Rezension: Fire (PC)
Anfang April erschien mit Fire ein Spiel aus dem Hause Daedalic Entertainment, dass sich eines neuen Settings bedient: der Steinzeit.
Feurige Suche
Ungh ist ein Neandertaler und dafür verantwortlich, das Feuer des Dorfes zu bewachen. Dabei schläft der arme Kerl allerdings ein und wird prompt verbannt. Nun gilt es in zehn Leveln Rätsel und Knobelaufgaben zu lösen, um Ungh dabei zu helfen, neues Feuer aus dem Innern eines Vulkans zu beschaffen. Mehr Geschichte hat Fire nicht zu bieten. Keine großen Wendungen oder Überraschungen, keine großartigen Dialoge. Auf letztere haben die Entwickler sogar komplett verzichtet. Im Gesamtspiel existiert keine geschriebene Zeile und kein echtes Gespräch wird geführt. Lediglich unsinnige Symbole und eine Brabbel-Sprache kommen selten zum Einsatz. Das passt natürlich zum Setting, verhindert aber auch einen wirklichen Tiefgang. Dieser fällt bei der Handlung aber sowieso gänzlich weg.
Damit liegt das Kernelement von Fire also bei den Rätseln. Ein Adventure im klassischen Sinn ist das Neandertaler-Spiel allerdings nicht. Das liegt nicht nur an der nicht vorhandenen Geschichte, sondern auch an der Art des Spiels. Dieses ist in zehn Level aufgeteilt, die zwar durch eine Oberweltkarte verbunden und über diese ausgewählt werden, aber dennoch bruchstückhaft aneinander gereiht wirken. Ein wirklich zusammenhängender Eindruck der Gebiete entsteht beim Spielen kaum. Das ist schade, da hier Potenzial verschenkt wird. Immerhin funktionieren aber die Rätsel. Wobei die Bezeichnung Knobelaufgaben teilweise besser passen würde. Allgemein könnte Fire eher als Knobelspiel bezeichnet werden.
Comichafte Steinzeit
Die Knobelaufgaben fallen genauso wie die Level relativ vielfältig auf. Von kargen Ebenen über Dschungel und Eislandschaft bis hin zum Mond bekommt ihr einiges zu sehen. Genauso gilt es bei den Rätseln sowohl Kopfnüsse zu knacken, als auch Geschicklichkeit zu beweisen. Wirklich schwierig fällt allerdings kaum eine Aufgabe aus, so dass erfahrene Spieler kaum größere Probleme mit Fire haben dürften. Jüngere Spieler könnten allerdings mit der einen oder anderen Aufgabe etwas länger beschäftigt sein, ohne dass diese für sie unlösbar wäre. Gelungen sind die Anspielungen auf Filme und Spiele, die aber eher etwas für die älteren Semester sein dürften.
Grafisch zeigt Fire bereits auf den ersten Blick, dass es wohl eher in die humorvolle Richtung geht. Die bunte Comicgrafik unterstützt den Humor des Spiels und passt wirklich gut. Dabei unterstützt der Stil auch die tolle Atmosphäre, die noch durch den gelungenen Soundtrack verstärkt wird. Schön sind manche Animationen wie etwa Unghs amüsanter Regentanz oder seine Reaktion, wenn er eine Aktion nicht ausführen kann.
Fazit
Fire stellt für erfahrene Spieler, gerade Adventure-Experten, keine wirkliche Herausforderung dar und ist auch relativ schnell durchgespielt. Nach gerade einmal drei bis vier Stunden, dürften die meisten Spieler den Abspann sehen. Wer es nicht darauf anlegt die drei versteckten Münzen in jedem Level zu finden, könnte sogar etwas schneller mit dem Knobelspiel durch sein. Für diese Zeit weiß Fire aber gut zu unterhalten und für unter 10 Euro ist die Spielzeit in Ordnung. Jüngere Spieler könnten mit Fire etwas länger beschäftigt sein und dürften ebenfalls ihren Spaß haben. Gerade das Setting bietet interessante Ansätze, weshalb ich hoffe, dass Daedalic es noch einmal aufgreift – vielleicht für ein etwas umfangreicheres Adventure.
Kurzfazit: Kindgerechtes Knobelspiel mit nettem Humor, eher geringem Anspruch und kurzer Spielzeit, das aber gut zu unterhalten weiß und ein unverbrauchtes Setting bietet.
Details
Titel: Fire
Genre: Adventure
Publisher: Daedalic Entertainment / EuroVideo
Entwickler:Daedalic Entertainment
Spieler: 1
Syteme: PC, MAC
Erscheinungsdatum: 09. April 2015
Bilder Copyright Daedalic Entertainment