Rezension: Der Hobbit: Smaugs Einöde (Blu-ray)

der-hobbit-smaugs-einoede-coverDen kürzlichen Release von „Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere“ möchte ich nutzen, um noch eine Rezension zum zweiten Teil der Trilogie rund um Bilbo Beutlin und die dreizehn Zwerge abzuliefern, über „Der Hobbit: Smaugs Einöde“.

Reisen und Action

Dem zweiten Film der Hobbit-Trilogie ist klar anzumerken, dass es sich um eine Fortsetzung und den Mittelteil handelt. Die Geschichte von „Eine unerwartete Reise“ wird direkt aufgegriffen, „Smaugs Einöde“ setzt also im Grunde direkt am Ende des Vorgängers an. Ruhig ist dieser Einstieg nur kurz, da bereits ziemlich schnell die Flucht vor Orks und einer riesenhaften Bärengestalt los geht. Dieser Einstieg zeigt auch schon wie sich der Film insgesamt präsentiert. Immer wieder erleben wir ruhigere Momente, etwa wenn die Gemeinschaft rastet oder reist, gefolgt von schnellen Kämpfen, Flucht-Szenen oder dergleichen. Das stört nur teilweise, sind doch viele Filme heutzutage so aufgebaut. Bei „Smaugs Einöde“ wirkt es aber etwas extremer als bei so manch anderem Film. Es wird einfach über lange Zeit deutlich, dass es nur darum geht, die Zwerge und Bilbo an einen bestimmten Punkt zu bringen. Erst mit der Ankunft in Seestadt beginnt der Film meiner Meinung nach richtig und zeigt seine Möglichkeiten.

Die Formel der ruhigen Momente gefolgt von Action bleibt zwar erhalten, dennoch entsteht ein anderes Gefühl dabei, es passt schlicht besser. Besonderes Highlight des Films ist dann auch Smaug, der nicht nur gut animiert und umgesetzt wurde, sondern sowohl in der deutschen als auch der englischen Fassung eine passende und überragende Synchronisation erhalten hat. Smaug wirkt bedrohlich, finster und zugleich gerissen und intelligent. Damit stiehlt der Drache vielen anderen Charakteren des Films die Show. Hier liegt, wie schon beim ersten Teil, die Konzentration erneut auf einigen wenigen Figuren, auch wenn neue eingeführt werden, wodurch es mehr sind als noch in „Eine unerwartete Reise“. Neben Bilbo und Thorin erhalten so auch die beiden Elben Legolas (wie schon in der „Der Herr der Ringe“-Trilogie dargestellt von Orlando Bloom) und Tauriel und der Mensch Bard ihren Platz im Film. Dazu kommt noch Kili, der deutlich mehr Zeit im Film erhält und neben Thorin wohl der wichtigste Zwerg ist. Zugleich wird Gandalfs Rolle noch etwas ausgeweitet, in dem er einen eigenen Storystrang, abseits der Gemeinschaft erlebt. Dieser wird in der Buchvorlage zwar nur angedeutet, fügt sich aber perfekt in den Film ein und verstärkt erneut die Bindung zu den „Herr der Ringe“-Filmen.

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Wie bereits erwähnt ist „Smaugs Einöde“ die Funktion als Mittelteil der Trilogie deutlich anzumerken. Das mag nicht stören, gibt dem Film selbst aber auch einen unschönen Beigeschmack. Natürlich sind die Geschehnisse für die Geschichte wichtig und der Film dürfte im Gesamtbild nicht fehlen. Es stellt sich aber die Frage, ob gewisse Details nicht etwas kürzer hätten gefasst werden können. Insbesondere die Flucht der Gemeinschaft aus dem Waldelbenreich in Fässern wirkt etwas übertrieben und lang gezogen. Diese Szene kommt zwar auch im Buch vor, wirkt dort aber bei weitem nicht so brachial und Actionreich wie im Film.

Fazit

Das klingt nun wahrscheinlich schlechter als es soll. Ein schlechter Film ist „Smaugs Einöde“ auf keinen Fall. Geschichte, Darsteller, Action, Effekte, Musik und alles andere kann wie schon in „Eine unerwartete Reise“ absolut überzeugen. Doch manche Elemente passen nicht mehr so gut wie noch im ersten Hobbit-Film, wodurch dieser ein bisschen die Nase vorn hat. Allgemein ist „Smaugs Einöde“ der bisher schwächste Mittelerde-Film von Peter Jackson. Trotz allem lohnt auch der fünfte Film der Reihe. Gerade Tolkien- und Fantasy-Fans sollten sich den Film nicht entgehen lassen, denn trotz aller Kritik bleibt „Smaugs Einöde“ unterhaltsam und spannend, weist aber auch ein paar Schwächen auf.

Details
Titel: Der Hobbit: Smaugs Einöde
Genre: Fantasy, Abenteuer
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Martin Freeman, Richard Armitage, Ian McKellen, Orlando Bloom, Evangeline Lilly, Luke Evans, Ken Stott, Graham McTavish, Peter Hambleton, James Nesbitt, Mark Hadlow, Dead O’Gorman, Jed Brophy, John Callen, Stephen Hunter, William Kirchner, Adam Brown, Aidan Turner
Musik: Howard Shore
Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson, Guillermo Del Toro
Produktionsjahr: 2013
Herkunftsland: USA, Neuseeland, UK

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