich das eigentliche Finale der Staffel. Die letzten Minuten haben es noch einmal in sich und zeigen, dass Ken durch die Folterung eine deutliche Wandlung mitgemacht hat. Dass die erste Staffel ein komplett offenes und überaus spannendes Ende bietet, war zu erwarten und lässt hoffen, dass Staffel zwei möglichst bald erscheint. Schließlich will man wissen wie es mit Ken, Toka und den anderen weitergeht.
Kens Zwiesprache mit Liz ist auch optisch in manchen Momenten wirklich schön in Szene gesetzt. Sei es das Agieren der beiden Figuren vor einem komplett weißen Hintergrund oder der immer wieder stattfindende Wandel von weißen Blumen zur Farbe rot, die für Kens Geisteszustand und Liz Einfluss auf ihn stehen. Auch sonst zeigt Tokyo Ghoul bei den letzten drei Folgen noch einmal seine optischen Stärken. Besonders in Episode zehn wissen die Action-Szenen und die unterschiedlichen Ghoul-Klauen zu überzeugen. Untermalt ist das Geschehen dabei immer mit passender Musik. Besonders bei Kens geistigen Gesprächen mit Liz sorgen die Pianoklänge für die richtige Stimmung und lassen so manche Szene noch wahnsinniger und bedrohlicher wirken. Das Bild erstrahlt dabei wieder in scharfen 1080p mit satten Farben.
Fazit
Die letzten drei Folgen von Tokyo Ghoul haben es noch einmal in sich. Die Atmosphäre ist nicht nur packend sondern über lange Strecken auch überaus beklemmend. Gerade die Folterungen von Jason an Ken sind trotz ihrer in erster Linien angedeuteten Art auf ihre Weise verstörend. Dazu kommt gelungene Action mit tollen Kämpfen, die hoffentlich in der zweiten Staffel noch stärker werden und auch länger andauern. Es ist ganz klar, dass eine zweite Staffel folgen muss, die mit Tokyo Ghoul √A zumindest in Japan bereits vorliegt. Hoffentlich bringt Kazé Anime diese zwölf Folgen möglichst bald ebenfalls auf Blu-ray. Bis dahin kann ich jedem Anime-Fan, der auf Action und düstere Szenarien steht Tokyo Ghoul absolut empfehlen. Gerade das vierte Volume zeigt wie gut die Serie eigentlich ist und lässt auf eine noch bessere zweite Staffel hoffen.
Kurzfazit: Grandioses Finale einer spannenden, actionreichen Serie, das gerade mit seiner beklemmenden Atmosphäre auftrumpfen kann.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Tokyo Ghoul – Vol. 4!
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Details
Titel: Tokyo Ghoul – Vol. 4
Genre: Action, Horror, Mystery
Regie: Shūhei Morita
Studio: Pierrot
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS HD MA Audio 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 31. Juli 2015
Herstellerseite: Tokyo Ghoul – Vol. 4 bei Kazé Anime
Bilder Copyright Pierrot / Kazé Anime