Rezension: Star Wars Rebels: Ezras Spiel

Bereits im vergangenen Jahr, pünktlich zur Erstausstrahlung des Star Wars Rebels-Pilotfilms Der Funke einer Rebellion, veröffentlichte Panini mit dem Jugendroman Ezras Spiel von Ryder Windham die direkte Vorgeschichte von Ezra Bridger.

Widerwillige Zusammenarbeit

Ezra Bridger ist 14 Jahre alt und schlägt sich mit Diebstahl und kleinen Gelegenheitsjobs auf dem Planeten Lothal im Äußeren Rand der Galaxis durch. Eine gute Gelegenheit für ihn bietet der sogenannte Arena Tag an dem zahlreiche vermögende, aber auch zwielichtige Gestalten auf dem Planeten ankommen, um sich einen illegalen Wettkampf anzusehen. An diesem Tag trifft der Jugendliche auf den Kopfgeldjäger Bossk, der in eigener Sache nach Lothal gekommen ist. Durch Verrat sind die Beiden gezwungen zusammenzuarbeiten, um dem Imperium zu entgehen.

An sich ist die Geschichte von Ezras Spiel durchaus interessant. Serien-Fans lernen neue Aspekte des Star Wars Rebels-Helden kennen und erfahren zugleich, was der Junge kurz vor seinem Zusammentreffen mit der Crew der Ghost in Der Funke einer Rebellion erlebt hat. Interessanter Aspekte ist dabei sicher, dass Ezra mit Bossk einen der bekanntesten Kopfgeldjäger kennenlernt. Aufgrund der Medienübergreifenden Arbeit des neuen Einheitskanons wäre ein Aufgreifen dieser Bekanntschaft in der Serie nicht nur möglich, sondern würde auch interessante Möglichkeiten bieten. Genauso könnte der kurze Auftritt einer Freundin von Ezra zu Beginn des Buches noch Verwendung finden. Sofern denn die Story-Group ein Interesse daran hat, die Jugendromane auf diese Weise aufzuwerten, für Fans wäre es aber sicher ein schöner Bonus.

Vorhersehbar, aber unterhaltsam

Doch widmen wir uns dem Roman selbst. Dass es sich bei Ezras Spiel um ein Jugendbuch handelt, ist nicht nur an der eher geringen Seitenzahl – wie sie bei ähnlichen Werken innerhalb des Star Wars-Franchises normal sind – sondern auch Ryder Windhams Schreibstil. Dieser fällt eher einfach aus, aber auch nicht unbedingt schlecht. Insgesamt hat der Autor eine gute Arbeit abgeliefert, auch wenn das Buch nicht vollends überzeugen kann. Zu oft fehlt es an richtigem Spannungsaufbau, kommende Ereignisse sind vorhersehbar, genauso wie das Ende selbst. Auch die Figuren sind nicht immer gut umgesetzt. Gerade bei jemandem wie Bossk, der bereits durch zahlreiche Bücher, Comics und auch die Kanonzugehörige Serie The Clone Wars bekannt ist, muss einfach mit einer gewissen Vorsicht umgesetzt werden, damit die Leser auch wirklich das Gefühl haben, dass es sich um den bekannten Charakter handelt. Meist gelingt es Windham zwar, aber eben nicht immer. Dazu kommt, dass der Gegenspieler von Ezra und Bossk in weiten Teilen etwas blass und austauschbar bleibt. Seine Motive sind nichts Besonderes und auch sein gesamtes Verhalten ist eher wenig ausgefallen oder überraschend.

Ezras Spiel ist trotzdem kein schlechter Jugendroman. Die Geschichte weiß zu unterhalten, auch wenn Überraschungen ausbleiben. Gerade Fans von Star Wars Rebels könnten Gefallen daran finden, etwas mehr über Ezras Leben zu erfahren, bevor er Kanan, Hera, Sabine, Zeb und Chopper kennengelernt hat. Für mehr scheint das Werk von Ryder Windham aber auch nicht gedacht zu sein und immerhin erfüllt es diese Aufgabe wirklich gut. Schön ist auch, dass das Ende mehr oder weniger ziemlich direkt an den Pilotfilm beziehungsweise den Anfang der zugehörigen Jugendromanumsetzung Die Rebellion beginnt anknüpft.

Fazit

In Deutschland war Ezras Spiel der erste Roman des neuen Einheitskanons überhaupt. Mittlerweile hat Panini bereits weitere veröffentlicht, während Blanvalet mit den Romanen für ältere Leser noch bis November wartet. Auch deshalb lohnt sich Ezras Spiel für Star Wars-Fans, die unbedingt neuen Lesestoff brauchen, der bereits im Kanon verankert ist. Rein aufgrund der Geschichte oder ihres Aufbaus lohnt der Jugendroman nicht zwangsweise, bringt aber interessante neue Aspekte für Kenner von Star Wars Rebels mit ein. Wirklich schlecht ist Ezras Spiel aber auch nicht. Trotz einiger Mängel wie einem weitgehend vorhersehbarem Ende, macht das Lesen des Buches Spaß. Es weiß zu unterhalten und Ryder Windham bringt zumindest durch ruhigere Momente und Action immer wieder etwas Abwechslung mit ein. Serien-Fans sollten also einen Blick riskieren, genauso wie Star Wars-Fans. Wer einfach nur ein neues Buch sucht, findet aber auch bessere Alternativen.

Details
Titel: Star Wars Rebels: Ezras Spiel
Genre: Science-Fiction
Verlag: Panini
Autor: Ryder Windham
Art: Taschenbuch
Seiten: 176
Preis: 6,99 €
ISBN: 978-3-8332-2945-9
Verlagsseite/Leseprobe: Star Wars Rebels: Ezras Spiel bei Panini
Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2014

Bilder Copyright Panini/Disney/Lucasfilm