Rezension: Nisekoi – Vol. 4 (Blu-ray)
Die letzten fünf Folgen der ersten Staffel von Nisekoi bringen Raku noch einmal Probleme und Romantik. Die Konzentration liegt klar auf zwei seiner Verehrerinnen.
Romantische Erlebnisse
Obwohl Raku und Chitoge für die Mitglieder ihrer Familien noch immer das Liebespaar spielen, um einen Bandenkrieg zu verhindern, hat das blonde Mädchen in der ersten Folge des vierten Volumes keinen Auftritt. Stattdessen konzentriert sich die Handlung von ‚Der Taifun‘ auf Raku und seine heimliche Liebe Kosaki, die ebenfalls heimlich in ihn verliebt ist. Bereits in den bisherigen fünfzehn Episoden haben die Beiden gezeigt, dass sie im Umgang miteinander überaus unsicher sind und sich immer wieder kleine Peinlichkeiten leisten. Da ist es wenig verwunderlich, dass bei einer Folge, die sich voll auf ihre Beziehung und deren Entwicklung konzentriert auch genau das zu erwarten ist. Statt aber ausschließlich verklemmte Romantik oder Missverständnisse zu beinhalten, ist auch der Humor wieder exzellent gelungen. Raku hilft in der Süßigkeitenbäckerei von Kosakis Mutter als Koch aus. Dadurch kommen sich Raku und Kosaki natürlich auch näher. Ein Highlight ist der Auftritt von Kosakis Mutter. Sie spielt zwar nur eine eher kurze Rolle, ist aber durch ihre Art und gerade ihr Verhalten gegenüber Raku und Kosaki einfach nur genial und sorgt für den einen oder anderen Lacher.
Wirkt es bei der zweiten Episode so, als stünde nun neben Raku Chitoge im Mittelpunkt, relativiert sich dieser Eindruck irgendwann durch Auftritte jeder wichtigen Figur von Nisekoi. Das vermeintliche Liebespaar ist durch einen Zufall gezwungen die Zeit auf dem Schreinfest gemeinsam zu verbringen. Dass auch Kosaki, Marika und Seishiro auf dem Fest sind, dürfte kaum überraschen. Doch die Auftritte der drei Freundinnen von Chitoge und Raku sind eher kurz, sorgen aber für amüsante oder auch liebenswerte kurze Momente. Im Mittelpunkt steht dennoch die Weiterentwicklung von Rakus und Chitoges Verhältnis zueinander. Das wird teilweise gewohnt lustig in Szene gesetzt, hat aber auch Anflüge von Romantik und natürlich Peinlichkeiten.
Gefühlschaos
Bereits nach den ersten beiden Folgen der vierten Volume kommt der Verdacht auf, dass die Fragen um das Versprechen von vor zehn Jahren zum Ende der ersten Staffel weder eine Auflösung erhalten, noch genauer behandelt werden. Dafür haben die Ereignisse der Episoden deutlichen Einfluss aufeinander. Im Grunde nehmen sie bereits ihren Anfang in ‚Das Schreinfest‘. Episode achtzehn bringt die gesamte Hauptgruppe, also Raku, Chitoge, Kosaki, Marika, Seishiro, Ruri und Shuu gemeinsam ans Meer. Gerade Ruri und Shuu sorgen hier wieder für einige Lacher, aber auch Marikas übliches Verhalten Raku gegenüber ist erneut amüsant und bringt ihn in Schwierigkeiten. Dennoch bleibt die Konzentration auf den Beziehungen zwischen Raku und Kosaki beziehungsweise Raku und Chitoge. Das Ende der Episode beeinflusst dann auch deutlich die weitere Handlung der finalen Doppel-Folge.
Darin steht das Schulfest an und die Klasse von Raku und seinen Freunden ist für ein Theaterstück zuständig. Und welches Stück wird aufgeführt? Natürlich Romeo & Julia. Nur logisch, immerhin ist die Grundgeschichte von Nisekoi daran angelehnt. Obwohl romantische Elemente und die Beziehungen von Raku zu Chitoge und Kosaki in den beiden Episoden ‚Romeo & Julia‘ und ‚Vorhang auf‘ teilweise noch mehr in den Mittelpunkt rücken, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Es ist ein wirklich gelungenes und schönes Finale für die erste Staffel von Nisekoi. Allgemein zeigen die fünf Episoden auf der vierten Disc noch einmal die klaren Stärken der Serie und mischen nahezu perfekt Humor und Romantik miteinander. Ein mehr als würdiger Abschluss. Dennoch kann die zweite Staffel gar nicht schnell genug kommen. Schließlich bleiben viele Fragen offen und man möchte einfach wissen wie es mit Raku und seinen Verehrerinnen weitergeht.
Schon bei den bisherigen Folgen haben die Macher von Nisekoi immer wieder auf farbliche Spielereien und Licht-Effekte gesetzt, um bestimmte Szenen hervorzuheben, zu unterstützen oder ihnen eine bestimmte Stimmung zu geben. Wie gut, das in der gesamten Serie bereits gelungen ist, fällt noch einmal in den letzten Folgen deutlich auf. Durch das scharfe 1080p-Bild der Blu-ray kommen diese Effekte noch besser zur Geltung. Auch der Sound kann wie immer überzeugen. Die Musik unterstützt die Szenen gut und sorgt für die richtige Atmosphäre, während die Synchronsprecher erneut einen tolle Arbeit abgeliefert haben.
Fazit
Damit ist die erste Staffel von Nisekoi also zu Ende. Meine Erwartungen und Vermutungen bezüglich des Finales haben sich nicht bestätigt. Aber das ist eigentlich logisch, schließlich umfasst die Serie nur einige Kapitel der bereits deutlich umfangreicheren Manga-Vorlage. Um so besser ist es in den letzten fünf Episoden aber gelungen, die Stärken der Serie noch einmal hervorzuheben. Trotz einer teilweise stärkeren Romantik- und Beziehungs-Thematik kommt der Humor zu keiner Zeit zu kurz. Im Gegenteil, ich habe immer wieder herzlich gelacht oder geschmunzelt. Es ist einfach nur ein Vergnügen Raku, Chitoge, Kosaki und die anderen beim Schreinfest, am Strand oder während der Theateraufführung zu beobachten. Jetzt muss die zweite Staffel aber möglichst bald erscheinen, schließlich will ich wissen wie es weitergeht.
Kurzfazit: Grandioses Finale der ersten Staffel mit einer nahezu perfekten Mischung aus Humor und Romantik.
Vielen Dank an Kazé Anime für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Nisekoi – Vol. 4!
Lesetipp: Rezension von Nisekoi Vol. 3
Lesetipp: Rezension von Nisekoi Vol. 2
Lesetipp: Rezension von Nisekoi Vol. 1
Details
Titel: Nisekoi – Vol. 4
Genre: Comedy, Romantik
Regie: Akiyuki Shinbō, Naoyuki Tatsuwa
Studio: Shaft
Produktionsjahr: 2014
Laufzeit: ca. 125 Minuten
Sprachen: Deutsch, Japanisch (DTS-HD Master)
Untertitel: Deutsch
Herkunftsland: Japan
Altersfreigabe: ab 6
Erscheinungstermin: 29. Mai 2015
Herstellerseite: Nisekoi – Vol. 4 bei Kazé Anime
Bilder Copyright Shaft / Kazé Anime
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