Rezension: Star Wars 124: Darth Maul – Sohn Dathomirs 1 (Comic)
Noch bevor im August die Star-Wars-Comic-Serie von Panini einen Neustart spendiert bekommt, erscheint in Nr. 124 der ersten Teil einer Kanon-Storyline, die zur The Clone Wars-Serie gehört.
Düstere Klonkriege
Nachdem Disney Lucasfilm und damit Star Wars übernommen hatte, wurde die Animationsserie The Clone Wars eingestellt. Damit endete die Serie nach sechs Staffeln, wobei die letzte Staffel nur noch halb so viele Folgen hatte wie die vorherigen. Allerdings existieren noch zahlreiche fertige, aber unverfilmte Drehbücher für weitere Folgen und Staffeln. Diese sollten auch einige noch offene Handlungsstränge fortführen oder beenden. Einer davon ist das Ereignis um den in Staffel vier zurückgekehrten ehemaligen Sith Darth Maul, der den Kampf gegen Obi-Wan Kenobi in Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung überlebt hatte. In Star Wars 124 und 125 veröffentlicht Panini nun die Comicumsetzung der Drehbücher, die diesen Handlungsbogen unter dem Titel „Darth Maul – Sohn Dathomirs“ als Zweiteiler weitererzählen
Darth Maul findet sich zu Beginn in Gefangenschaft wieder, kann aber dank seiner mandalorianischen Verbündeten fliehen und sich wieder seinem Gefolge anschließen. Doch Darth Sidious will die Dathomir-Hexe Mutter Talzin in seine Finger bekommen und lässt Maul von Count Dooku und General Grievous jagen. Eine direkte Konfrontation der beiden Separatisten-Anführer mit Maul steht bevor.
Düstere Geschichte
Wie bereits die letzten Staffeln von The Clone Wars gezeigt haben, waren die Klonkriege eine düstere und harte Zeit. Besonders die Folgen mit Maul waren teilweise überraschend hart und brutal, konnten aber auch gerade dadurch überzeugen. So geht es nun auch weiter. Wer erwartet, dass sich hinter „Darth Maul – Sohn Dathomirs“ ein Comic für Kinder verbirgt, liegt falsch. Da Autor Jeremy Barlow und Zeichner Juan Frigeri bei der Umsetzung der Drehbücher noch mehr Freiheiten hatten, als die späteren Folgen der Serie bereits boten, müssen sie noch weniger Rücksicht auf ein eventuell jüngeres Publikum nehmen. Wurde in der Serie eine Enthauptung durch Darth Maul noch verdeckt, aber immerhin offensichtlich angedeutet, ist diese im Comic nun zu sehen.
Dabei überzeugt „Darth Maul – Sohn Dathomirs“ durch seine düstere Handlung. Es ist spannend zu erfahren wie es mit Darth Maul und seinem Syndikat weitergeht und ob er die Angriffe von Dooku und Grievous überlebt. Auch wenn Kenner der Serie und Filme natürlich wissen, dass beide Kontrahenten von Maul in Episode 3 noch am leben sind und somit im Comic nicht ernsthaft in Gefahr sind, leidet unter dieser Tatsache zu keiner Zeit die Spannung. Das liegt zu einem großen Teil auch daran, dass sich die Handlung eher auf Darth Maul konzentriert, auch wenn Dooku und Grievous eine große Rolle darin spielen.
Es ist gut, dass bei den Zeichnungen nicht der Stil von The Clone Wars übernommen wurde. Angesichts des Ursprungs der Vorlage, wäre es eigentlich denkbar gewesen, diesen beizubehalten, um eine stärkere Verbindung zu präsentieren, doch dem ist nicht so. Stattdessen präsentieren die Zeichnungen von Juan Frigeri die Geschichte in einem recht Star-Wars-typischen Erwachsenen-Stil, der besonders Maul, Grievous und die Mandalorianer gut rüber bringt. Auch Dooku ist gelungen, wirkt aber nicht hundert Prozent gut getroffen, wenn man Schauspieler Christopher Lee, der ihn in Episode 2 und 3 verkörpert hat, zugrunde legt. Dies ist aber nur ein kleiner Makel.
Fazit
Ich bin ein großer Anhänger von The Clone Wars, insbesondere der zweiten Hälfte der Serie. Darth Mauls Rückkehr war eines der überraschendsten und positivsten Elemente, da nicht nur glaubhaft vermittelt wurde, wie er überlebt, sondern seine Figur auch eine gute Rolle innerhalb der Handlung eingenommen hat. Dass seine Storyline nun in Comicform fortgesetzt wird, ist eine gute Idee. Alleine schon, weil offen war, was mit ihm nach den Ereignissen in der fünften Staffel geschehen ist. Der erste Teil der Comic-Umsetzung zeigt dabei, was Fans der Serie entgangen ist – um so besser, dass es auf andere Weise doch noch erscheint. Gerade die Geschichte und die Charaktere, aber auch die von den Zeichnungen unterstützte Atmosphäre machen den Reiz an Star Wars 124: Darth Maul – Sohn Dathomirs aus. Ich bin schon gespannt wie die Geschichte in Star Wars 125 weitergeht beziehungsweise endet.
Kurzfazit: Eine spannende, düstere Geschichte aus den Klonkriegen, die mit guten Zeichnungen und toller Atmosphäre ans Heft fesselt. Gut, dass diese Handlung noch umgesetzt wurde.
Details
Titel: Star Wars 124: Darth Maul – Sohn Dathomirs
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Jeremy Barlow
Zeichner: Juan Frigeri
Seiten: 60
Preis: 4,50 €
Verlagsseite: Star Wars 124: Darth Maul – Sohn Dathomirs bei Panini Comics
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2015
Bilder Copyright Panini/Dark Horse/Disney/Lucasfilm