Rezension: To Love Ru: Trouble – Vol. 1 (Blu-ray)

to-love-ru-trouble-vol-1-coverAnfang März ist bei FilmConfect der Auftakt der ersten Staffel der Ecchi-Comedy-Serie To Love Ru: Trouble erschienen.

Der 15jährige Rito ist in seine schöne Klassenkameradin Haruna verliebt. Jeder Versuch ihr seine Gefühle zu gestehen schlägt durch die unterschiedlichsten und teils recht skurrilen (eine Elefantenherde!) Vorfälle schief. Als er eines abends in der Badewanne an seine Angebetete denkt, landet plötzlich ein nacktes Mädchen bei ihm im Wasser. Damit fangen die Probleme von Rito erst richtig an. Bei der hübschen, etwas einfältigen und gutherzigen Lala handelt es sich um die Prinzessin des Planeten Deviluke, die vor ihren Verfolgern auf die Erde geflohen ist. Schon bald bekommt es Rito auch mit ihnen zu tun. Als er es endlich schafft Haruna doch noch seine Gefühle zu gestehen, richtet er seine Worte versehentlich an Lala, die sofort die Verlobung verkündet. Durch deren Leibwächter Zastin erfährt Rito, dass eine Rücknahme seines unbeabsichtigt getätigten Antrags einer Kriegserklärung gleichkäme und die Vernichtung der Erde zur Folge hätte.

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Abgehoben

To Love Ru: Trouble ist ein typischer Vertreter des Ecchi-Comedy-Genres und bietet damit einen Mix aus humorvollen Szenen und viel nackter Haut. Dabei veröffentlicht FilmConfect die 26-teilige erste Staffel ungeschnitten auf insgesamt sechs Volumes. Den Auftakt bilden dabei die ersten vier Episoden der Serie, in denen es für Protagonist Rito schon ordentlich zur Sache geht. Durch die zufällige Begegnung mit der Alien-Prinzessin Lala Satalin Deviluke wird sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt. Dass er außerdem sein Liebesgeständnis, das eigentlich seiner Klassenkameradin Haruna galt, versehentlich an Lala richtet, sorgt für weitere Komplikationen. Besonders skurril dabei ist, dass Rito der aufgedrehten Außerirdischen schon bei ihrer ersten Begegnung einen Heiratsantrag gemacht hat und zwar so wie es auf deren Heimatplaneten Deviluke üblich ist: durch das berühren ihrer Brüste.

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Wirklich innovativ ist To Love Ru: Trouble nicht. Weder die Charaktere noch die Geschichte stechen aus dem üblichen Genre-Gepflogenheiten hervor. Ein etwas tollpatschiger, aber grundsätzlich herzensguter und liebenswürdiger Kerl wird in eine prekäre Situation gezogen, die ihn nicht nur überfordert sondern regelmäßig zu peinlichen und chaotischen Verwicklungen führt. Dabei basiert der Humor auf den genretypischen Gags. Sei es Lalas überschwängliche Liebe zu Rito, das Leiden, das er ertragen muss oder plötzliche Nacktszenen. Obwohl To Love Ru: Trouble hierbei keinen neuen Weg einschlägt, schafft es die Serie durch den Mix zu unterhalten. Man hat zwar alles irgendwie schon einmal gesehen, doch die Umsetzung ist dem verantwortlichen Studio Xebec gut gelungen, wodurch auch die üblichen Genreklischees gerne übersehen werden.

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Auch die eher stereotypischen und im Genre häufig anzutreffenden Charaktere stören nur selten. Neben Rito sticht klar Lala hervor, die mit ihrer ebenfalls leicht tollpatschigen und zusätzlich etwas unbedarften und einfältig wirkenden Art regelmäßig für Chaos und Missverständnisse sorgt. Besonders gelungen ist ihr Verhalten angesichts der für sie ungewohnten Kultur auf der Erde. Sei es ihre – und auch Zastins – extreme Begeisterung für warmes Essen oder aber ihre Art allen zu erzählen, dass Rito und sie verlobt sind. Ebenfalls ein Highlight sind Lalas abgedrehte Erfindungen, die fast immer irgendeine Macke haben. Dazu gesellt sich die eher ruhige und häufig schüchtern und zurückhaltend erscheinende Haruna, in die Rito eigentlich verliebt ist. Sie ist das liebenswerte, süße Mädchen, in dessen Nähe der Protagonist stets Probleme hat klare Worte zu finden. Besonders im Zusammenspiel mit Lala kommt es dadurch immer wieder zu Missverständnissen, die Rito schon mal die eine oder andere Ohrfeige einbringt.

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Nackte Tatsachen

Allerdings hat die Serie auch mit ein paar Logiklücken und nicht ganz durchdachten Szenen zu kämpfen. So akzeptiert Ritos jüngere Schwester Mikan ohne groß nachzudenken, dass es sich bei dem plötzlich aufgetauchten Mädchen um eine Alien-Prinzessin handelt, die ihren Bruder heiraten möchte. Genauso reagieren Ritos Klassenkameraden kaum verwundert auf Lalas Schwanz und erkundigen sich lediglich, ob das in dem Land, aus dem sie laut ihrer Tarnung als Austauschschülerin kommt, normal sei. Wirklich thematisiert wird das allerdings nicht. Immerhin trifft das nicht auf die eher ausgefallene Standardkleidung der Prinzessin zu. Passend dazu wird immer wieder die Vermutung geäußert, ob sie eine Cosplayerin sei. Interessant dabei ist, dass Lala im Normalfall keine richtige Kleidung trägt. Stattdessen transformiert sich der von ihr selbst gebaute Roboter Peke in alles, was denkbar ist, wodurch Lalas kleiner Begleiter stets als Hut, Haarnadel oder Brosche bei ihr ist. Problematisch wird es allerdings, wenn Peke die Energie ausgeht und sich die generierte Kleidung daraufhin auflöst. Womit wieder eine Möglichkeit mehr geschaffen ist, um nackte Haut einzubauen.

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Apropos nackte Haut. Obwohl To Love Ru: Trouble komplett ungeschnitten erscheint, zensiert sich die Serie selbst regelmäßig durch Effekte und Stilmittel wie zum Beispiel günstigen Lichteinfall. Dadurch wird den Erotik-Momenten jedoch kaum ihre Wirkung genommen und gleichzeitig ein etwas braverer Gesamteindruck geschaffen. Dieser wird allerdings durch Szenen wie Pekes Kleidungstransformation oder Lalas Kochversuch etwas entschärft. So gleicht das Ankleiden der Prinzessin der Verwandlung eines Magical-Girl-Anime nur mit etwas erotischeren Kameraeinstellungen.

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To Love Ru: Trouble ist deutlich anzusehen, dass die Serie bereits aus dem Jahr 2008 stammt. Die Animationen sind im Vergleich zu moderneren Animes weniger spektakulär, bewegen sich aber im soliden Mittelfeld. Auch in Sachen Hintergründe oder Charakterdesign macht sich das Alter bemerkbar. Im Laufe der vier Episoden rückt das allerdings immer weiter in den Hintergrund und man gewöhnt sich an die Art der Serie. Das verantwortliche Studio Xebec hat zusätzlich gelegentlich CGI-Elemente eingebunden, die besonders der letzten Folge von Volume eins zum tragen kommen. Lalas Kochzutaten entschlüpfen ihrer eigens erfundenen Gefriermaschine und greifen Haruna, Rito und die Prinzessin selbst an. Da es sich dabei unter anderem um einen Riesentintenfisch handelt wird natürlich nicht auf übertriebene, fast satirisch wirkende Tentakel-Action verzichtet. Die deutsche Synchronisation ist insgesamt recht gut gelungen. Ritos Sprecher ist gut besetzt, während einige weibliche Nebenfiguren und auch Haruna in ihrer Tonlage anfangs etwas gewöhnungsbedürftig sind. Allerdings merkt man stets, dass sich die Sprecher Mühe geben, was der guten Betonung der Dialoge anzumerken ist. Ähnliches gilt für Lala, deren Stimme sich nah am japanischen Original bewegt, dabei aber etwas zu überschwänglich geraten ist. Dadurch klingt sie manchmal zu schrill und fast schon unangenehm.

Fazit

To Love Ru: Trouble sticht nicht unbedingt aus den üblichen Genre-Gepflogenheiten hervor, versteht es aber trotz zahlreicher Klischee, nicht ganz durchdachter Szenen und einer veralteten Technik zu unterhalten. Das verdankt die Serie in erster Linie dem weitgehend funktionierenden Humor, der meist auf dem Leiden und den Peinlichkeiten von Rito oder Lalas überschwänglicher Art und Liebe basiert. Dazu kommen die zwar relativ stereotypischen Charaktere, die es trotzdem schaffen Sympathien zu wecken. Egal ob nun Rito mit seiner liebenswerten Tollpatschigkeit, Lala mit ihre aufgedrehten Fröhlichkeit, Haruna mit ihre niedlichen Zurückhaltung, Mikan mit ihrer leicht ironisch-neckenden Art gegenüber ihrem Bruder oder der überkorrekte und trotzdem etwas trottelhafte Zastin. To Love Ru: Trouble brilliert sicher nicht in Sachen Story oder Romantik, kann aber als bunte und abgedrehte Ecchi-Comedy-Serie durchaus überzeugen. Fans der Manga-Vorlage und von gutem Fanservice sollten einen Blick wagen.

Kurzfazit: Abgedrehte, bunte Ecchi-Comedy-Serie, die trotz massig Genre-Klischees durch funktionierenden Humor und Sympathien-weckende Charaktere unterhalten kann.

Vielen Dank an FilmConfect für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von To Love Ru: Trouble – Vol. 1!

Details
Titel: To Love Ru: Trouble – Vol. 1
Genre: Comedy, Ecchi
Regie: Takao Kato
Studio: Xebec
Produktionsjahr: 2008
Laufzeit: ca. 96 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD Master 2.0)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 16
Erscheinungstermin: 04. März 2016
Herstellerseite: To Love Ru: Trouble – Vol. 1 bei FilmConfect
Spezialseite: To Love Ru: Trouble

Bilder Copyright Xebec / FilmConfect

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